Die wirtschaftliche Leistung von Russland ist beeindruckend. Das Staatsdefizit hat sich seit der Machtübernahme Putins im Jahr 2000 in einen Staatsüberschuss umgekehrt. Das durchschnittliche Wachstum beträgt ungefähr 6 Prozent (LEISINGER 2007) jährlich, wobei dies hauptsächlich vom Export von Öl und Gas getragen wird. Die Inflation betrug 2001 noch 18,7 Prozent und liegt heute bei unter 11 Prozent (siehe Anlage 1). Russland profitiert im Vergleich mit anderen Ländern überdurchschnittlich stark von den stetigen Preissteigerungen im Energiesektor auf dem Weltmarkt. Russland konnte innerhalb kurzer Zeit seine Auslands- und Binnenschulden verringern und dadurch auf Verhandlungen um einen Schuldenerlass durch den Pariser Club verzichten. Die Steuereinnahmen, die durch die Förderung von Bodenschätzen entstanden sind, erhöhten sich von 2005 auf 2006 um 27,9 Prozent (1,1623 Billionen Rubel entspricht etwas 32,31 Milliarden Euro ), wobei der größte Anteil auf die Erdölsteuereinnahmen entfällt. Die Einnahmen durch die Erdölsteuer sind um 29,6 Prozent (etwa 28,87 Milliarden Euro)im Vergleich zum Vorjahr gestiegen (RIA NOVOSTI 31.01.2007). Diese hohe Abhängigkeit der russischen Wirtschaft von dem Öl- und Gasmarkt macht sie durch Preisschwankungen anfällig und führt zur Unsicherheiten im Staatshaushalt. Hiervon sind einerseits die Angebots- und Nachfrageseite, andererseits alle russischen Außen- und Binnenmärkte betroffen.
Ein erheblicher Anteil, der aufgrund der Preissteigerungen erzielten Gewinne aus der Erdöl- und Erdgaswirtschaft, wird neben den Steuereinnahmen als Windfallprofite abgeschöpft. Diese Abschöpfungen werden in außerbudgetären Fonds eingesetzt, um die unvorhersehbaren Fluktuationen auszugleichen. Diese fiskalpolitische Maßnahme wird von Russland und einigen anderen erdölfördernden Ländern in Form eines Staatsfonds betrieben.
Diese Arbeit versucht nun, die Beteiligten dieser Institutionen „Staatsfonds“ zu beleuchten und die Verwendungsmöglichkeiten des Kapitalüberschusses aus den Öl- /Gasgeschäften aufzuzeigen. Der Schwerpunkt wird dabei auf Russland liegen und es werden Vergleiche zu anderen Ländern beschrieben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Institutionelle Aufstellungen
- Struktur und Aufbau der Öl-/ Gasunternehmen
- Einnahmepolitik des Staates als staatliche Kontrolle des Erdöl und Erdgassektors
- Der russische Oil Stabilization Fund (OSF)
- Verwendungsmöglichkeiten des Kapitalüberschusses aus den Öl- /Gasmillionen
- Förderung der Wirtschaftsstruktur und Wettbewerbes
- Förderung des Bildungswesens, der Forschung und Entwicklung
- Förderung des sozialen Sicherungssystem (Renten +Sozialhilfe)
- Schlussbetrachtung und Ausblick
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Anlagen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Verwendungsmöglichkeiten von Kapitalüberschüssen aus der Öl- und Gasindustrie in Russland. Sie beleuchtet die institutionellen Strukturen, die Einnahmepolitik des Staates und den russischen Oil Stabilization Fund (OSF). Die Arbeit untersucht, wie diese Mittel zur Förderung der Wirtschaftsstruktur, des Bildungswesens, der Forschung und Entwicklung sowie des sozialen Sicherungssystems eingesetzt werden können.
- Institutionelle Strukturen der Öl- und Gasindustrie in Russland
- Einnahmepolitik des Staates im Erdöl- und Erdgassektor
- Der russische Oil Stabilization Fund (OSF) und seine Verwendungsmöglichkeiten
- Förderung der Wirtschaftsstruktur und des Wettbewerbs
- Investitionen in Bildung, Forschung und Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die wirtschaftliche Leistung Russlands und die Abhängigkeit von Öl- und Gasexporten dar. Sie führt den Stabilisierungsfonds als Instrument zur Abfederung von Preisschwankungen ein.
Der Abschnitt "Institutionelle Aufstellungen" analysiert die Struktur und den Aufbau der Öl- und Gasunternehmen in Russland. Er beleuchtet die Rolle des Staates in der Branche und die Bedeutung der staatlichen Kontrolle. Der Abschnitt beschreibt den russischen Oil Stabilization Fund (OSF) und seine Funktion.
Der Abschnitt "Verwendungsmöglichkeiten des Kapitalüberschusses aus den Öl- /Gasmillionen" untersucht verschiedene Möglichkeiten, wie die Mittel aus dem Stabilisierungsfonds eingesetzt werden können. Er beleuchtet die Förderung der Wirtschaftsstruktur und des Wettbewerbs, die Investitionen in Bildung, Forschung und Entwicklung sowie die Stärkung des sozialen Sicherungssystems.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den russischen Oil Stabilization Fund (OSF), die Öl- und Gasindustrie, die Einnahmepolitik des Staates, die Förderung der Wirtschaftsstruktur, die Investitionen in Bildung und Forschung sowie die Stärkung des sozialen Sicherungssystems. Die Arbeit beleuchtet die Abhängigkeit der russischen Wirtschaft von Öl- und Gasexporten und die Bedeutung des Stabilisierungsfonds für die Abfederung von Preisschwankungen.
- Citation du texte
- Ingo Andreä (Auteur), 2008, Wohin mit den Öl- und Gasmillionen - Diskussion um den Stabilisierungsfonds , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132308