Medien und Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland


Term Paper, 2009

16 Pages, Grade: 12 Punkte


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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Massenmedien —kurzer Überblick über das Mediensystem In der Bundesrepublik Deutschland
2.1 Presselanschaft in Deutschland
2.2 Hörfunk in Deutschland
2.3 Fernsehen in Deutschland
2.4 Das Internet

3. Funktionen der Medien im politischen Prozess
3.1 Informationsfunktion
3.2 Meinungsbildungsfunktion
3.3 Kritik- und Kontrollfunktion
3.4 Politische Funktion

4. Die Rolle der Medien
4.1 Agenda-Setting-Hypothese
4.2 Knowledge-Gap-Hypothese
4.3 Involvement-Hypothese

5. Mediokratie und Politainment - Gefährdung für die Demokratie?

6. Schlussbetrachtung

7. Literaturverzeichnis

1.Einleitung:

Die Wichtigkeit der Medien nimmt in der heutigen Informationsgesellschaft immer mehr zu. Wurde früher noch von einer einseitigen Abhängigkeit zwischen Politik und Medien gesprochen, wird in der heutigen Forschung die erweitere These der gegenseitigen Abhängigkeit bzw. des gegenseiti-gen Austausches beider Instanzen vertreten. Nicht nur die Politik an sich ist auf die Informationsfunktion der Medien angewiesen, auch die Medien werden von der Politik zu ihren Vorteilen instrumentalisiert. Beide Berei-che stehen in einem wechselseitigen Austausch zueinander, wobei Me-dien sowohl als Akteure als auch als Vermittlungsinstanz im politischen Prozess betrachtet werden können.1 Im Folgenden wird das Mediensys-tem in der Bundesrepublik Deutschland betrachtet, die Funktionen und Rollen der Medien dargestellt sowie eine Verknüpfung der Massenmedien zur Politik hergestellt, hinsichtlich der Frage, inwiefern das deutsche Me-diensystem die demokratische Gesellschaft beeinflusst und ob man im 21. Jahrhundert von einer Entwicklung hin zu einer Mediokratie sprechen kann.

2. Massenmedien-kurzer Überblick O ber das Mediensystem in der Bundesrepublik Deutschland

Da sich die Mediensysteme in den einzelnen Ländern stark unterscheiden, soll in dieser Arbeit der Blick auf das Mediensystem in der Bundesrepublik Deutschland fokussiert werden.

„Eine spezifische Form der offentlichen Kommunikation ist die Massenkommuni-kation. Sie wird durch Massenmedien ermöglicht. Diese bieten organisierten Kommunikatoren die Möglichkeit, ein unbegrenztes verstreutes Publikum zu er-reichen, und umgekehrt erlauben sie den Mitgliedern des Publikums, zwischen zeitlich, räumlich, sachlich und sozial differenzierten Kommunikationsangeboten zu w a hlen."2

Laut Rudzio sind die Medien in der heutigen Demokratie „zum Trager der öffentlichen Meinungsbildung geworden"3 Die Vermittlung von Politik und ihren weiteren Themenfeldern wird von den Massenmedien getragen. Massenmedien werden heute in die Einheiten Presse, Funk, Fernsehen und Internet untergliedert und dienen der Massenkommunikation. Neben der Informations-, Meinungsbildungs- und Kritik- und Kontrollfunktion ha-ben die Medien natürlich auch eine Unterhaltungs- und Bildungsfunktion inne, die aber hinsichtlich des Schwerpunktes dieser Arbeit nicht weiter-führend betrachtet werden.

2.1 Die Presselandschaft in Deutschland

Man kann die Presse heute in unterschiedlichen Ausprägungen differen-zieren. Unterschieden wird zwischen politisch-neutraleren regionalen, so-wie überregionalen Tageszeitungen mit politischen Tendenzen, sowie re-gionalen und überregionalen Boulevardzeitungen. Eine weitere Form der Printerzeugnisse stellen Zeitschriften dar, die in regelmäßigen Abständen erscheinen und teilweise ebenfalls politische Ausprägungen aufweisen. Die Form der Parteizeitung, die früher sehr verbreitet war, ist in der heuti-gen Presselandschaft so nicht mehr anzutreffen.

Zeitungen sind in ihrer Mediennutzung vor allem durch ihre ausführliche Berichterstattung besonders hervorzuheben, die es ermöglichen die politi-sche Meinungsbildung zu fördern. In ihrer Aktualität sind sie jedoch mit Medien wie Hörfunk, Fernsehen und Internet nicht zu vergleichen, denen es ermöglicht ist, schnell auf — tagespolitische - Ereignisse zu reagieren und Bericht zu erstatten. Jedoch ist zu beobachten, dass das Nutzen des Mediums Zeitung im Vergleich zu früher nachgelassen hat. Die durch-schnittliche Lesezeit ist zurückgegangen, besonders jüngere Menschen nutzen andere Formen der Medien wie Fernsehen und Internet wesentlich intensiver.4

2.2 Hörfunk in Deutschland

Der Hörfunk in Deutschland wird grob in öffentliche und private Radiosen-der untergliedert.

Das Medium Radio unterliegt heute einem grundsätzlich anderen Nutzer-verhalten als dies bei Zeitungen zu beobachten ist. Wurden früher Radio-sendungen verfolgt, um - auch aus Ermangelung der Informationsvermitt-lung durch andere Medien - Sendungen und Nachrichten bewusst zu ver-folgen, hat sich das Rezipientenverhalten durch den Einzug neuer Me-dienformate nun stark verändert. Während das Zeitunglesen einen lang-samen Prozess darstellt, welcher sich nur auf das Lesen der Artikel an sich konzentriert, ist das Radiohören oftmals mit einer weiteren Beschäfti-gung verknüpft. Das Radio wird beim Autofahren genutzt, bei der Arbeit eingeschaltet oder es ist bei Alltagsbeschäftigungen im Hintergrund zu hören, so dass heute ca. 85% der Bevölkerung zu den täglichen Radiohö-rern gezählt werden können. Der Programmschwerpunkt bei den meisten Sendern wird zielgruppenspezifisch von Musik eingerahmt, aktuelle Nach-richten und Themen-Sendungen sind jedoch ebenfalls ein Hauptanreiz, einen Radiosender zu hören. Durch das Nutzerverhalten werden die Nachrichten jedoch generell wesentlich kürzer gehalten und können nie-mals die Ausführlichkeit und den Meinungspluralismus eines Zeitungsarti-kels oder -Kommentars erreichen.5

2.3 Fernsehen in Deutschland

Ebenso wie den Hörfunk lässt sich das Fernsehen in öffentliche und priva­te Sender unterteilen. Seit Entstehung des Fernsehens in den 50er bis 60er Jahren haben sich neben den ursprünglich öffentlich-rechtlichen Sendern viele andere private Sender und Spartenprogramme herausge-bildet, die ihre Programme zielgruppenspezifisch ausrichten. Im Gegen-satz zu Printerzeugnissen kann das Programm schnell auf aktuelle Ge-schehnisse und Meldungen reagieren und die Informationen im Sender ausstrahlen, so dass die Kommunikationswege immer kürzere Zeiten in Anspruch nehmen und Informationen durch einen schnellen Zugang einer großen Öffentlichkeit bereit gestellt werden können.

Ähnlich wie bei der Nutzung des Radios wird jedoch zunehmend das Phä-nomen beobachtet, dass das Fernsehen zusätzlich zu anderen Beschäfti-gungen eingeschaltet wird.

Auch hier kommt man auf einen täglichen Durchschnitt von ca. 85% der Bevölkerung, die das Fernsehprogramm nutzen.6

2.4 Das Internet

Seit den 90er Jahren entwickelt sich mit dem World Wide Web eine völlig neue Form der Massenmedien und damit eine neue Form der Massen-kommunikation. Nicht nur, dass es unzählige Möglichkeiten für den Nutzer gibt, Informationen - im weitesten Sinne - zu erhalten, auch die Möglich-keit, einer aktiven Beteiligung, vom passiven Rezipienten zum aktiven Kommunikator zu werden, stellt das Besondere an diesem Massenme-dium dar. Zwar gibt es kleine Bereiche sich auch an den anderen Medien wie beispielsweise Hörfunk oder Fernsehen in „Offenen Kanälen" zu betei-ligen, welche aber einen gröBeren „Mehraufwand" bedeuten als die aktive und passive Nutzungsmöglichkeit des World Wide Webs. Viele andere Medienformen nutzen diese Möglichkeit für sich. Viele Zeitungen publizie-ren, indem sie ihre aktuellen Ausgaben online stellen oder sogar „Able-ger"-Formen ihres ursprünglichen Formats im Internet entwickelt haben, Online-Radiosender haben sich ebenso entwickelt, wie sogenannte Onli­ne- Fernseh-Streams o.ä. Besonders im Bereich der Politik kann man eine stark frequentierte Nutzung des Internets beobachten. Auch die Bundes-kanzlerin Angela Merkel schöpft dieses Medium politisch mit ihrem wö-chentlichen Video-Podcast aus, indem sie zu aktuellen Themen Stellung nimmt und somit jeder jederzeit Zugriff auf diese Informationsvermittlung haben kann und nicht auf Sendezeiten anderer Medien angewiesen ist.7 Insgesamt kann man aber feststellen, dass der Informationszugriff auf po-litische Themen und Informationen eher einen geringeren Stellenwert als bei den anderen Massenmedien zu scheinen hat.

[...]


1 vgl. Pfetsch, Barbara; Perc, Dejan 2004: Die Medien als Akteure und Instrumente im politischen Prozess — Mediatisierung und Inszenierung von Politik. In: Peter Massing (Hrsg.): Mediendemokra-tie. Eine Einführung. Schwalbach/Ts. S. 23-32.

2 vgl .http://www.bpb.de/wissen/00829178508474929638007854602121,1,0,Massenmedien.html# art1, Zugriff:01.03.2009

3 vgl. Rudzio, Wolfgang 2006: Das politische System der Bundesrepublik Deutschland. 7., aktual. u. erw. Aufl. Wiesbaden. S. 381-406.l.

4 vgl. http://www.bpb.de/wissen/00829178508474929638007854602121,2,0, Massenmedien.html#art2, Zugriff: 01.03.2009

5 vgl. http://www.bpb.de/wissen/00829178508474929638007854602121,2,0, Massenmedien.html#art2, Zugriff: 01.03.2009

6 vgl. http://www.bpb.de/wissen/00829178508474929638007854602121,2,0, Massenmedien.html#art2, Zugriff: 01.03.2009

7 vgl. ebd.

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Details

Title
Medien und Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland
College
University of Marburg  (Institut für Politikwissenschaft)
Course
Das politische System der Bundesrepublik Deutschland
Grade
12 Punkte
Author
Year
2009
Pages
16
Catalog Number
V131433
ISBN (eBook)
9783640374199
ISBN (Book)
9783640373949
File size
730 KB
Language
German
Keywords
Mediendemokratie, Mediokratie, Massenmedien, Demokratie
Quote paper
Elisabeth Enders (Author), 2009, Medien und Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131433

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