Diese Arbeit bemüht sich darum, den historischen Gehalt der Drachenkreaturen in der Literatur und der Mythologie herauszuarbeiten, um später die Funktion des Drachenkampfes in Wirnt von Grafenbergs "Wigalois" zu erläutern. Drachen sind Fabelwesen, die, seit Anbeginn der menschlichen Begeisterung für Natur und Übernatürliches, für Faszination sorgen. Vom humanoiden Typhon, dem Urmonster, der in der griechischen Mythologie versucht, Zeus um die Vorherrschaft des Kosmos zu bringen sowie die zahlreichen Erwähnungen von drachenähnlichen Kreaturen und ihren Bezwingern in der höfischen Literatur des Mittelalters bis zur modernen Verarbeitung der Drachen in Fantasy-Romanen der letzten Jahrzehnte, bemerkt man, dass Drachen eine sehr große Anziehungskraft auf den Menschen haben.
Besonders die mittelalterlichen Heldenepen und Versromane bedienen sich oft magischer Gegenstände und Kreaturen, derer sich die Ritter bemächtigen oder entgegenstellen müssen. So bietet die höfische Literatur der ritterlichen Aventiure-Fahrten oft eine Bühne für drachenähnliche Gestalten und ihre heroischen Bezwinger. Wirnt von Grafenbergs "Wigalois", der in der Zeit des Spätmittelalters wohl zwischen 1210 und 1220 entstanden ist, stellt den Kampf zwischen Ritter und Drachen als Schlüsselpunkt der Handlung dar. Grafenbergs Versroman geht eingänglich auf die detaillierte Beschreibung des Drachen sowie auf die Auseinandersetzung zwischen dem Protagonisten und der dämonischen Kreatur, namens Pfetan, ein. Grafenbergs Werk bietet sich also an, näher auf die Bedeutung des Drachen zu schauen und ihren Gehalt in der mittelalterlichen Mythologie sowie auf die innertextuelle Bedeutung des Drachenkampfes darzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Herkunft des Drachen in der Mythologie und Literatur
- Der Drachenkampf im Wigalois
- Vorbereitungen auf den Kampf
- Der Kampf gegen Pfetan
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Funktion des Drachenkampfes in Wirnt von Grafenbergs Wigalois. Sie setzt sich zum Ziel, den historischen Gehalt der Drachenkreaturen in der Literatur und der Mythologie herauszuarbeiten, um die innertextuelle Bedeutung des Drachenkampfes im Wigalois zu beleuchten.
- Die historische und mythologische Bedeutung des Drachen als Fabelwesen
- Die Rolle des Drachenkampfes in der mittelalterlichen Literatur
- Die Darstellung des Drachenkampfes im Wigalois von Wirnt von Grafenberg
- Die Symbolik des Drachen als Inkarnation des Bösen
- Der Sieg des Ritters über den Drachen als Allegorie für den Sieg des Guten über das Böse
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Einführung des Themas und skizziert die Relevanz des Drachenkampfes in der mittelalterlichen Literatur. Im zweiten Kapitel wird die Herkunft des Drachen in der Mythologie und Literatur beleuchtet. Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Drachenkampf im Wigalois und beleuchtet die Vorbereitungen auf den Kampf sowie die Auseinandersetzung zwischen dem Protagonisten und dem Drachen Pfetan.
Schlüsselwörter
Drachenkampf, Wigalois, Wirnt von Grafenberg, mittelalterliche Literatur, Mythologie, Drache, Pfetan, Fabelwesen, Ritter, Gut und Böse, Gott und Teufel, christliche Symbolik, Allegorie.
- Citation du texte
- Max Becker (Auteur), 2022, Der Drachenkampf in Wirnt von Grafenbergs "Wigalois", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1317778