Auguste Comte gilt als Begründer der Soziologie und hat mit seiner positiven Methode einige Disziplinen, darunter auch die Sozial und Wirtschaftsgeschichte, entscheidend beeinflußt. Schon in seinem Werk „Opuscules de philosophie social“, welches 1820
veröffentlicht wurde, erarbeitete Comte seine zwei grundlegende Gesetze: das Dreistadiengesetz und das enzyklopädische Gesetz. Beide wurden später in seinem Hauptwerk ,,Cours de philosophie positive" ausgebaut (vgl. Aron 1971, S.71ff.). Das Dreistadiengesetz und die Systematik der Wissenschaften sind eng miteinander verknüpft und haben nur gemeinsam eine exakte Bedeutung.
Comte beschäftigt sich mit der Entwicklung der Gesellschaft und des menschlichen Geistes. Diese vollzieht sich in drei Phasen, beginnend mit dem theologischen über das metaphysische Stadium zum endgültig positiven Zustand. Dieser Übergang zum Positivismus vollzieht sich auch in den Wissenschaften. Im enzyklopädischen Gesetz stellt Comte dementsprechend eine Hierarchie der Wissenschaften auf.
Das Dreistadiengesetz ist eine Theorie des sozialen Wandels, ähnlich wie die Klassentheorie von Max. Nach Comtes Vorstellung geht die menschliche Gesellschaft auf einen positiven Endzustand zu. Das einheitliche Endziel ist die Verwirklichung einer wahren sozialen Gemeinschaft (vgl. Sebrecht (Hg.) 1915, S.VI).
Comte verlangt von der Soziologie, dass sie die Einzelteile nur im Vergleich zum Gesamtsystem untersuchen kann. Wichtig ist für ihn auch das die Soziologie den historischen Verlauf der Menschheit in ihre Untersuchungen einbezieht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtlicher Rahmen
- Biographie
- Das Dreistadiengesetz
- Das theologische Stadium
- Das Stadium des Fetischismus
- Das polytheistische Stadium
- Beitrag des Polytheismus zur geistigen Entwicklung der Wissenschaft
- Beitrag des Polytheismus zur geistigen Entwicklung der Kunst
- Beitrag des Polytheismus zur geistigen Entwicklung der Industrie
- Beitrag des Polytheismus zur geistigen Entwicklung der Politik
- Theokratischer und militärischer Polytheismus
- Das Stadium des Monotheismus
- Das metaphysische Stadium
- Das positive Stadium
- Der Grundcharakter
- Die relative Natur des positiven Geistes
- Das Ziel des Positivismus
- Das theologische Stadium
- Das enzyklopädisches Gesetz
- Die Klassifikation der Wissenschaften
- Bedeutung für die Soziologie
- Abschlußbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Leben und Werk von Auguste Comte, dem Begründer der Soziologie. Sie analysiert seine beiden zentralen Gesetze, das Dreistadiengesetz und das enzyklopädische Gesetz, und beleuchtet deren Bedeutung für die Entwicklung der Wissenschaften und der Gesellschaft.
- Das Dreistadiengesetz als Theorie des sozialen Wandels
- Die Entwicklung des menschlichen Geistes durch drei Phasen: theologisches, metaphysisches und positives Stadium
- Die Hierarchie der Wissenschaften im enzyklopädischen Gesetz
- Die Bedeutung von Comtes Werk für die Soziologie und die Sozialwissenschaften
- Der Einfluss von Comtes Ideen auf die Geschichte und die Entwicklung der Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt Auguste Comte als Begründer der Soziologie vor. Sie erläutert seine beiden zentralen Gesetze, das Dreistadiengesetz und das enzyklopädische Gesetz, und ihre Bedeutung für die Entwicklung der Wissenschaften und der Gesellschaft.
Das Kapitel "Geschichtlicher Rahmen" beleuchtet die politische und gesellschaftliche Situation in Frankreich während Comtes Lebenszeit. Es beschreibt die verschiedenen politischen Systeme, die Revolutionen und die Entwicklung der Industrie im 19. Jahrhundert.
Das Kapitel "Biographie" zeichnet ein Bild von Comtes Leben und Wirken. Es beschreibt seine Kindheit, seine Ausbildung, seine Begegnung mit Claude-Henri de Saint-Simon und die Entstehung seiner wichtigsten Werke.
Das Kapitel "Das Dreistadiengesetz" analysiert Comtes Theorie des sozialen Wandels. Es erläutert die drei Stadien des menschlichen Geistes: das theologische, das metaphysische und das positive Stadium. Es beschreibt die verschiedenen Unterstadien des theologischen Stadiums, den Einfluss des Polytheismus auf die Entwicklung der Wissenschaft, der Kunst, der Industrie und der Politik sowie die Besonderheiten des metaphysischen und des positiven Stadiums.
Das Kapitel "Das enzyklopädische Gesetz" behandelt Comtes Systematik der Wissenschaften. Es erläutert die Klassifikation der Wissenschaften und ihre Bedeutung für die Soziologie.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Auguste Comte, Soziologie, Dreistadiengesetz, enzyklopädisches Gesetz, positivistische Methode, theologisches Stadium, metaphysisches Stadium, positives Stadium, Fetischismus, Polytheismus, Monotheismus, Wissenschaft, Kunst, Industrie, Politik, Klassifikation der Wissenschaften, soziale Entwicklung, gesellschaftlicher Wandel.
- Quote paper
- Claudia Müller (Author), 2003, Auguste Comte und die Gesetze der menschlichen Entwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132052