In dieser Hausarbeit soll herausgearbeitet werden, welche Werte und Normen sich der islamische Staat setzt. Um diese Normen und Werte herauszuarbeiten, wurden die erste Ausgabe sowie die letzten beiden des IS-Propagandamagazins "dabiq" analysiert. Es wird gezeigt, anhand welcher islamistischen Konzepte das Magazin, bzw. der IS, argumentiert und wie daraus Normen abgeleitet werden.
Das "dabiq"-Magazin erscheint online. Die erste Ausgabe wurde am 5. Juli 2014 veröffentlicht. Bis zum Februar 2016 kamen 12 weitere Ausgaben dazu. Es ist eine Hochglanzpublikation für ein breites Publikum und dient sowohl der Rechtfertigung nach innen als auch der Werbung nach außen. Die Originalsprache ist Englisch, wobei es aber auch Übersetzungen in das Französische, Arabische, Deutsche, Russische oder auch andere Sprachen gibt.
Die Hausarbeit beginnt mit einer kurzen Geschichte des Islamischen Staates. Danach folgt der Hauptteil der Arbeit, in dem drei islamische Konzepte vorgestellt werden, die der IS als Triebfedern seiner Werte und seines Handelns darstellt. Aus diesen sollen die Normen und Werte des islamischen Staates abgeleitet werden. Am Ende der Hausarbeit folgt ein Fazit, in welchem die Ergebnisse kurz zusammengefasst und daraufhin eingeordnet werden sollen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte des Islamischen Staates
- Definition per Negation – walā' wa barā’
- Einteilung der Welt in Gläubige und Ungläubige
- Welterklärung
- Gewalt gegen Gegner des IS
- Der IS als Glaubensavantgarde
- hisba - das Gute gebieten und das Schlechte verbieten
- Das Gute gebieten...
- und das Schlechte verbieten
- Welche Konsequenzen werden daraus gezogen?
- takfir - Exkommunikation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Normen und Werte des Islamischen Staates (IS), indem sie ausgewählte Ausgaben des IS-Propagandamagazins „dabiq“ analysiert. Ziel ist es, die zugrundeliegenden islamistischen Konzepte aufzuzeigen, die die Argumentation des IS und die daraus abgeleiteten Normen erklären. Die Handlungen des IS werden nur am Rande betrachtet.
- Analyse der ideologischen Grundlagen des IS
- Identifizierung der im dabiq-Magazin dargestellten Normen und Werte
- Untersuchung der islamistischen Konzepte als Triebfedern des IS-Handelns
- Ableitung der Normen und Werte des IS aus den analysierten Konzepten
- Einordnung der Ergebnisse im Fazit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Ansatz der Arbeit, die darin besteht, die Normen und Werte des Islamischen Staates (IS) anhand einer Analyse des Propagandamagazins „dabiq“ zu untersuchen. Es wird die Methode der Analyse erläutert und der Fokus auf die ideologischen Grundlagen gelegt, wobei die konkreten Handlungen des IS nur am Rande behandelt werden. Die Arbeit betont die Bedeutung der Analyse des „dabiq“-Magazins für das Verständnis der IS-Ideologie und die Verwendung islamistischer Konzepte zur Begründung der Normen und Werte. Die Auswahl der analysierten Ausgaben sowie deren Bedeutung als Hochglanzpublikation für ein breites Publikum werden ebenfalls hervorgehoben.
Geschichte des Islamischen Staates: Dieses Kapitel zeichnet die Geschichte des IS nach, beginnend mit der Gründung durch Abu Musab al-Zarqawi und seinen verschiedenen Namensänderungen. Es beschreibt Al-Zarqawis Radikalisierung, seine Beteiligung am afghanischen Dschihad und seine Gründung verschiedener Terrororganisationen. Der Kapitelverlauf beleuchtet die Entwicklung von „al-Tawhid wa al-Dschihad“ über „al-Qaida im Irak“ bis hin zum „Islamischen Staat im Irak und in Syrien“ (ISIS) und schließlich zum „Islamischen Staat“. Es werden die unterschiedlichen Ziele und Strategien von Al-Zarqawi und Al-Qaida herausgestellt, sowie die gewaltsamen Auseinandersetzungen mit anderen Gruppen und die Expansion des IS in Syrien. Die Entwicklung vom regionalen Akteur zu einer globalen Macht mit territorialem Anspruch wird detailliert beschrieben.
Definition per Negation – walā' wa barā’: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Konzept von „walā' wa barā’“, der Loyalität gegenüber den Gläubigen und der Ablehnung der Ungläubigen. Es untersucht, wie der IS dieses Konzept nutzt, um die Welt in Gläubige und Ungläubige einzuteilen, seine Weltsicht zu begründen und die Gewalt gegen seine Gegner zu rechtfertigen. Die Rolle des IS als selbsterklärte Glaubensavantgarde wird analysiert und das Kapitel verknüpft dieses Konzept mit den anderen diskutierten Themen der Hausarbeit, um ein umfassendes Verständnis der IS-Ideologie zu vermitteln. Konkrete Beispiele aus dem dabiq-Magazin werden herangezogen um die Anwendung dieses Konzepts im Kontext der IS-Propaganda zu verdeutlichen.
hisba - das Gute gebieten und das Schlechte verbieten: Das Kapitel erklärt das Konzept der „hisba“, also die Verpflichtung von Muslimen, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verbieten, im Kontext der IS-Ideologie. Es untersucht, wie der IS dieses Konzept interpretiert und umsetzt, welche Konsequenzen aus dieser Interpretation gezogen werden und welche Rolle es für die Rechtfertigung von Gewalt spielt. Die Analyse verdeutlicht, wie das Konzept der Hisba in der Praxis durch den IS angewendet wird und wie es mit den anderen Aspekten der IS-Ideologie verknüpft ist. Es werden die Folgen der Anwendung des Prinzips der Hisba im Staat erläutert.
takfir - Exkommunikation: Dieses Kapitel konzentriert sich auf das Konzept des „takfir“, der Exkommunikation von Muslimen, die vom IS als Abweichler betrachtet werden. Die Analyse befasst sich mit der Bedeutung dieses Konzepts für die IS-Ideologie und die Rechtfertigung von Gewalt gegen andere Muslime, insbesondere Schiiten. Das Kapitel verdeutlicht die Rolle des Takfir in der Begründung der IS-Gewalt und beleuchtet die Konsequenzen dieser religiösen Rechtfertigung im Kontext des IS. Die Bedeutung des Takfir für die interne Kohäsion und die Legitimierung von Gewalt wird detailliert analysiert.
Schlüsselwörter
Islamischer Staat (IS), dabiq, Propagandamagazin, walā' wa barā’, hisba, takfir, Islamistische Konzepte, Normen, Werte, Gewalt, Ideologie, Dschihad.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Analyse des Islamischen Staates anhand des Magazins „dabiq“
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Normen und Werte des Islamischen Staates (IS), indem sie ausgewählte Ausgaben des IS-Propagandamagazins „dabiq“ untersucht. Der Fokus liegt auf den zugrundeliegenden islamistischen Konzepten, die die Argumentation und Normen des IS erklären. Die konkreten Handlungen des IS werden nur am Rande betrachtet.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale islamistische Konzepte wie „walā' wa barā’“ (Loyalität zu Gläubigen und Ablehnung von Ungläubigen), „hisba“ (das Gute gebieten und das Schlechte verbieten), und „takfir“ (Exkommunikation). Sie untersucht, wie der IS diese Konzepte interpretiert und zur Rechtfertigung seiner Ideologie und Handlungen nutzt. Weiterhin wird die Geschichte des IS und die Entwicklung seiner Ideologie beleuchtet.
Welche Methode wird in der Analyse verwendet?
Die Analyse basiert auf der Auswertung des IS-Propagandamagazins „dabiq“. Die Arbeit konzentriert sich auf die ideologischen Grundlagen des IS und interpretiert die im Magazin dargestellten Normen und Werte. Die konkreten Handlungen des IS werden nur im Kontext der ideologischen Analyse betrachtet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zur Geschichte des Islamischen Staates, ein Kapitel zu „walā' wa barā’“, ein Kapitel zu „hisba“, ein Kapitel zu „takfir“ und ein Fazit. Jedes Kapitel analysiert ein spezifisches Konzept oder Aspekt der IS-Ideologie im Detail.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, die ideologischen Grundlagen des IS aufzuzeigen und die Normen und Werte des IS aus den analysierten islamistischen Konzepten abzuleiten. Es soll ein besseres Verständnis der IS-Ideologie und ihrer Begründung vermittelt werden.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Islamischer Staat (IS), dabiq, Propagandamagazin, walā' wa barā’, hisba, takfir, islamistische Konzepte, Normen, Werte, Gewalt, Ideologie, Dschihad.
Wie wird die Geschichte des Islamischen Staates dargestellt?
Das Kapitel zur Geschichte des IS beschreibt dessen Gründung durch Abu Musab al-Zarqawi, seine verschiedenen Namensänderungen und Entwicklung von einer regionalen zu einer globalen terroristischen Organisation. Es beleuchtet Al-Zarqawis Radikalisierung, seine Beteiligung am afghanischen Dschihad und die gewaltsamen Auseinandersetzungen mit anderen Gruppen.
Was bedeutet „walā' wa barā’“ im Kontext des IS?
„Walā' wa barā’“ beschreibt die Loyalität gegenüber den Gläubigen und die Ablehnung der Ungläubigen. Der IS nutzt dieses Konzept zur Einteilung der Welt, zur Rechtfertigung von Gewalt gegen seine Gegner und zur Darstellung seiner Rolle als selbsterklärte Glaubensavantgarde.
Welche Rolle spielt „hisba“ in der IS-Ideologie?
„Hisba“, die Verpflichtung, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verbieten, wird vom IS als Rechtfertigung für seine Handlungen interpretiert. Die Arbeit analysiert, wie der IS dieses Konzept umsetzt und welche Konsequenzen daraus gezogen werden.
Wie wird „takfir“ vom IS verwendet?
„Takfir“, die Exkommunikation von Muslimen, die vom IS als Abweichler betrachtet werden, dient der Rechtfertigung von Gewalt gegen andere Muslime, insbesondere Schiiten. Die Arbeit analysiert die Bedeutung des Takfir für die interne Kohäsion und Legitimierung von Gewalt innerhalb des IS.
- Citar trabajo
- Florian Bauer (Autor), 2015, Erläuterung der Normen des Islamischen Staates anhand des Propagandamagazins "dabiq", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1316758