Partizipation und Inklusion durch die Disability Studies - Thesenpapier


Prüfungsvorbereitung, 2021

6 Seiten, Note: 1,0

Timo Krause (Autor:in)


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Thesen
These 1
These 2
These 3
These 4

Schlussbemerkung

Literaturverzeichnis
Bibliografie
Artikel in Sammelbänden
Artikel in Zeitschriften
Artikel in Online-Zeitschriften

Einleitung

Die Disability Studies sind ein recht junger interdisziplinärer Wissenschaftsansatz und haben ihren Schwerpunkt auf gesellschaftstheoretischen Erklärungsansätzen von Behinderung. Das Ziel dieser Behinderungswissenschaft ist die gesellschaftliche Teilhabe und Inklusion aller Menschen mit einer Behinderung (vgl. Hermes 2006, S. 15).

„Die politische Behindertenbewegung hat seit mehr als drei Jahrzehnten kontinuierlich Politik betrieben und wichtige Denkanstöße gegeben. Die Disability Studies als ein konkretes Ergebnis dieses beharrlichen Wirkens stehen auf der fundierten Basis dieses gesammelten Wissens“ (Sierck 2012, S.36).

Die Begründer dieses Wissenschaftsansatzes sind vor allem die behinderten Wissenschaftler Irving Kenneth Zola (USA - Soziologe) und Michel Oliver (England - Sozialwissenschaftler), die das soziale Modell von Behinderung in den 1980ern etabliert haben (vgl. Hermes 2006, S. 21). Im deutschsprachigen Raum gibt es die Disability Studies seit dem 21. Jahrhundert. Diese haben ihre Anfänge vor allem in der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung, welche vielfältige Interventionen behinderter Menschen in Wissenschaft und Politik beinhaltet (vgl. Sierck 2012, S. 31).

Thesen

These 1

Die Etablierung des sozialen Modells von Behinderung (Fundament der Disability Studies) als Kontrast zum medizinischen Modell hat keine positiven Auswirkungen auf die gesellschaftliche Teilhabe behinderter Menschen.

„Seit den 1980er Jahren entwickelten Wissenschaftler mit Behinderung aus verschiedenen Ländern soziale Erklärungsansätze von Behinderung, die der medizinischen Sichtweise gegenübergestellt wurden“ (Hermes 2006, S.18).

Im Zuge der Etablierung des sozialen Modells von Behinderung möchte ich diese These widerlegen, die positiven Aspekte des sozialen Modells von Behinderung aufzeigen und mit den Ansätzen des (traditionellen) medizinischen Modells kritisch vergleichen.

These 2

Der (partizipative) Wissenschaftsansatz und Forschungsansatz der Disability Studies sorgt für einen Perspektivenwechsel und fördert die Inklusion behinderter Menschen.

„(…) sie also zum Objekt von Forschung machte ­– wird in den Disability Studies durch eine Forschung ersetzt, die statt ausschließlich über, nun mit behinderten Menschen forscht“ (Köbsell/Pfahl 2014, S.2).

Anhand dieser These möchte ich die verschiedenen Innovationen der Disability Studies in Bezug auf Forschung und Wissenschaft darlegen und deren Nährwert für die Inklusion des behinderten Personenkreises aufzeigen.

These 3

Das traditionelle Integrationskonzept fördert die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung nach den Prinzipien der Disability Studies.

„Zwar wird ‚Integration‘ (…) überwiegend wird sie aber als Anpassung behinderter Menschen an die Normen und Vorstellungen der nicht behinderten Gesellschaft (…) angesehen“ (Köbsell 2012, S.42).

Bezüglich des vorherrschenden Integrationsgedankens möchte ich die negativen Auswirkungen dieses Konzeptes auf behinderte Menschen aufzeigen und somit die hier aufgezeigte These widerlegen.

These 4

Die Disability Studies verändern die Behindertenhilfe/Sonderpädagogik, durch die kritische Analyse segregierender Institutionen/Prozesse grundlegend, und zwar vor allem in Hinsicht der Inklusion.

„Inklusion ist ein Leitziel der Disability Studies, und dies gilt selbstverständlich auch für ein inklusives Schul- und Bildungswesen“ (Dederich 2007, S.5).

In meiner mündlichen Modulprüfung möchte ich diese These bestätigen und das Dispositiv der Behindertenbewegungen und den daraus resultierenden Disability Studies für die Entwicklung der Behindertenhilfe, mit dem Fokus auf einem inklusiven Schul- und Bildungssystem, im Emanzipationsprozess darlegen.

Schlussbemerkung

Meiner Meinung nach haben die Disability Studies das Potenzial für revolutionäre Neuerungen, bezüglich des Themenkomplexes Behinderung. Vor allem die Partizipation der Menschen mit einer Behinderung an den Prozessen und Entwicklungen in der Behindertenhilfe fördern die selbstbestimmte gesellschaftliche Teilhabe.

„Die Forderung der Disability Studies, in Wissenschaft, Forschung und Ausbildung relevante Bedeutung zu erhalten, steckt in den Kinderschuhen“ (Sierck 2012, S. 36).

Literaturverzeichnis

Bibliografie

Artikel in Sammelbänden

Hermes, Gisela (2006): Der Wissenschaftsansatz Disability Studies. Neue Erkenntnisgewinne über Behinderung? In: Hermes, Gisela/Rohrmann, Eckhard (Hrsg.): Nichts über uns – ohne uns! Disability Studies als neuer Ansatz emanzipatorischer und interdisziplinärer Forschung über Behinderung. Neu-Ulm: AG SPAK Bücher, S. 15-30.

Köbsell, Swantje (2012): Integration/Inklusion aus Sicht der Disability Studies: Aspekte aus der internationalen und der deutschen Diskussion. In: Rathgeb, Kerstin (Hrsg.): Disability Studies. Kritische Perspektiven für die Arbeit am Sozialen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften (Springer), S. 39-54.

Sierck, Udo (2012): Selbstbestimmung statt Bevormundung. Anmerkungen zur Entstehung der Disability Studies. In: Rathgeb, Kerstin (Hrsg.): Disability Studies. Kritische Perspektiven für die Arbeit am Sozialen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften (Springer), S. 31-37.

Artikel in Zeitschriften

Rathgeb, Kerstin (2014): Gedankenschnipsel kritischer Perspektiven zum Thema Inklusion. In: Widersprüche. Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, 34. Jahrgang, Heft 133, S. 41-49.

Artikel in Online-Zeitschriften

Dederich, Markus (2007): Disability Studies und Integration. In: Behinderte Menschen, Zeitschrift für gemeinsames Leben, Lernen und Arbeiten, Nr. 3/4/2007. Verfügbar über: http://bidok.uibk.ac.at/library/beh3-4-07-dederich-disability.html [Abruf am 30.01.2021].

Köbsell, Swantje/Pfahl, Lisa (2014): Was sind eigentlich Disability Studies? Wechselspiel von Beeinträchtigung und Barrieren. In: Forschung & Lehre. Alles was Wissenschaft bewegt, Nr. 7/2014. Verfügbar über: http://bidok.uibk.ac.at/library/pfahl-disability.html [Abruf am 30.01.2021].

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Ende der Leseprobe aus 6 Seiten

Details

Titel
Partizipation und Inklusion durch die Disability Studies - Thesenpapier
Hochschule
Evangelische Hochschule Darmstadt, ehem. Evangelische Fachhochschule Darmstadt
Veranstaltung
Disability Studies: Partizipation und Ausschließung in der arbeitsfeldbezogenen Reflexion im Kontext von Behinderung
Note
1,0
Autor
Jahr
2021
Seiten
6
Katalognummer
V1313296
Sprache
Deutsch
Schlagworte
partizipation, inklusion, disability, studies, thesenpapier
Arbeit zitieren
Timo Krause (Autor:in), 2021, Partizipation und Inklusion durch die Disability Studies - Thesenpapier, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1313296

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