Diese Hausarbeit untersucht den Entstehungsprozess des deutschen "Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes", welches 2021 verabschiedet wurde. Über den Inhalt des Gesetzes wurde bis zuletzt gestritten. Wieso kam es trotz des Widerstands aus Teilen der Wirtschaft und Regierung schlussendlich zu dem Gesetz? Und welchen Einfluss hatte der vorausgegangene politische Diskurs auf das Ergebnis?
Diesen Fragen wird nachgegangen, indem Akteure und Aussagen aus Artikeln der Süddeutschen Zeitung systematisch entnommen und mit dem Programm Discourse Network Analyzer Netzwerke untersucht werden. Auf Basis des Advocacy Coalition Framework wird festgestellt, dass die Koalition der Gesetzesbefürworter über Zeit hinweg eine größere Präsenz in den Medien einnahm als die der Kritiker und die staatlichen Akteure über Zeit nicht mehr eine neutrale Vermittlerposition einnahmen, sondern nach einem Lernprozess selbst Partei ergriffen. Das Ergebnis zeigt die Relevanz von Policy Learning und von Diskursnetzwerken bei Politikwandel in sozialpolitischen Themen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Literaturüberblick
- Theoretischer Rahmen: Advocacy Coalition Framework
- Forschungsdesign
- Diskursnetzwerkanalyse
- Datengrundlage und Datenerhebung
- Kodierung und Visualisierung
- Forschungsergebnis
- Diskussion
- Limitationen und zukünftige Forschung
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Entstehungsprozess des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG), das 2021 verabschiedet wurde. Das Ziel der Arbeit ist es, zu analysieren, wie es trotz Widerstands aus Teilen der Wirtschaft und Regierung zum Gesetz kam und welchen Einfluss der vorausgegangene politische Diskurs auf das Ergebnis hatte.
- Die Rolle von Advocacy Coalitions im Entstehungsprozess des LkSG
- Die Veränderung von Machtverhältnissen im Policy-Subsystem
- Der Einfluss von Policy Learning auf die Entstehung des LkSG
- Die Bedeutung von Diskursnetzwerken für Politikwandel in sozialpolitischen Themen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Entstehungsprozess des LkSG und den relevanten Akteuren im Diskurs dar. Sie stellt die Methodik der Diskursnetzwerkanalyse vor, die in der Arbeit angewandt wird.
- Literaturüberblick: Dieses Kapitel analysiert bestehende Forschungsarbeiten, die Netzwerkanalysen in Kombination mit dem Advocacy Coalition Framework verwenden. Es werden Beispiele aus der Klima- und Energiepolitik sowie aus der Rentenpolitik vorgestellt.
- Theoretischer Rahmen: Advocacy Coalition Framework: Dieses Kapitel stellt das Advocacy Coalition Framework vor und erklärt seine Relevanz für die Analyse von Politikwandel. Es werden Hypothesen für die Untersuchung des LkSG entwickelt.
- Forschungsdesign: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der Diskursnetzwerkanalyse und die Datengrundlage, die in der Arbeit verwendet wird. Es erläutert die Kodierung und Visualisierung der Daten.
- Forschungsergebnis: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Diskursnetzwerkanalyse und zeigt die Veränderung von Machtverhältnissen und Policy Beliefs im Laufe des Diskurses über das LkSG.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Hausarbeit sind: Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), Politikwandel, Diskursnetzwerkanalyse, Advocacy Coalition Framework, Policy Learning, Stakeholder-Analyse, soziale und ökologische Nachhaltigkeit, Menschenrechte, Wirtschaftspolitik, Zivilgesellschaft.
- Quote paper
- Hannes Oswald (Author), 2022, Politikwandel durch das Lieferkettengesetz. Eine Diskursnetzwerkanalyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1321804