Die zwei Mexikos: Disparität der regionalen Entwicklung


Seminararbeit, 2007

21 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I Abstract

II Darstellung der Situation
II.1 Die wirtschaftliche Entwicklung Mexikos
II.2 Regionale Bewertung mit dem Human Development Index

III Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung
III.1 Das Wirtschaftswachstum in Mexikos Norden
III.1.1 Die Folgen dieser Entwicklung
III.1.2 Nachhaltigkeit des mexikanischen Wirtschaftswachstums
III.2 Der landwirtschaftliche Süden Mexikos
III.2.1 Das fehlende Investitionskapital
III.3 Auswirkungen auf die Bevölkerung
III.3.1 Entwicklung der 3 Bereiche Primärsektor, Maquila und Tertiärsektor
III.3.2 Mexikos Einkommensstruktur und -verteilung

IV Wirtschaftspolitische Lösungsansätze
IV.1 Auswege und Möglichkeiten
IV.1.1 ...für die arbeitende Bevölkerung
IV.1.2 ...durch den Staat
IV.1.3 ...durch die Unternehmen
IV.2 Schlussbetrachtung

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Die größten Wirtschaftsnationen im Jahre 2050

Abbildung 2: Wachstum des mexikanischen Bruttoinlandsprodukt

Abbildung 3: Wirtschaftliche Kennzahlen Mexiko - Deutschland

Abbildung 4: Human Development Index der 32 mexikanischen Bundesstaaten

Abbildung 5: Beschäftigte in der Maquila-Industrie

Abbildung 6: Durchschnittliches jährliches Bevölkerungswachstum

Abbildung 7: Produktivitäts- und Reallohnentwicklung in Mexiko

Abbildung 8: Beschäftigte im primären Sektor

Abbildung 9: Arbeitskräftepotential in Mexiko

Abbildung 10: Beschäftigte im mexikanischen Tertiärsektor

Abbildung 11: Darstellung der Einkommensverteilung mit Hilfe des Gini-Koeffizienten

I Abstract

Mexiko verzeichnet dank seines politischen Kurswechsels 1986, gefolgt von dem NAFTA Freihandelsabkommen 1994, ein ausgezeichnetes Wirtschaftswachstum. Bereits im Jahre 2050 soll es laut Goldman Sachs an Position 6 der größten Wirtschaftsnationen stehen.

Mexikos Wachstum ist jedoch regional sehr unterschiedlich. Während der Norden durch den Freihandel und den daraus folgenden Aufschwung der Maquiladora-Industrie[1] immer reicher wird, verarmt die Landbevölkerung im Süden Mexikos.

In dieser Arbeit werden die mexikanische Politik der letzten Jahrzehnte beschrieben, die Gründe für die Disparität der regionalen Entwicklung herausgearbeitet, die Folgen dieser Entwicklung dargestellt und mögliche Lösungsansätze vorgeschlagen.

II Darstellung der Situation

Im Dezember 2005 erschien das Global Economic Paper No 134 der Goldman Sachs Economic Research Group. In diesem Aufsehen erregendem Papier wurden die N11 vorgestellt. Genau wie die BRICs (Brazilien, Russland, Indien und China), die zwei Jahre früher im Global Economic Paper No 99 von Goldman Sachs beschrieben wurden, werden die N11 als die großen Gewinner der nächsten Jahrzehnte dargestellt. Alle 11 Länder haben, durch ihre wirtschaftliche Größe und ihr Wirtschaftswachstum, das Potenzial, eine große Rolle in der Zukunft zu spielen.

Mexiko ist einer dieser „next Eleven“ und erhielt von Goldman Sachs einen außerordentlich guten Growth Environment Score (GES) und das Potential bescheinigt, bereits bis zum Jahre 2050 auf Platz Nr. 6 der größten Wirtschaftsnationen aufzusteigen.

Die größten Wirtschaftsnationen im Jahre 2050[2]

(in Mrd. US-Dollar)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In der folgenden Arbeit werde ich nun die regional unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklungen Mexikos herausarbeiten.

Zuerst werde ich einen kurzen Rückblick auf die wirtschaftliche Entwicklung Mexikos geben, um dann direkt mit der Bewertung der unterschiedlichen Bundesstaaten mit Hilfe des Human Development Indexes fortzufahren.

Danach folgt die wirtschaftliche Analyse des Nordens sowie des Südens Mexikos und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Bevölkerung.

Im letzten Abschnitt werde ich wirtschaftspolitische Lösungsansätze aufzeigen.

II.1 Die wirtschaftliche Entwicklung Mexikos

Mexiko hatte bis zum Jahre 1994, dem Jahr in dem Mexiko dem Nordamerikanischen Freihandelsabkommen (NAFTA, engl. North American Free Trade Agreement) beitrat, schwere wirtschaftliche Krisen zu überstehen. Es begann in der Zeit zwischen 1940 und 1982 mit der importsubstituierenden Industrialisierung, die aufgrund ihrer protektionistischen Schranken und ihrer staatlichen Interventionen zur Förderung der inländischen Industrie zu einem Anstieg der Auslandsverschuldung von 30 Mrd. US-Dollar (1976) auf 85 Mrd. US-Dollar (1982) führte. Als dann 1982 die Rohölpreise einbrachen, das internationale Zinsniveaus erhöht wurde und es zu einer umfangreichen Kapitalflucht aus Mexiko kam, mußte die Mexikanische Regierung 1982 ihre Zahlungsunfähigkeit bekannt geben. Noch lange nach der Unterzeichnung des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen (General Agreement on Tariffs and Trade; GATT) im Jahre 1986, welches die mexikanische Wirtschaft für den Weltmarkt öffnete, hatte Mexiko mit seiner hohen Auslandsverschuldung zu kämpfen.

Doch trotz der Peso-Krise im Jahre 1994/95 waren Wirtschaftswissenschaftler und Politiker überzeugt, dass die Wirtschaft durch den Freihandel schnell wieder aufblühen werde. Denn Freihandel bedeutet Arbeitsplätze, Arbeitsplätze bedeuten Gehalt und Gehalt bedeutet Wohlstand und Zufriedenheit.

Politiker aller drei Länder (USA, Kanada und Mexiko) waren sich einig, dass das NAFTA-Freihandelsabkommen die Wirtschaft ankurbeln würde und alle davon profitierten würden.

NAFTA fuels economic growth and dynamic trade, stimulates investment while creating productive partnerships, works for small and medium-sized business and provides fairness and certainty. NAFTA partners promote environmental protection, and provide greater job opportunities in North America.[3]

Gemäß der ricardianischen Theorie des komparativen Vorteils, bei dem zwei Länder durch Handel sich immer besser stellen, weil die Summe der Handelsgewinne immer höher als die Summe der Handelsverluste sind, waren diese Erwartungen auch gerechtfertigt. Und bei Hinzuziehung der entsprechenden Zahlen, kann man den Eindruck gewinnen, dass NAFTA wirklich das lang ersehnte Wirtschaftswunder für Mexiko bedeutete. So kam es ab 1996 (nach Bewältigung der Peso-Krise) zu einem überdurchschnittlichen jährlichen Wachstum, das, ausgenommen die Jahre 2001 bis 2003, bis heute anhält.

Wachstum des mexikanischen Bruttoinlandsprodukt[4]

(real, Veränderung in %)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dieses Diagramm zeigt jedoch nur ein geschöntes Bild. Bei genauerer Betrachtung ergibt sich eine völlig andere Situation. Die Entwicklung Mexikos ist viel komplexer als, dass man diese an einem einzigen Diagramm festmachen kann.

Beginnen wir als Einstieg mit ein paar mexikanischen und deutschen wirtschaftlichen Kennzahlen um dann im nächsten Abschnitt die regionale Entwicklung Mexikos genauer zu betrachten.

Wirtschaftliche Kennzahlen Mexiko - Deutschland[5]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

II.2 Regionale Bewertung mit dem Human Development Index

Während der Norden arbeitet, denkt das Zentrum und der Süden träumt.

Dieses alte mexikanische Sprichwort beschreibt treffend die Situation Mexikos. Der Norden Mexikos ist durch die Nähe zu den USA sehr stark industriell geprägt, während Mexico City das Dienstleistungszentrum des Landes ist. Der landwirtschaftliche Süden wiederum bildet die Kornkammer von Mexiko. Ein Gefühl für die unterschiedliche Bedeutung und Entwicklung der verschiedenen Regionen Mexikos erhält man, wenn wir die 32 mexikanischen Bundesstaaten mit Hilfe des Human Development Indexes vergleichen.

[...]


[1] Als Maquila oder Maquiladora werden Montagebetriebe im Norden Mexikos und Mittelamerika bezeichnet, die in Folge des Maquiladora-Programms von 1965 entstanden sind. Dieses Programm erlaubt es Firmen zollfrei Teile zu importieren, zusammenzusetzen und wieder zu exportieren. Praktisch gesehen ist jeder Montagebetrieb eine Freihandelszone, der es möglich ist, den US-Markt zu bedienen ohne dortige Löhne zu zahlen. Mit dem Abbau aller Handelsschranken durch das NAFTA-Freihandelsabkommen im Jahre 1994 erlebte die Maquiladora ein starkes Wachstum, so dass diese mittlerweile zum größten Exporteur von Elektroartikeln auf dem US-Markt aufgestiegen ist.

[2] Quelle: Goldman Sachs Economic Paper No 134

[3] The Governments of the United States, Mexikco and Canada, 1999

[4] Quelle: http://www.bfai.de - „Mexiko Wirtschaftsdaten kompakt“ der Bundesagentur für Außenwirtschaft (Stand: 14.Oktober 2007)

[5] Quelle: Wikipedia - „Deutschland“ und „Mexiko“ (Stand: 09.Oktober 2007)

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Die zwei Mexikos: Disparität der regionalen Entwicklung
Hochschule
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Veranstaltung
Entwicklungspolitik und internationale Zusammenarbeit
Note
2,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
21
Katalognummer
V131526
ISBN (eBook)
9783640819713
ISBN (Buch)
9783640820160
Dateigröße
955 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Entwicklungspolitik, Mexiko, Maquiladora, Universität Heidelberg, Seminararbeit, Christoph Dyllick-Brenzinger, Disparität der regionalen Entwicklung, Mexico, NAFTA, Wirtschaftswachstum, Goldman Sachs, N11, Next eleven
Arbeit zitieren
Christoph Dyllick-Brenzinger (Autor:in), 2007, Die zwei Mexikos: Disparität der regionalen Entwicklung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131526

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