Die vorliegende Arbeit mit dem Titel „Leseförderung in der Grundschule“ beschäftigt sich damit, wie der Erwerb der Lesefähigkeit abläuft, um daraus anschließend Maßnahmen für den schulischen Kontext ableiten zu können.
Im Folgenden wird ein kurzer Einblick in den Aufbau der Arbeit gegeben. Beginnend mit dem Thema Lesen werden sowohl die psychologischen als auch die deutschdidaktischen Sichtweisen auf den Lesebegriff erläutert. Es wird ebenfalls der Begriff der Lesekompetenz definiert. Diesbezüglich wird ein Modell angeführt, welches die Dimensionen der Lesekompetenz umfasst. Es dient als Grundlage für die später beschriebene Leseförderung. Außerdem wird dem Leser die Relevanz des Lesenlernens innerhalb unserer heutigen Gesellschaft verdeutlicht.
In der heutigen Zeit zählt das Lesen als eine Grundkompetenz, um sowohl den Alltag erfolgreich bewältigen zu können als auch um eine unbegrenzte Teilhabe in der Gesellschaft zu haben. Um eine gute Grundlage für das schulische Lesen lernen zu haben, sind einige Vorerfahrungen der Kinder, welche vor Schuleintritt erlangt werden sollten, von zentraler Bedeutung. Zu Bedenken ist, dass andersherum mit schlechten Lernvoraussetzungen wiederum Probleme einhergehen.
Zu Beginn des Leselernprozesses kommt es zu ersten Kontakten mit Büchern, welche meistens mit dem gemeinsamen Anschauen von Bilderbüchern oder mit dem Vorlesen in Verbindung stehen. Es wird dargestellt, dass das Lesen lernen ein Prozess ist und aus unterschiedlichen, fließend ineinander übergehenden Teilfertigkeiten besteht. Damit es nicht so wirkt, als könne man den Leselernprozess von anderen Lernprozessen isolieren und nur das Lesen betrachten, werden Gemeinsamkeiten zwischen dem Lesen und dem Schreiben aufgeführt. Dazu wird das Modell des Schriftspracherwerbs von Günther herangezogen, wodurch ersichtlich wird, dass das Lesen nicht isoliert von dem Schreiben erlernt und gefördert werden kann.
Testverfahren dienen als Basis einer gelingenden Leseförderung. Trotz des aktuellen Wissensstandes und der Bedeutung des Lesens hat jeder sechste Viertklässler keine ausreichende Lesefähigkeit. Das wurde in der IGLU-Studie ersichtlich. Die daraus abgeleiteten Ergebnisse beschreiben den Ausgangszustand, welcher verbessert werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Lesen
- 2.1 Lesebegriff aus unterschiedlichen Sichtweisen
- 2.2 Bedeutung des Lesens in der heutigen Zeit
- 2.3 Voraussetzungen und Probleme
- 3. Erste Leseerfahrungen
- 4. Teilfertigkeiten des Leseerwerbs
- 4.1 Dekodieren von Wörtern
- 4.2 Verstehen von Sätzen
- 4.3 Verstehen von Satzzusammenhängen
- 5. Gemeinsamkeiten und Unterschiede: Lesen und Schreiben
- 6. Testverfahren
- 6.1 IGLU
- 6.1.1 Einführung
- 6.1.2 Ergebnisse
- 6.2 Stolperwörter-Lesetest
- 7. Kriterien zur Auswahl eines geeigneten Kinderbuches
- 8. Verfahren zur Förderung der Leseleistung
- 8.1 Lautlese-Verfahren
- 8.2 Viellese-Verfahren
- 8.3 Lesestrategie einüben
- 9. Lesesozialisation
- 9.1 Familie
- 9.2 Schule
- 9.3 Außerschulische Instanzen
- 10. Leseförderung im schulischen Kontext
- 10.1 Grundlagen
- 10.2 Lesehausaufgaben
- 10.3 Lesen im Unterricht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema der Leseförderung in der Grundschule. Ziel ist es, den Erwerb der Lesefähigkeit zu beleuchten, um daraus Maßnahmen für den schulischen Kontext abzuleiten. Im Fokus stehen dabei die verschiedenen Aspekte des Lesens, die Bedeutung der Lesekompetenz in der heutigen Gesellschaft und die Herausforderungen, die mit dem Leseerwerb verbunden sind.
- Die Entwicklung der Lesefähigkeit und ihre psychologischen und deutschdidaktischen Aspekte
- Die Bedeutung der Lesekompetenz im 21. Jahrhundert
- Die Rolle von Vorerfahrungen und Lernvoraussetzungen im Leselernprozess
- Die verschiedenen Teilfertigkeiten des Leseerwerbs
- Effektive Maßnahmen zur Förderung der Leseleistung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel dieser Arbeit beschäftigt sich mit dem Lesebegriff aus unterschiedlichen Perspektiven und beleuchtet die Bedeutung des Lesens in der heutigen Gesellschaft. Kapitel 2 untersucht die Voraussetzungen und Probleme, die mit dem Leselernen verbunden sind, sowie die ersten Leseerfahrungen von Kindern. Kapitel 3 geht detailliert auf die Teilfertigkeiten des Leseerwerbs ein, wobei die Dekodierung von Wörtern, das Verstehen von Sätzen und das Verstehen von Satzzusammenhängen im Fokus stehen. Kapitel 4 beleuchtet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Lesen und Schreiben. Die Kapitel 5 und 6 befassen sich mit unterschiedlichen Testverfahren, darunter die IGLU-Studie und der Stolperwörter-Lesetest, die zur Messung der Lesefähigkeit eingesetzt werden. In Kapitel 7 werden Kriterien zur Auswahl geeigneter Kinderbücher für die Leseförderung vorgestellt, während Kapitel 8 verschiedene Verfahren zur Förderung der Leseleistung wie Lautlese- und Viellese-Verfahren sowie das Einüben von Lesestrategien behandelt. Kapitel 9 beleuchtet die Lesesozialisation in Familie, Schule und außerschulischen Einrichtungen. Schließlich werden im zehnten Kapitel die Grundlagen, die Rolle von Lesehausaufgaben und das Lesen im Unterricht im Rahmen der schulischen Leseförderung betrachtet.
Schlüsselwörter
Leseförderung, Lesekompetenz, Grundschule, Leseerwerb, Teilfertigkeiten, Testverfahren, IGLU, Stolperwörter-Lesetest, Lesestrategien, Lesesozialisation, Schule, Familie, außerschulische Instanzen, Lesehausaufgaben, Unterricht.
- Arbeit zitieren
- Annika Steinau (Autor:in), 2020, Leseförderung im Grundschulalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1318771