Der Friedensschluss des Commodus ist der in Forschung viel diskutierte erste Akt in der Regentschaft des jungen Kaisers Commodus. Betrachtet man jedoch die Vorgeschichte dieses Friedensschlusses, so hat bereits sein Vorgänger Marc Aurel Friedensverhandlungen mit germanischen Stämmen geführt. So stellt sich die Frage wieso die Entscheidung des jungen Commodus als Bruch mit der Politik des Vaters angesehen wird und ob diese Bewertung überhaupt zutreffend ist. Für die Beantwortung dieser Frage ist es daher zunächst von Interesse zu ergründen, wie die allgemeine Darstellung der beiden Kaiser in den Quellen aussieht. Dabei wird der Fokus auf die charakterlichen Eigenschaften der Kaiser und ihr Verhältnis zum Senat gesetzt. Anschließend wird der Friedensschluss unter Einbezug der Darstellung in den Quellen und der Einschätzung der Forschung diskutiert. Abschließend wird der Vergleich der jeweiligen Herrschaftsbilder in Bezug zum Friedensschluss des Commodus gesetzt und der Einfluss der Herrscherbilder auf die antike Bewertung des Friedensschlusses diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Schatten Marc Aurels
- Ein idealisierter Kaiser
- Marc Aurel und der Senat
- Die Darstellung des Kaiser Commodus
- Feigheit, Grausamkeit, Unwürdigkeit
- Commodus Verhältnis zum Senat
- Der Friedensschluss mit den Germanen
- Die Vorgeschichte und die Bewertung in den Quellen
- Kriegsziele Marc Aurels und Bewertung des Friedens aus heutiger Sicht
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Friedensschluss zwischen dem römischen Kaiser Commodus und den Germanen im 2. Jahrhundert n. Chr., der von der antiken Geschichtsschreibung als Zeichen von Schwäche und Feigheit interpretiert wird. Sie setzt sich zum Ziel, die Vorgeschichte und die Bewertung dieses Friedensabkommens aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und die damit verbundenen Herrschaftsbilder von Marc Aurel und Commodus zu analysieren.
- Die Darstellung der Kaiser Marc Aurel und Commodus in den antiken Quellen
- Die historische Einordnung des Friedensschlusses und dessen Interpretation in der Forschung
- Die politische und militärische Situation im römischen Reich während der Regierungszeit von Marc Aurel und Commodus
- Der Einfluss von Herrschaftsbildern auf die Bewertung des Friedensschlusses
- Die Frage, ob der Friedensschluss ein Akt der Feigheit oder ein notwendiger Schritt zur Stabilisierung des Reiches war
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz des Friedensschlusses zwischen Commodus und den Germanen im Kontext der Markomannenkriege und der beginnenden Reichskrise des 3. Jahrhunderts dar. Sie skizziert den Forschungsstand und die in der Arbeit untersuchten Quellen, insbesondere die Werke von Cassius Dio, Herodian und der Historia Augusta. Die Einleitung umreißt die Forschungsfragen und die methodische Vorgehensweise der Arbeit.
Der Schatten Marc Aurels
Dieses Kapitel befasst sich mit der Darstellung des Kaisers Marc Aurel in den Quellen und analysiert die Entstehung eines idealisierten Herrschaftsbildes. Es wird untersucht, wie Marc Aurel in der Historia Augusta, bei Cassius Dio und bei Herodian dargestellt wird. Die Analyse konzentriert sich auf die Betonung seiner Tugenden, seiner Staatsklugheit und seiner Philosophie. Das Kapitel untersucht zudem das Verhältnis von Marc Aurel zum Senat und die Bedeutung der römischen Senatoren für die Gestaltung der öffentlichen Meinung.
Die Darstellung des Kaiser Commodus
Dieses Kapitel analysiert die Darstellung des Kaisers Commodus in den antiken Quellen und beleuchtet die negative Bewertung seines Herrschaftsbildes. Es werden die Vorwürfe der Feigheit, Grausamkeit und Unwürdigkeit untersucht, die Commodus in der Historia Augusta und bei Herodian erhoben werden. Das Kapitel beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Commodus zum Senat und der Rolle der Senatoren in der antiken Geschichtsschreibung.
Der Friedensschluss mit den Germanen
Dieses Kapitel fokussiert auf den Friedensschluss mit den Germanen, der Commodus zugeschrieben wird. Die Vorgeschichte und die Bewertung des Friedensschlusses in den Quellen werden analysiert. Das Kapitel untersucht die Kriegsziele von Marc Aurel und setzt den Friedensschluss in den Kontext der römischen Außenpolitik. Die Analyse bezieht die Perspektive der Forschung ein, um die Bewertung des Friedensschlusses aus heutiger Sicht zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Markomannenkriege, Commodus, Marc Aurel, Friedensschluss, Germanen, Reichskrise, Herrschaftsbild, antike Geschichtsschreibung, Cassius Dio, Herodian, Historia Augusta, Senatoren, politische Kultur, militärische Strategie, Quellenkritik, Forschungsstand, Interpretation
- Citar trabajo
- David Djamalpour (Autor), 2021, Der Friedensschluss des Commodus. Kritische Betrachtung der überlieferten Perspektive, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1323083