Als „Wandel durch Annäherung“1 vom Westen wurde sie vom Osten gelegentlich als
„Aggression auf Filzlatschen“2 bezeichnet. Durch die „Neue Ost- und
Deutschlandpolitik“ wollte die sozialliberale Koalition einen Wandel von Konfrontation
zu Kooperation erreichen. Anknüpfend an die häufig in der Literatur gestellte Frage, was
die „Neue Ostpolitik“ bedeutet und warum diese eine Grundentscheidung für die spätere
Entwicklung Deutschlands war, wird Gegenstand der vorliegenden Arbeit sein, was
wirklich neu war an der „Neuen Ostpolitik“.
In einem ersten Schritt werden in der vorliegenden Hausarbeit die Voraussetzungen der
Neuen Ost- und Deutschlandpolitik dargestellt. Ein allgemeiner Einblick in die
Grundkonzeption und Durchführung mit besonderem Schwerpunkt auf dem Moskauer
Vertrag soll dann zum näheren Verständnis des folgenden beitragen um schließlich in
einem letzten Schritt Verhaltensmuster der damaligen Opposition sowie internationale
Ost-West-Verträge mit deutscher Beteiligung zu erläutern sowie ein Resumée zu ziehen.
Fragestellung soll hierbei ständig sein, welche Auswirkungen die deutsche Politik nach
Außen hatte und wie sich die internationale Politik auf die Deutschlandpolitik ausgewirkt
hat. Welche Initiativen waren innerdeutscher Art und inwiefern hat die internationale
Politik Initiativen für die deutsche Entspannungspolitik gegeben?
Auch soll von Bedeutung sein, welche bedeutenden Knotenpunkte/Wendepunkte für die
Geschichte es in der „Neuen Ostpolitik“ gab und aus welchem Grunde diese so wichtig
waren bzw. werden würden.
Das Thema ist so umfangreich und vielschichtig, dass hier unmöglich alle Schriftquellen
berücksichtigt werden konnten. Ein grundlegendes Werk dieser Arbeit stellt daher die
Monographie „Weltmacht wider Willen: [...]
1 SCHREIBER, JOSEF: Internationale Beziehungen, in: SUTOR, BERNHARD(Hg.): Politik: Ein Lehr- und
Arbeitsbuch für den Politikunterricht, Paderborn, 1979, S.516; im weiteren zit. SCHREIBER, Internationale
Beziehungen.
2 DITFURTH, CHRISTIAN V.: Angst vor den Akten: Archive enthüllen den Umgang von SPD- mit SEDPolitikern,
in: Der Spiegel, Nr. 35/1992, in: http://www.cditfurth.de/spdakten.htm, Stand 19.06.2002.
Inhaltsverzeichnis
- Zielsetzung und methodische Vorgehensweise
- Die Zeit vor 1969
- Die Große Koalition
- Außenpolitische Vorraussetzungen für eine Veränderung der Ostpolitik
- Die „neue Ostpolitik“ der sozialliberalen Koalition: Zielsetzung und Grundkonzeption
- Regierungsantritt 1969
- Der Weg zum Moskauer Vertrag
- Weitere Ostverträge
- CDU/CSU und die neue Ost- und Deutschlandpolitik
- Die Multilateralisierung des Entspannungsprozesses
- Vier-Mächte-Abkommen
- KSZE Schlussakte von Helsinki
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der „Neuen Ostpolitik“ der sozialliberalen Koalition in Deutschland von 1969 bis 1975. Sie untersucht die Ursachen, die zu dieser grundlegenden Veränderung der deutschen Außenpolitik führten, und analysiert die Ziele und Konzepte der neuen Politik. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Moskauer Vertrag und seinen Folgen.
- Die Voraussetzungen für die „Neue Ostpolitik“
- Die Ziele und Grundkonzepte der „Neuen Ostpolitik“
- Die Auswirkungen der deutschen Politik auf die internationale Politik
- Die Rolle der internationalen Politik bei der deutschen Entspannungspolitik
- Wichtige Wendepunkte in der Geschichte der „Neuen Ostpolitik“
Zusammenfassung der Kapitel
2. Die Zeit vor 1969
Dieses Kapitel analysiert die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland in der Zeit vor dem Regierungsantritt der sozialliberalen Koalition. Es wird die Haltung der Großen Koalition gegenüber der DDR und die damaligen Bemühungen um eine Annäherung an die Oststaaten beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der deutschen Ostpolitik und den äußeren Bedingungen, die zu einer Veränderung der Politik führten.
3. Die „neue Ostpolitik“ der sozialliberalen Koalition: Zielsetzung und Grundkonzeption
Dieses Kapitel widmet sich den Zielen und Konzepten der „Neuen Ostpolitik“, die durch die sozialliberale Koalition nach 1969 eingeleitet wurde. Es beleuchtet den Regierungsantritt der neuen Regierung und den Prozess, der zum Abschluss des Moskauer Vertrages führte. Darüber hinaus werden die weiteren Ostverträge, die in dieser Phase geschlossen wurden, und die Position der CDU/CSU zur neuen Ostpolitik analysiert.
4. Die Multilateralisierung des Entspannungsprozesses
Dieses Kapitel analysiert die Multilateralisierung des Entspannungsprozesses in der Zeit der „Neuen Ostpolitik“. Es beleuchtet die Rolle Deutschlands bei der Unterzeichnung des Vier-Mächte-Abkommens und der KSZE Schlussakte von Helsinki. Das Kapitel analysiert, inwiefern diese multilateralen Verträge die deutsche Ostpolitik beeinflussten und welche Bedeutung sie für die weitere Entwicklung der internationalen Beziehungen hatten.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind „Neue Ostpolitik“, „sozialliberale Koalition“, „Moskauer Vertrag“, „Entspannung“, „DDR“, „Deutschlandpolitik“, „internationale Beziehungen“, „Vier-Mächte-Abkommen“ und „KSZE Schlussakte von Helsinki“. Diese Begriffe spiegeln die wichtigsten Themen und Inhalte der Arbeit wider, die sich mit der Transformation der deutschen Außenpolitik in den 1970er Jahren und der Rolle Deutschlands im internationalen Entspannungsprozess beschäftigen.
- Quote paper
- Hauke Johannsen (Author), 2002, Neue Ostpolitik: Sozialliberale Koalition 1969-1975, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13157