In Anbetracht der Tatsache, dass Kinder und Jugendliche heutzutage in einer visuell dominierten und multimodalen Medienlandschaft aufwachsen, stellt sich die Frage, inwiefern der Literaturunterricht für die Ausbildung und Förderung visueller sowie multimodaler Rezeptionskompetenzen der Schüler*innen verantwortlich ist. Aus diesem Grund widmet sich die vorliegende Arbeit der Frage, inwiefern Schüler*innen der Primar- und Sekundarstufe von der unterrichtlichen Auseinandersetzung mit literarischen Texten, die Bild und Text zur Bedeutungskonstitution kombinieren, profitieren können. Die Ausführungen sollen verdeutlichen, dass bildbasierte Literatur sowohl inhaltlich als auch bildästhetisch komplex sein kann und somit dem Anspruch schriftbasierter literarischer Texte gerecht wird und ebenso umfassende Bildungsprozesse ermöglichen kann. Es soll gezeigt werden, inwieweit Lernende bei der Beschäftigung mit Text-Bild-Kombinationen im Literaturunterricht Kompetenzen im Bereich des literarischen und multimodalen Lernens entwickeln und vereinen können.
Ausgewählt wurden hierfür zwei Erzählmedien der Kinder- und Jugendliteratur, die sich durch das Zusammenspiel mehrerer Zeichenmodalitäten charakterisieren und bei welchen im Gegensatz zu anderen literarischen Medien die Bildwahrnehmung von großer Bedeutung ist: Das Bilderbuch und die Graphic Novel. Stellvertretend für das Bilderbuch wird Martin Baltscheits "Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor" (2010) herangezogen und im Rahmen eines Einsatzes in der Primarstufe untersucht. Um exemplarisch die Potenziale des Comics bzw. der Graphic Novel für Schüler*innen der Sekundarstufe darzulegen, wurde Annette Herzogs und Katrine Clantes Graphic Novel "Pssst!" (2016) ausgewählt.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- 1 Das Bilderbuch
- 1.1 Definition und Typologien
- 1.2 Das Verhältnis von Text und Bild im Bilderbuch
- 1.3 Das Bilderbuch im Diskurs und in der Unterrichtspraxis
- 2 Exemplarische Analyse des Bilderbuches Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor (Baltscheit 2010)
- 2.1 Grundlegendes zum Analysemodell nach Staiger (2022) sowie zum Fokus der Analyse
- 2.2 Sachanalyse
- 2.3 Didaktische Potenziale
- 2.3.1 Literarisches Lernen
- 2.3.2 Multimodales Lernen
- 3 Der Comic und die Graphic Novel
- 3.1 Comic und Graphic Novel – Begriffsklärung und Typologien
- 3.2 Zeichenrepertoire und Strukturelemente der Comic-Erzählung
- 3.3 Das Verhältnis von Text und Bild im Comic
- 3.4 Der Comic im Diskurs und in der Unterrichtspraxis
- 4 Exemplarische Analyse der Graphic Novel Pssst! (Herzog/Clante 2016)
- 4.1 Grundlegendes zum Analysemodell nach Abel/Klein (2016) sowie zum Fokus der Analyse
- 4.2 Sachanalyse
- 4.3 Didaktische Potenziale
- 4.3.1 Literarisches Lernen
- 4.3.2 Multimodales Lernen
- III Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht das didaktische Potenzial von Bilderbüchern und Graphic Novels im Literaturunterricht. Der Fokus liegt dabei auf der Integration von Text-Bild-Erzählungen in den Unterricht und der Förderung von multimodalen Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern. Die Arbeit befasst sich mit den spezifischen Eigenschaften und Funktionen von Bildern in der Literatur und analysiert exemplarisch zwei Werke: "Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor" von Martin Baltscheit und "Pssst!" von Annette Herzog und Katrine Clante.
- Analyse des Verhältnisses von Text und Bild in Bilderbüchern und Graphic Novels
- Untersuchung der didaktischen Potenziale von Text-Bild-Erzählungen im Literaturunterricht
- Förderung von multimodalen Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern
- Exemplarische Analyse von "Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor" und "Pssst!"
- Bedeutung von Bildern im Kontext der multimodalen Medienkultur der Kinder und Jugendlichen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Bildern in der heutigen Medienkultur von Kindern und Jugendlichen. Sie zeigt auf, wie Bilder zunehmend an Bedeutung gewinnen und im Deutschunterricht eine größere Rolle spielen sollten.
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Definition und Typologie von Bilderbüchern. Es analysiert das Verhältnis von Text und Bild im Bilderbuch und beleuchtet die Bedeutung des Bilderbuches im Diskurs und in der Unterrichtspraxis.
Im zweiten Kapitel wird "Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor" von Martin Baltscheit exemplarisch analysiert. Dabei werden die Sachanalyse und die didaktischen Potenziale des Bilderbuches im Kontext des Literaturunterrichts untersucht.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Begriffsklärung und Typologie von Comics und Graphic Novels. Es analysiert das Verhältnis von Text und Bild im Comic und beleuchtet die Bedeutung des Comics im Diskurs und in der Unterrichtspraxis.
Das vierte Kapitel analysiert die Graphic Novel "Pssst!" von Annette Herzog und Katrine Clante exemplarisch. Dabei werden die Sachanalyse und die didaktischen Potenziale der Graphic Novel im Kontext des Literaturunterrichts untersucht.
Schlüsselwörter
Bilderbuch, Graphic Novel, Text-Bild-Erzählungen, Multimodalität, Didaktik, Literaturunterricht, Sachanalyse, Medienkultur, Bilder im Diskurs, Literarisches Lernen, Multimodales Lernen, Rezeptionskompetenz.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Warum Bilderbücher und Graphic Novels für den Literaturunterricht geeignet sind. Didaktische Potenziale im Hinblick auf literarisches und multimodales Lernen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1316565