In dieser Seminararbeit sollen anhand von ausgewählten Aufsätzen und Abhandlungen verschiedener Autoren, wie Markus HENGSTSCHLÄGER und Otto SPECK unterschiedliche philosophische Positionen zur Thematik Überwindung der natürlichen Intelligenz durch Genmanipulation und Keimbahntherapie näher betrachtet werden. Dabei wird für ein besseres Verständnis neben einer anfänglichen aktuellen Problemstellung in der Gesellschaft der Gegenstand auch in einen kurzen sozialen Kontext eingegliedert. Ein Schwerpunkt dieser Arbeit soll auf der Vorstellung sowie der ethischen Reflexion der unterschiedlichen mit der modernen Biotechnologie verbundenen Erwartungen, berechtigten Hoffnungen und Wünsche gelegt werden. Ein Hauptaugenmerk wird dabei der Fragestellung gewidmet sein, ob man sich überhaupt klar darüber ist, was unter den Begriffen Designerbaby oder Kind nach Maß zu verstehen ist, oder ob dadurch nur eine künstliche Aufregung erzeugt wird. Im Speziellen soll dabei ein grundsätzlicher Blick auf das Machbare und das Nichtmachbare sowie auf das Wünschenswerte und das Nicht- wünschenswerte im Zusammenhang mit dem fiktiven Ruf nach genetisch perfekten Kindern durch eine Aufarbeitung der aktuellen biomedizinischen Fortschritte geworfen werden, indem auch der Frage nachgegangen werden soll, ob und wie weit der wissenschaftliche Fortschritt den Lebenswert und die Lebenssituation der Menschen zukünftig verändern sowie zu einem eventuellen Bedeutungsverlust der pädagogischen Erziehung führen könnte.
Als wissenschaftliche Grundlagen zur Klärung dieser Fragen dient unter anderem der kurze Überblick über den aktuellen Stand der biomedizinischen Wissenschaft aus dem Werk „Das ungeborene menschliche Leben und die moderne Biomedizin. Was kann man, was darf man?“ des Autors Markus HENGSTSCHLÄGER. Neben Aufsätzen wie „Auf der schiefen Ebene zum Designerbaby. Warum die Bioethik immer zu spät kommt“ von Axel W. BAUER wird aber auch Sekundärliteratur, wie die Monographie Otto SPECKs, „Soll der Mensch biotechnisch machbar werden? Eugenik, Behinderung und Pädagogik“ sowie die psychologische Abhandlung „Pädagogische Psychologie“ von Andreas KRAPP und Bernd WEIDEMANN hierfür herangezogen, um auch die Untersuchungen anderer Fachleute sowie den Forschungsstand mit einzubeziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die aktuelle Problemstellung
- From chance to choice
- Ziele und Motive der Biotechnologie
- Ethische Herausforderungen
- Designerbaby - Perfektion aus dem Labor?
- Das Kind nach eigenen Maßstäben
- Weitere Formen der Einflussnahme
- Das slippery slope Argument
- Die Anlage - Umwelt – Korrelation
- Der Einfluss der genetischen Anlage
- Der Einfluss der menschlichen Umwelt
- Der Einfluss der Kultur
- Bedeutungsverlust der Verantwortung
- Reduzierung pädagogischer Verantwortlichkeit
- Die Grenzen der Biotechnologie
- Schlussbemerkung
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Frage, ob die natürliche Intelligenz des Menschen durch Genmanipulation und Keimbahntherapie überwunden werden kann. Sie analysiert verschiedene philosophische Positionen zu diesem Thema und beleuchtet die ethischen Herausforderungen, die mit der modernen Biotechnologie verbunden sind. Die Arbeit untersucht die Erwartungen, Hoffnungen und Wünsche, die mit der Biotechnologie verbunden sind, und hinterfragt, ob der Begriff „Designerbaby“ oder „Kind nach Maß“ eine realistische Vorstellung oder eine künstliche Aufregung darstellt. Darüber hinaus wird die Frage aufgeworfen, ob und wie weit der wissenschaftliche Fortschritt den Lebenswert und die Lebenssituation der Menschen zukünftig verändern und zu einem eventuellen Bedeutungsverlust der pädagogischen Erziehung führen könnte.
- Ethische Implikationen der Genmanipulation und Keimbahntherapie
- Die Frage nach dem „Designerbaby“ und der „Perfektion“
- Der Einfluss der Biotechnologie auf die menschliche Entwicklung und die pädagogische Verantwortung
- Die Grenzen der Biotechnologie und die ethische Verantwortung des Menschen
- Die Rolle der Kultur und der Umwelt in der Entwicklung der menschlichen Intelligenz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Seminararbeit vor und erläutert den wissenschaftlichen Rahmen, der für die Analyse der Problematik herangezogen wird. Sie führt die wichtigsten Autoren und Werke ein, die in der Arbeit behandelt werden.
Das Kapitel „Die aktuelle Problemstellung“ beleuchtet die gesellschaftliche Debatte um die Biotechnologie und die damit verbundenen Chancen und Risiken. Es werden die Argumente der Kostenersparnis, Heilung und Verbesserung des Erbgutes als Ziele und Motive der modernen Biomedizin vorgestellt und kritisch hinterfragt.
Das Kapitel „Ethische Herausforderungen“ befasst sich mit den ethischen Implikationen der Genmanipulation und Keimbahntherapie. Es werden verschiedene Formen der Einflussnahme auf das menschliche Erbgut diskutiert und das „slippery slope Argument“ als Argument gegen die Anwendung dieser Technologien vorgestellt.
Das Kapitel „Die Anlage - Umwelt – Korrelation“ untersucht den Einfluss der genetischen Anlage, der menschlichen Umwelt und der Kultur auf die Entwicklung der menschlichen Intelligenz. Es wird die komplexe Interaktion dieser Faktoren beleuchtet und die Bedeutung der Umwelt für die Entfaltung des genetischen Potenzials hervorgehoben.
Das Kapitel „Bedeutungsverlust der Verantwortung“ befasst sich mit der Frage, ob die Biotechnologie zu einer Reduzierung der pädagogischen Verantwortlichkeit führen könnte. Es werden die Grenzen der Biotechnologie und die ethische Verantwortung des Menschen in Bezug auf die Anwendung dieser Technologien diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Genmanipulation, Keimbahntherapie, Designerbaby, Biotechnologie, ethische Herausforderungen, pädagogische Verantwortung, menschliche Intelligenz, Anlage-Umwelt-Korrelation, Kultur, Lebenswert, Lebenssituation, wissenschaftlicher Fortschritt.
- Citation du texte
- André Schmidt (Auteur), 2006, Überwindung der natürlichen Intelligenz durch Genmanipulation und Keimbahntherapie? , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131221