Die Errichtung des Freihafens auf Delos


Seminararbeit, 2003

15 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1 Vorwort

2 Rom und die hellenistische Welt
2.1 Roms Eintritt in die hellenistische Welt
2.2 Roms wachsender politischer Einfluss
2.3 Der Gordische Knoten der Irritationen
2.4 Konsequenzen des 3. Makedonischen Krieges

3 Die Ernennung Delos` zum Freihafen
3.1 Der wirtschaftliche Aufstieg Delos`
3.2 Der wirtschaftliche Einbruch Rhodos`
3.3 Die Problematik des antiken Handels
3.3.1 Bewertung der rhodischen Zolleinnahmen
3.3.2 Der geographische Aspekt
3.3.3 Neue Bedingungen des Marktes
3.4 Die Rolle Roms

4 Die Geburt des Vierten Weltreiches

5 Schlussbemerkung

Quellenverzeichnis

Literaturverzeichnis

1 Vorwort

In dieser Seminararbeit soll die für die Insel Delos bedeutende Ernennung zum Freihafen durch den römischen Senat 168 v. Chr. näher betrachtet werden. Dabei sollen die einzelnen Geschehnisse für ein besseres Verständnis der Problematik in einen geschichtlichen Kontext eingeordnet werden. Neben dem Aufzeigen der wirtschaftlichen Veränderungen in der hellenistischen Welt nach der Errichtung eines Freihafens auf Delos soll der Schwerpunkt dieser Arbeit auf der kritischen Hinterfragung und Bewertung dieses Sachverhaltes gelegt werden. Ein besonderes Augenmerk soll dabei der Fragestellung gewidmet sein, welche sich mit den wirtschaftlichen Bedingungen des antiken Handels, der geographischen Gegebenheiten sowie der Beweggründe für die Entscheidung Roms befasst. Speziell der Frage soll nachgegangen werden, in wie weit die Errichtung eines Freihafens auf Delos für den wirtschaftlichen Verfall Rhodos` verantwortlich ist, sowie der Frage nach der Rolle am Untergang der hellenistischen Welt.

Als wissenschaftliche Grundlagen zur Klärung dieser Fragen dienen unter anderen schriftliche Überlieferungen von zeitgenössischen Autoren wie STRABO, den griechischen Historiker POLYBIOS sowie LIVIUS. Aber auch Sekundärliteratur, wie die Monographien DEMARTINOs; „Wirtschaftsgeschichte Roms“, CHRISTs; „Krise und Untergang der römischen Republik“, „Die Geschichte des Hellenismus“ von GEHRKE, sowie SCHMITTs „Rom und Rhodos“ werden hierfür herangezogen, um die Untersuchungen der Geschichtsforschung der Alten Geschichte sowie den Forschungsstand mit einzubeziehen.

2 Rom und die hellenistische Welt

2.1 Roms Eintritt in die hellenistische Welt

Mit der ersten direkten politischen Einflussnahme der Römer und mit dem Frieden von Phoinike (205 v. Chr.), welcher die Aufteilung Illyricums bewirkte, wurde nach DEMARTINO die Einheit der hellenistischen Welt, welche über kein einheitliches Wirtschaftssystem verfügte, beendet.1 Seitdem war es ein primäres Ziel der weitgesteckten römischen Politik, nachdem man gerade im Westen Karthargo besiegt hatte, die Herausbildung einer neuen Hegemonialmacht im Osten zu verhindern. Die sorgfältige Ausweitung des eigenen Herrschaftsbereiches oder zumindest eine gewisse Einflussnahme auf neue reiche Gegenden waren ebenfalls Interessen der Römer in der hellenistischen Region gewesen.2

Problematisch dabei wurde, dass Rom in dieser Zeit in Kleinasien und Griechenland keine direkte politische Verantwortung übernehmen wollte.3 Es operierte deshalb mit großer Zurückhaltung vor einer direkten Involvierung, welcher aber eine offensive Interessenpolitik und ein umtriebiger Aktionismus der hellenistischen Monarchen und der Führungsriege der griechischen Staaten gegenüber standen.4

2.2 Roms wachsender politischer Einfluss

Doch spätestens nach dem zweiten Makedonischen Krieg 196 v. Chr., welcher die Expansion Philipps V. und die Gefahr einer heranwachsenden Konkurrenzmacht in der Ägäis stoppte, stand fest, dass Rom in der hellenistischen Welt die stärkste Macht geworden war und sie militärisch dominierte, und nun, wenn auch nur reagierend, präsent war.5 Diese Potenz und Macht Roms wurde von den griechischen Staaten durch Interventionsgesuche immer häufiger gesucht, wenn sie eigene Interessen verfolgen oder Schwächen ausgleichen wollten. Und so ergab sich, mit der wachsenden Zahl an verbündeten und befreundeten Staaten, dass sich eine neue Qualität des politischen Verhaltens der Römer herausbildete, welche jetzt ein Gleichgewicht der Kräfte in Griechenland anstrebte.6

2.3 Der Gordische Knoten der Irritationen

Dabei entwickelten sich die größten Unklarheiten, da die Römer der Aufgabe eines Schiedsrichters, welcher sie kaum gewachsen sein konnten, nicht gerecht wurden. Indem sie bald zu großzügig, bald zu str]eng, mal ermunternd und dann wieder bremsend wirkten, sorgten sie somit für Unsicherheit und Verstimmung. Ein fester Grundsatz dabei war nur, dass niemand uneingeschränkt gefördert wurde und zu jeder Kraft eine Gegenkraft existierte. Dazu kam ein Interventionsgestrüpp der griechischen Staaten, welches von Eigenwilligkeit und Misstrauen geprägt war und das sich schließlich in einer Unzufriedenheit mit dieser Situation kristallisierte und anwuchs.7 Den Kristallisationskern dieser Verstimmungen bildete das sich regenerierende Makedonien, welches unter der Herrschaft Perseus`, des Nachfolgers Philipps V., stand. Ihm fielen die Sympathien der antirömischen Opposition in Griechenland nahezu in den Schoß. Damit zog er sich nicht nur den Unmut der Römer zu, sondern auch von EUMENES II, dem Herrscher über Pergamon, welcher auf Dauer schwerwiegende Gefahren für sich erblickte.8 Dieser schürte die römische Animosität gegen Makedonien, wofür er 172 v. Chr. eigens zum römischen Senat reiste. CHRIST lässt die Frage offen, ob Perseus wirklich eine ernste Gefahr darstellte oder ob er in seine Rolle gedrängt worden ist.9

Doch die enervierenden Erfahrungen mit der griechisch-hellenistischen Politik sowie deren Unverbesserlichkeit veranlassten die Römer, den Gordischen Knoten der diversen Verstrickungen zu zerschlagen. Sie wollten an dem vermeintlichen Nutznießer der diffusen Unzufriedenheit ein Exempel statuieren, um offen ihre Macht zu demonstrieren und eine Wiederholung a limine auszuschließen. Mit dem 3. Makedonischen Krieg sollte es in dieser Region keine konkurrierende Instanz mehr geben.10

[...]


1 Vgl. DEMARTINO, Francesco: Wirtschaftsgeschichte des alten Rom, 2. Aufl., München 1991, S. 234.

2 Vgl. DEMARTINO, Francesco: Wirtschaftsgeschichte des alten Rom, S. 234.

3 Vgl. CHRIST, Karl: Krise und Untergang der Römischen Republik, 2. Aufl., Darmstadt 1984, S.46.

4 Vgl. GEHRKE, Hans-Joachim: Geschichte des Hellenismus, Band 1A, München 1990, S. 114.

5 Vgl. GEHRKE, Hans-Joachim: Geschichte des Hellenismus , S. 121.

6 Ebd., S. 121.

7 Vgl. GEHRKE, Hans-Joachim: Geschichte des Hellenismus, S. 121f..

8 Vgl. CHRIST, Karl: Krise und Untergang der Römischen Republik, S. 48.

9 Ebd., S.49.

10 Vgl. GEHRKE: Geschichte des Hellenismus, S. 123.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Die Errichtung des Freihafens auf Delos
Hochschule
Technische Universität Dresden  (Institut für Geschichte )
Veranstaltung
Unternehmer im Dienste der Römischen Republik
Note
1,3
Autor
Jahr
2003
Seiten
15
Katalognummer
V131229
ISBN (eBook)
9783640414451
ISBN (Buch)
9783640408535
Dateigröße
528 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Freihafen, Delos, Römische Republik, Rhodos, Rom, Makedonien, Makedonischen Kriege, Wirtschaftsgeschichte
Arbeit zitieren
André Schmidt (Autor:in), 2003, Die Errichtung des Freihafens auf Delos, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131229

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