Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Portfoliobeitrag 1: Schwerpunkt Falldokumentation: Supervision - Problemlagen
2.1 Inhaltliche Hinführung
2.2 Ableitung der Lernziele
2.3 Konzeptentwurf zum Seminarbeitrag
2.4 Einbettung des Themas in das sozialarbeiterische/beraterische Handlungsfeld
2.5 Anhang
3 Portfoliobeitrag 2: individueller Schwerpunkt: Wie wir Menschen von Tieren lernen
3.1 Inhaltliche Hinführung
3.2 Ableitung der Lernziele
3.3 Konzeptentwurf zum Seminarbeitrag
3.4 Anhang
4 Reflexion – Bewertung der eigenen Auswahl, Leistung und Umsetzung des Portfolios
4.1 Portfoliobeitrag 1
4.2 Portfoliobeitrag 2
4.3 Gesamtfazit
5 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Das Modul 15.1 Handlungskonzepte in der Sozialen Arbeit „Konzepte zur Bewältigung psychosozialer Problemlagen“ ist ein wichtiger Teil in der finalen Phase des Studiums. Die Studierenden erfahren an praxisnahen Beispielen welche Auswirkungen unterschiedliche Handlungskonzepte bei den unterschiedlichen Erkrankungen der Klienten mit sich bringen.
Es werden unterschiedliche Aufgabenstellungen und Anforderungen bzgl. der Anwendung von Konzepten in psychosozialen Problemlagen an die Studierenden gestellt die in Gruppenarbeiten bzw. in Zweierteams bearbeitet werden. Handlungskonzepte und Methoden in der Sozialen Arbeit lassen sich in drei Teilbereiche untergliedern.
1. Direkte interventionsbezogene Konzepte und Methoden
2. Indirekt Interventionsbezogene Methoden
3. Struktur- und Organisationsbezogene Methoden
Den Studierenden werden die Unterschiede der einzelnen Methoden und Konzepte so erläutert, dass ein sinnvoller Zusammenhang zwischen Theorie und Praxis verständlich dargestellt wird. Die Studierenden erwerben theoretische und praktische Grundlagen und Kompetenzen in den in der Sozialen Arbeit relevanten subjektbezogenen sowie Lebenswelt- bzw. sozialraumorientierten Handlungskonzepten. Insbesondere lernen sie in diesem Modul in den folgenden Bereichen entsprechende Konzepte und Verfahren bzw. Didaktiken und Methodiken kennen: Konzepte und Verfahren zur Bewältigung psychosozialer Problemlagen in verschiedenen Settings, bezogen auf unterschiedliche Altersgruppen und Zielgruppen.
Die zentrale Rolle meines Portfolios nimmt die „Supervison“ ein. Es stellt sich die Frage, in welchen Problemlagen Fachkräfte ebenfalls Hilfe durch „Supervisoren“ erhalten und warum die Supervision eine so wichtige Rolle im professionellen Umgang des Fachpersonals mit Problemlagen im Arbeitsfeld der sozialen Arbeit übernimmt.
2 Portfoliobeitrag 1: Schwerpunkt
Supervision – Umgang mit Problemlagen
2.1 Inhaltliche Hinführung
Wir nehmen an, dass jeder Professionelle der sozialen Arbeit, egal in welcher Profession er sich befindet, seine Arbeit so gut wie möglich ausführen möchte. Oftmals ist es bei Versorgungsstrukturen, die fließend ineinander übergehen schwer klare Grenzen zu ziehen obwohl dies sehr wichtig ist. Aber auch in der gleichen Professionen kann es schwer sein klare Grenzen zu ziehen und gleichzeitig die Methoden des anderen anzuerkennen.
Fallbeispiel 2: „Frau Streicher und ihre beiden Betreuerinnen“ Frau Streichers ehemalige Betreuerin, Frau Heinrich erhält ein neues Aufgabengebiet. Daher gibt sie ihren bisherigen Arbeitsbereich bzw. ihre Klienten Frau Streicher an Frau Jäger ab.
Ein Wunsch von Frau Streicher, die wegen akuter suizidaler Krisen bereits mehrere Aufenthalte in der Psychiatrie hatte ist es, eine Putzstelle bei einer Familie anzunehmen. Ihre alte Betreuerin Frau Heinrich hatte ihr davon abgeraten mit den Worten: „sie solle sich gründlich überlegen, ob das das Richtige für sie sei, ob sie das überhaupt schaffen würde.“ Die Klientin hat es verstanden als wolle Frau Heinrich sie von diesem Schritt abraten. Frau Jäger, die ihre Klienten noch nicht lange kennt muss diese „Vorwürfe“ jetzt erstmal sortieren, da sie zum einen Ihrer Kollegin nicht in den Rücken fallen will, ihrer Klienten aber auch das Gefühl geben möchte, sie ernst zu nehmen und die Wichtigkeit ihrer Bedürfnisse zu sehen und anzuerkennen.
Wo genau liegt das Problem: Frau Streicher hat mehrere Ansprechpartner, ob sie die Arbeitsbelastung richtig einschätzen kann ist der zweite Aspekt und was ist wenn Frau Streicher die Arbeitsstelle annimmt, dann aber in eine akute Kriese fällt und sie dies vorher nicht abschätzen konnte. Ziel muss es sein, das alle am Fall beteiligten Personen das gleiche Ziel verfolgen. Der Fokus sollte auf einem lösungsorientierten Ansatz liegen.
Sollte eine Zusammenarbeit nicht möglich sein bedarf es ggf. eines Supervisors, der zwischen Frau Heinrich und Frau Jäger vermittelt und Lösungsmöglichkeiten aufzeigt. Das Ziel sollte sein, Frau Streicher in ein Setting zu bringen, dass ihr einen verlässlichen Rahmen bietet, sie stabilisiert und sie bestmöglich darin einbindet ihre selbstgesteckten Ziele mit Hilfe der Fachkräfte zu erreichen. Dazu bedarf es einem offenen und ehrlichen Austausch und einen Plan z.b. mit Hilfe eines Zeitstrahles, wann das angestrebte Ziel, wie erreicht werden soll. Selbstverständlich bedarf dies auch einer regelmäßigen Überprüfung um ggf. Anpassungen vorzunehmen. Im Idealfall konnte der Konflikt durch den Supervisor aufgehoben werden.
2.2 Ableitung der Lernziele
Die Lernziele leiten sich aus folgenden Fragestellungen ab:
Wie kann ich als Fachkraft der Sozialen Arbeit mit Problemen umgehen bzw. extreme Belastungen die „mich betreffen“ bewältigen?
Hier ist das Lernziel sich selbst zu verstehen, welches Verhalten bzw. welche Situation der Auslöser ist. Es ist schwer mit Problemen konfrontiert zu werden, die der professionell Handelnde selbst erlebt hat wie z. b. die Trennung der eigenen Eltern. So kann es also sein das ein Gespräch mit einem Klienten, der eine ähnliche Erfahrung gemacht hat die Gefühle des Betroffenen triggern. Es wäre gut, diese Gefühle wahrzunehmen und frühzeitig zu erkennen um somit wenn nötig den Fall abzugeben oder Maßnahmen zur Bewältigung zu ergreifen. Es geht hier also um die reflexive Wahrnehmung der eigenen Person.
Die zweite Fragestellung lautet: Wie gehe ich mit Klienten um? In belastenden Situationen mit Klienten ist es von enormer Wichtigkeit die Ruhe zu bewahren. Die Fachkraft sollte sich immer die Frage stellen, wie sie wollen würde das mit ihr umgegangen würde wenn sie sich anstatt des Klienten in der jeweiligen Situation befinden würde. Bei der hohen psychischen Belastung am Arbeitsplatz kann dies, das Fachpersonal an die Grenzen der Belastung führen.
Fragestellung drei zeigt auf, wie wichtig es ist eine gute Kommunikation innerhalb des Teams ist bzw. Zugang zu Psychologen und die Möglichkeit Supervisionen zu erhalten. Was bedeutet es, wenn Konflikte den Arbeitsbereich belasten? Es ist zweitrangig ob es sich bei den angesprochenen Konflikten um Konflikte zu Klienten oder zu Kollegen und Mitarbeitern handelt. Wenn der berufliche Alltag oder gar der private Bereich und letztendlich die Psyche darunter leidet ist dies nicht förderlich. Im Arbeitsbereich der Sozialen Arbeit können die Belastungen durch Überforderung eintreten. Hierbei ist es wichtig die Möglichkeit der professionellen Unterstützung und ggf. Betreuung durch Psychologen oder einen Supervisor zu erhalten. Eine der Möglichkeiten ist die sogenannte „Teamsupervision“, hierbei geht es um die Entwicklung des Teams und das aufdecken von Konflikten. „Von einer Teamsupervision sprechen wir, wenn sich eine Gruppe, die im beruflichen Alltag zusammenarbeitet, zu einer Supervision entschließt.“ „Allgemeine Ziele sind die Entwicklung tragfähiger Kooperationen im Team und/oder neuer Strukturen und Konzepte und verbessertes gegenseitiges Verständnis für Rollen, Funktionen Aufgaben und Abläufe unter den Teammitgliedern.“1
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.3 Konzeptentwurf zum Seminarbeitrag
Regelmäßige Sitzungen des gesamten Teams und den Vorgesetzten. Es sollte die Möglichkeit bestehen Probleme im Gruppengespräch, wie auch im Einzelgespräch klärend anzusprechen um offenen, wie auch verborgenen Konflikte vorzubeugen bzw. diese bestenfalls gemeinsam zu beheben und Problemlösungen anzustreben. Der Inhalt der Gespräche, sollte möglichst Wertfrei entgegengenommen werden und ehr als konstruktive Kritik als, als „Anklage“ verstanden werden.
Es ist wichtig, dass alle Beteiligten dies als Lernprozess verstehen und nicht als ein persönliches Kritisieren, Kritik an der eigenen Leistung oder gar als Bloßstellung. Nur so können langfristige positive Effekte erzielt werden. Dazu müssen sich alle Beteiligten auf diese Gespräche bzw. auf den Entwicklungsprozess einlassen und bei Konflikten das Gespräch suchen da diese Konflikte häufig unterschwellig ausgetragen werden.
Zum Ende jeder Gesprächsrunde sollten die aktuellen Themen und Gespräche reflektiert werden. Es ist sehr wichtig, dass alle Mitarbeiter mit einem guten Gefühl aus der Sitzung gehen und nicht mit aufgekommenen Fragen alleine gelassen werden. Dies sollte die Teamleitung sicherstellen.
Spiele zur Förderung des Miteinanders, wie Teamspiele bspw. Erlebnispädagogische Gruppenausflüge oder so genannte „Exitgames“ können das Miteinander verbessern. Diese Angebote sind über im gesamten Stadtgebiet vertreten. Dadurch entstehen zwischen den Mitarbeitern und Vorgesetzten neue Situationen die sie nur gemeinsam bewältigen können und aus diesen gestärkt hervorgehen.
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1 Schubert, F.-C.; Rhor, D.; Zwicker-Pelzer, R. (2018), S.243.