In Zeiten eines permanenten Strukturwandels in Wirtschaft und Gesellschaft muss sich jeder Einzelne täglich neuen Herausforderungen stellen. Die Schnelllebigkeit wirtschaftlicher Strukturen, technologischer Entwicklungen sowie der Märkte selbst führen zu ständigen Veränderungen der Umwelt. Dies geht einher mit der Erhöhung der Mobilität und der Ausweitung der weltweiten Kommunikation. Jedoch beziehen sich die eben genannten Veränderungsprozesse nicht ausschließlich auf die Berufstätigkeit, sondern umfassen alle Lebensbereiche und haben darüber hinaus einen immer größeren Bedarf an Qualifikationen und Kompetenzen.
Insbesondere Auszubildende werden sowohl auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt als auch im gesellschaftlichen Leben mit vielfältigen Anforderungen konfrontiert. Durch den Einstieg in die Berufswelt wird ein entscheidender Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben gelegt, dabei sind Bildung und Qualifikation von entscheidender Bedeutung für die Lebenschancen (vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung 2008, S. 6). Dies wird dadurch deutlich, dass in der Bundesrepublik Deutschland durch Bildungstand und Erfolg auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt letztendlich der sozioökonomische Status und somit auch die spätere soziale Lage in der Gesellschaft maßgeblich bestimmt werden (vgl. OECD 2007, S. 5 f.). Dabei ist es wichtig zu betonen, dass sich ständige Weiterbildung nicht nur auf berufliche Qualifikation bezieht, sondern auch den Erwerb gesellschaftlichen Wissens und Orientierungsvermögens sowie das Erlangen von Selbständigkeit und Eigenverantwortung umfassen soll.
Gemäß der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (2001, S. 7) befähigt „[…] nur lebenslanges, kompetenzentwickelndes Lernen, auch in Form informeller und selbstgesteuerter Lernprozesse […]“ Menschen dazu sich ständig weiterzuentwickeln, am gesellschaftlichen Leben zu partizipieren sowie ihre berufliche Zukunft zu sichern bzw. auszubauen, um somit ein selbständiges und eigenbestimmtes Leben zu führen. Um das Potential unserer Gesellschaft – das bereits vorhandene hohe Qualifikationsniveau der Bevölkerung – zu nutzen sowie gleichzeitig die oben genannten neuen Herausforderungen zu bewältigen, muss die Gesellschaft in Zukunft besonders die breite Entwicklung Lebenslangen Lernens fördern.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Lebenslanges Lernen
- Definition und Abgrenzung
- Stellenwert des Lebenslangen Lernens
- Einordnung der Untersuchungsgruppe in das Konzept des Lebenslangen Lernens
- Entwicklung des Erhebungsinstrumentes
- Entscheidung für das Problemzentrierte Interview
- Problemzentriertes Interview als qualitatives Forschungsinstrument
- Entwicklung des Interviewleitfadens
- Interviewleitfaden
- Erläuterung und Begründung des Interviewleitfadens
- Vorgehensweise bei der Erhebung
- Pretest des Forschungsvorhabens
- Erste Ergebnisse der Pretests
- Reflexion der Pretests
- Eignung des Erhebungsinstruments hinsichtlich der Untersuchung
- Aufbereitung des Interviewmaterials
- Vorgehensweise bei der Qualitativen Inhaltsanalyse
- Auswertung der Interviews
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Vorstellungen von Auszubildenden vom Lebenslangen Lernen. Ziel ist es, die Hypothese zu überprüfen, dass Auszubildende mit Lebenslangem Lernen ausschließlich berufliche Weiterbildungsmaßnahmen verbinden und somit kein differenziertes Bild vom breiten Spektrum des Lebenslangen Lernens haben.
- Definition und Abgrenzung des Lebenslangen Lernens
- Stellenwert des Lebenslangen Lernens in der heutigen Gesellschaft
- Entwicklung und Anwendung eines problemzentrierten Interviews zur Erhebung der Vorstellungen von Auszubildenden
- Qualitative Inhaltsanalyse der Interviewdaten
- Bewertung der Ergebnisse und Implikationen für die Förderung des Lebenslangen Lernens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Lebenslangen Lernens in Zeiten des permanenten Strukturwandels in Wirtschaft und Gesellschaft dar. Sie verdeutlicht die Bedeutung von Bildung und Qualifikation für die Lebenschancen von Auszubildenden und die Notwendigkeit, das Potential der Gesellschaft durch die Förderung des Lebenslangen Lernens zu nutzen.
Kapitel 2 definiert und grenzt das Konzept des Lebenslangen Lernens ab und beleuchtet dessen Stellenwert in der heutigen Gesellschaft. Es wird die Untersuchungsgruppe, die Auszubildenden, in das Konzept des Lebenslangen Lernens eingeordnet.
Kapitel 3 beschreibt die Entwicklung des Erhebungsinstrumentes, das Problemzentrierte Interview. Es werden die Gründe für die Wahl dieses qualitativen Forschungsinstruments erläutert und der Interviewleitfaden vorgestellt. Die Erläuterung und Begründung der Leitfragen sowie Hinweise zur Vorgehensweise bei der Erhebung runden dieses Kapitel ab.
Kapitel 4 widmet sich den Pretests des Forschungsvorhabens. Es werden erste Ergebnisse und Tendenzen bzgl. der Forschungsfrage und Hypothese aufgezeigt. Die Pretests dienen der Reflexion und der Überprüfung der Eignung des Problemzentrierten Interviews hinsichtlich der Forschungsfrage und Hypothese.
Kapitel 5 erläutert die Qualitative Inhaltsanalyse als Auswertungsverfahren für die Untersuchung und beschreibt die Vorgehensweise bei der Auswertung der Interviews.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Lebenslanges Lernen, Auszubildende, Problemzentriertes Interview, Qualitative Inhaltsanalyse, berufliche Weiterbildung, gesellschaftliche Bedeutung, Bildung und Qualifikation, Strukturwandel, Kompetenzentwicklung, informelles Lernen, selbstgesteuertes Lernen, gesellschaftliche Partizipation, berufliche Zukunft, selbständiges Leben, eigenbestimmtes Leben.
- Quote paper
- Bjoern Cebulla (Author), 2009, Lebenslanges Lernen - Forschungsvorhaben, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131176