Whose god is right - whose is wrong?
This question is as old as monotheistic religious concepts exist. What answer does the famous drama by Gotthold E. Lessing give and is it still valid in today's interreligious dialogue which proves the timeless relevance of the topic? This is the main focus of this short essay.
Das zeitlose Drama von Gotthold E. Lessing ist oberflächlich betrachtet nur ein Intrigenstiick mit burlesken Ziigen, wie es vor allem Molière in Frankreich populär gemacht hat. So entspricht die Auflösung des Verwandtschafts-verhältnisses zwischen den Protagonisten (Dramen-Experten sprechen von Anagnorisis) dem Schema, das wir etwa aus L'avare kennen.
Kurz sei die Handlung des beriihmten Schauspiels in Erinnerung gerufen: Recha, die Tochter des reichen Jerusalemer Geschäftsmanns Nathan, wurde bei einem Feuer von einem Tempelritter vor dem sicheren Tode gerettet. Dieser Tempelritter verdankt sein Leben hinwiederum der Gnade Sultan Saladins, der in ihm eine verbliiffende Ahnlichkeit mit seinem vor zwanzig Jahren verstorbenen Bruder Assad festgestellt hat und den Christen daher nicht toten zu lassen imstande war. Zwischen dem Tempelritter und Recha entspinnt sich eine zarte Liebe. Zunächst ist Recha hingerissen von ihrem Retter, während sich dieser zogerlich zeigt. Rasch ist er dann doch entflammt, als Recha mit Hilfe ihrer Gesellschafterin Daja ein Treffen arrangiert. Nathan jedoch stimmt dieser Verbindung nicht vorbehaltlos zu, denn er ahnt etwas, das er zunächst fiir sich behalten muss. Am Ende des dritten Aktes eröffnet Daja dem Ritter, der Skrupel in Anbetracht seiner Liebe fiir ein Judenmädchen empfindet, dass Recha in Wahrheit nur Nathans Adoptivtochter und eine Christin ist. In einem Nebenstrang, der sich im Verlauf des Stiickes immer mehr zum blinden Motiv entwickelt, versucht der Jerusalemer Machthaber Sultan Saladin mit Nathan ins Geschäft zu kommen, weil seine Staatskasse leer ist. (Das Problem lost sich durch Steuereinnahmen zu Beginn des fiinften Akts in Wohlgefallen auf.) Der Tempelritter wendet sich enttäuscht iiber Nathans Zuriickhaltung nacheinander an den Patriarchen, den hohen christlichen Wiirdenträger der Stadt, und an Saladin. Beiden berichtet er von dem Manne, der eine Christin als Jiidin aufgezogen habe, fiir die konservative christliche Kirche ein todeswiirdiges Vergehen, fiir Saladin ein Grund, Recha unter seine Fittiche zu nehmen. Am Ende laufen bei dem Sultan, in dessen Gewahrsam sich die zwischen allen Stiihlen sitzende Recha zuletzt befindet, alle Fäden zusammen: Recha ist zu Tode betriibt, weil sie fiirchtet ihrem Vater entzogen zu werden (Daja hat ihr zuvor enthiillt, dass sie adoptiert ist). Und Saladin versucht sich als Kuppler: Wolle er denn nun nicht endlich sein Plazet zu der Verbindung seiner Pflegetochter mit dem edlen Tempelritter geben, wird Nathan gefragt. Nun enthiillt Nathan den Grund fiir seine zögerliche Haltung: Ein Buch, das er von dem Klosterbruder erhalten hat, der die kleine Recha einst in Nathans Obhut gab, beweist, dass Recha und der um sie werbende Ritter Geschwister sein miissen. Saladin wird rasch hellhörg, nimmt Nathan beiseite und erfährt auch noch den Rest der Wahrheit: Die Ahnlichkeit des Tempelritters mit seinem Bruder kommt nicht von ungefähr, Assad ist der Vater des Tempelritters. Rechas dreifache Identität, Tochter eines Moslems und einer Christin und Pflegetochter eines Juden (dessen eigene Familie von Christen ausgelöscht wurde) , unterstreicht die Botschaft des Stiickes, das in einer vollzogenen friedlichen Koexistenz der drei rivalisierenden Zugkräfte endet. Trotz offen kirchenkritischer Haltung (der kriegsliisterne Patriarch ist die einzige durchgehend negativ dargestellte Figur des Stiicks) kann die weltberiihmte Ringparabel, die Nathan dem Sultan erzählt, als dieser ihn im dritten Akt auf die Probe stellt, keineswegs verstanden werden als die besonders in unserer Generation gern so verstandene Relativierung des Anspruchs auf absolute göttliche Wahrheit, den jede der drei Weltreligionen erhebt.
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