Kindlers Literaturlexikon weist in seinem Artikel über Voltaires Candide darauf hin, dass dieser Roman „viel gelesen, belacht, verdammt, gelobt“ (Kindlers) worden sei, dass seine Rezeptionsgeschichte also ambivalent verlaufen sei. „Leichthin“, schreibt Walter Mönch in seinem Vortrag über Voltaire und Leibniz, „wird die Meinung geäußert und nachgesprochen, dieser berühmteste Roman Voltaires sei eine geistvoll verkleidete Widerlegung des Leibnizschen Optimismus, dem zu folge wir in der denkbar besten aller Welten lebten“ (Walter Mönch). Mönch weist auf die Differenzen hin, die Voltaire und Leibniz trennen, die zeitliche und damit geistesgeschichtliche Distanz aufgrund unterschiedlicher historischer Entwicklungen in zwei grundverschiedenen Nationen. Er deutet an, dass dieser Lektüreansatz möglicherweise zu kurz greift...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Voltaire: streitbarer Autor
- Pangloss ist/ist nicht Leibniz
- Leitmotiv: Es bewegt sich nichts
- verhüllte Enthüllung
- Schein und Sein
- übernommene und überkommene Missverständnisse
- Der Garten
- Conclusion
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert Voltaires Roman „Candide“ und untersucht die Rezeption des Werkes im Kontext der zeitgenössischen Debatte um den Leibnizschen Optimismus. Ziel ist es, die vielschichtigen Bedeutungsdimensionen des Romans zu beleuchten und die Intentionen Voltaires hinter der satirischen Kritik an der Weltordnung zu ergründen.
- Die Rezeption von Voltaires „Candide“ und die Ambivalenz der Interpretationen
- Die Kritik an der Leibnizschen Philosophie und die Frage nach Voltaires eigenem Weltbild
- Die Rolle der Ironie und Satire in Voltaires Werk
- Die Bedeutung des Erdbebens von Lissabon als Wendepunkt in Voltaires Denken
- Die Aktualität von „Candide“ für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Rezeptionsgeschichte von Voltaires „Candide“ vor und beleuchtet die unterschiedlichen Interpretationen des Romans. Sie führt in die Problematik der Interpretation ein und stellt die Frage nach Voltaires Intentionen.
- Das Kapitel „Voltaire: streitbarer Autor“ zeichnet ein Bild von Voltaires Persönlichkeit und seiner Rolle als kritischer Denker. Es beleuchtet seine Auseinandersetzung mit der Welt und seine Motivation, durch seine Werke auf Missstände aufmerksam zu machen.
- Das Kapitel „Pangloss ist/ist nicht Leibniz“ analysiert die Beziehung zwischen Voltaires Roman und der Leibnizschen Philosophie. Es untersucht die Kritik an der Vorstellung einer „besten aller möglichen Welten“ und die Frage, ob Voltaire Leibniz tatsächlich missverstanden hat.
- Das Kapitel „Leitmotiv: Es bewegt sich nichts“ beleuchtet das zentrale Motiv der Stagnation und der Unfähigkeit zur Veränderung, das sich durch den gesamten Roman zieht. Es analysiert die Rolle der Figuren und ihre Reaktion auf die Herausforderungen der Welt.
- Das Kapitel „verhüllte Enthüllung“ untersucht die Ironie und den satirischen Stil Voltaires. Es analysiert die Verwendung von Sprache und die Art und Weise, wie Voltaire seine Kritik an der Welt verpackt.
- Das Kapitel „Schein und Sein“ beleuchtet die Diskrepanz zwischen der idealisierten Vorstellung von der Welt und der Realität. Es analysiert die Rolle der Illusionen und die Frage, ob es überhaupt möglich ist, die Wahrheit zu erkennen.
- Das Kapitel „übernommene und überkommene Missverständnisse“ untersucht die Rezeption des Leibnizschen Optimismus und die Frage, ob Voltaire tatsächlich die Philosophie Leibniz' missverstanden hat. Es analysiert die Rolle der Missverständnisse und die Frage, ob Voltaire die Kritik an der Weltordnung auf eine andere Ebene lenken wollte.
- Das Kapitel „Der Garten“ analysiert das Ende des Romans und die Frage, ob es eine Möglichkeit zur Veränderung gibt. Es untersucht die Rolle des Gartens als Symbol für eine neue Lebensweise und die Frage, ob es möglich ist, ein Leben in Harmonie mit der Natur zu führen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Voltaire, Candide, Leibniz, Optimismus, Satire, Ironie, Erdbeben von Lissabon, Weltordnung, Kritik, Rezeption, Interpretation, Philosophie, Literaturgeschichte, Französische Literatur.
- Citation du texte
- Ariela Sager (Auteur), 2008, Rendre la vie supportable, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132138