Die Doppelgängergeschichten "The Tell-Tale Heart" und "William Wilson" von Edgar Allan Poe

Eine kurze Darstellung


Term Paper (Advanced seminar), 2003

28 Pages, Grade: sehr gut


Excerpt


Gliederung:

I. Einleitung: Der Doppelgänger und Freuds Psychanalyse

II. Hauptteil:
The Tell-Tale Heart und die Unterdrückung der Libido
William Wilson und der Kampf gegen das Gewissen

III. Schluss: Das geteilte Ich

Bibliografie

Einleitung: Der Doppelgänger in der Literatur und Freuds Psychoanalyse

Unter dem Begriff des Doppelgängers versteht man das rätselhafte Pendant eines Men-schen, welches in dessen gewohnter Alltagsumgebung in Erscheinung tritt. Bisweilen wirkt dieses Pendant wie von einem unbewussten Automatismus her geleitet - es scheint ihm eine höhere Intelligenz innezuwohnen. Dabei hat jeder Mensch einen unbewussten Schattenbereich, der wesenhaft durch einen Doppelgänger geprägt wird. Er ist ein We-sen, das uns unter Umständen quält oder in den Wahnsinn treibt. Mancher Mensch spürt dessen unbehagliche Nähe und empfindet seinen Doppelgänger als geistige Realität. Dabei wird lediglich ein Teil des eigenen Ichs auf das Feindbild projiziert. Denn es sind Teile von uns selbst, die unsere Abgründe verkörpern, seien sie positiv oder negativ. Wirkt der Doppelgänger auf den ersten Blick furchterregend, so kann er uns jedoch in vielen Bereichen des Lebens unterstützen.

Berichte über Doppelgänger sind in der Literatur häufig anzutreffen. Die fremde Seite nimmt dabei verschiedenste Manifestationen an: Mal ist es der Schatten, der einen ver-folgt, mal das zwillingshafte Ebenbild, manchmal auch nur eine flüsternde Stimme. Dabei stelle der Schatten [...] immer die ''andere Seite'' des Ich dar und verkörpert meistens gerade diejeni- gen Eigenschaften, die man an anderen Leuten am meisten hasst.1

Die Doppelung findet also in uns selbst statt, und die Erkenntnis unserer scheinbar ge- gensätzlichen Seite kann dazu dienen, sinnvoll mit ihr umzugehen. Denn ohne diese Seite wären wir nur ein ''halber'' Mensch.

Die Psychopathologie beschäftigt sich seit Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Phänomen der Schizophrenie. Der Schweizer Eugen Bleuler - ein Zeitgenosse Freuds und Jungs - führte 1908 den Ausdruck ''Schizophrenie'' ein, was wörtlich übersetzt ''Geistesspaltung'' bedeutet. Betroffene zeigen dabei unter anderem folgende Symptome:

[...] die Fehlinterpretation der Realität durch den Patienten - Wahnvorstellungen und Halluzi- nationen, unangemessene emotionale und soziale Reaktionen und zurückgezogenes, regressives oder bizarres Verhalten. [Oftmals zeigt sich auch] eine grundlegende Persönlichkeitsstörung und das häufig auftretende Gefühl [...], von äußeren Mächten kontrolliert zu werden.2

Edgar Allan Poe zeigt in vielen seiner Kurzgeschichten Menschen mit diesen schizophre-nen Symptomen und die eigene innere Vielfalt an sich. So stellt sich für den Leser die Frage, ob die Einheitlichkeit der Psyche nicht mehr ist als eine bloße Illusion. Wie kann der Mensch mit seinen inneren Gegensätzen umgehen, ohne die schlechten Seiten zu ver-leugnen oder zu verdrängen?

So geht es bei Poe oftmals um die Selbstzerstörung des Menschen, indem er einen Teil seiner selbst vernichtet, denn die Probleme, die einen verfolgen, befinden sich in der ei-genen Psyche und können nur - so glauben seine Protagonisten - durch Selbstzerstörung überwunden werden. Dass Verdrängung, Unterdrückung, Projektion und andere psycho-logische Mechanismen der Verarbeitung völlig nutzlos sind, zeigt Poe an Hand der Tat-sache, dass die buchstäblich begrabenen Fremdseiten der Charaktere trotz bewusster Kontrolle am Ende zurückkehren.

Poe thematisiert seinen Kurzgeschichten wie The Tell-Tale Heart, William Wilson, The Black Cat oder The Fall of the House of Usher eindrucksvoll den Kampf des triebhaft veranlagten Menschen mit einer ihm fremden Seite - genauer gesagt seiner moralischen, die Sigmund Freud als Über-Ich bezeichnet, welches später erläutert wird.

L. Weissberg stellt bei Poe fest, dass er den psychologischen Aspekt in den Mittelpunkt rü>Poes Geschichten sind [...] nicht an religiösen Fragen meßbar, sie entziehen sich aber auch dem ethischen Entscheidungsbereich. Schuld und Unschuld, Opfer und Täter sind nicht mehr eindeutig zu bestimmen. Der Mord, die Tat findet irgendwo abseits oder im unsichtbaren Zen- trum der Kriminalität statt. So deutet Poe das Thema der Rache zu einem Thema des Gewis- senskonfliktes um [...]. Die Handlung findet oft nicht zwischen Personen, sondern in einer Per- son statt, die sich selbst zum Opfer wird. "Madness" - Verrücktheit - ist ein Außerhalb-einer- Ordnung-Fallen, das nicht nur thematisch analysiert wird, sondern im Erzählen selbst darge- stellt wird.3

Was so faszinierend (aber auch furchterregend) an diesen Geschichten zu sein scheint - und das noch mehr als 160 Jahre nach ihrem Enstehen - ist die Tiefe, mit der sie in psy-chische Vorgänge dringen. Das Es (Poe nennt es ''das Perverse''4) lauert als primärer In-stinkt in jedem von uns. Diese Überzeugung veranlasste den Schriftsteller, seine Arbeiten jenseits zeitgenössischen Moralvorstellungen zu verfassen. Er versuchte diesen radikalen Impuls herauszuarbeiten, der seiner Ansicht nach die dunkle Seite des menschlichen Ver-haltens beherrscht. Selbstzerstörung des Protagonisten ist dabei das vorherrschende The-ma in vielen seiner Kurzgeschichten. Poe war offensichtlich an scheinbar unerklärlichen Kräften interessiert und schon etwa ein halbes Jahrhundert vor Freud davon überzeugt, dass der Menschen von einem scheinbar perversen Trieb beherrscht wird. Perversion sei eine fundamentale Kraft, welche die menschliche Existenz durchdringt und im Unterbe-wussten auf ihren Ausbruch lauert.

Nach Sigmund Freud teilt sich der psychische Apparat in drei Bereiche auf: Es, Ich und Über- Ich. Das Es ist dabei die älteste Instanz, da sie angeboren und ererbt ist. Das Es be-inhaltet unser Triebleben - Eros/Libido und den Destruktions- oder Todestrieb.

Einen Teil des Es, welcher durch die Außenwelt beeinflusst wird, stellt das Ich dar, das eng mit der realen Außenwelt verbunden ist. Dessen Aufgabe ist die Selbstbehauptung der Person nach innen gegen das Es, indem es die Herrschaft über die Triebansprüche gewinnt, entschei- det, ob sie zur Befriedigung zugelassen werden sollen [...] oder ihre Erregungen überhaupt un- terdrückt.5

Das Über-Ich als dritte Instanz bildet sich in der Kindheit aus dem Ich heraus und ist ge-prägt durch Eltern, Erzieher sowie soziale Normen und Werte, die zuerst die Funktion dieser moralischen Instanz übernehmen. Diese Einflüsse von Außen schränken als Vorläufer des Über-Ichs die Aktivität es Ichs durch Verbote und Strafen ein [...und begün- stigen oder erzwingen] die Vornahme von Verdrängungen [...].6

Die Hauptfunktion des späteren inneren Über-Ichs ist die Einschränkung des Es.

Der Mensch ist also mit seinem Ich zwischen den Triebansprüchen des Es einerseits und den Gewissensansprüchen des Über-Ich andererseits hin- und hergerissen. Eine Handlung des Ichs ist erst dann korrekt, wenn Es, Über-Ich und Realität miteinander in Einklang sind.

Dass dies oftmals nicht der Fall ist, zeigt sich in Poes Kurzgeschichten The Tell-Tale Heart und William Wilson, die Gegenstand dieser Hausarbeit sind. Hier sind die Prota-gonisten gleichzeitig auch die Erzähler der Geschichten, so dass deren Geisteszustand und gleichzeitig auch deren Handlungen ohne weitere Erklärungen offenbart werden. Der Leser nimmt somit direkt an den dunklen Gedankengängen dieser Männer teil und wird Zeuge ihres inneren Seelenkampfes.

The Tell-Tale Heart und die Unterdrückung der Libido

Poes Kurzgeschichte The Tell-Tale Heart 7 legt schon aus dem Grund eine an Freud an-gelehnte psychoanalytische Interpretation nahe, als dass sie ein Traumerlebnis des Prota-gonisten darstellt.8 Der Traum ist ein Phantasieerlebnis, in denen sich vom Bewusstsein verdrängte Inhalte (v.a. sexuelle Wunschvorstellungen) in Form symbolischer Bilder äu-ßern. Er zeichnet sich durch ein Vorherrschen des Emotionalen - insbesondere negativer Gefühle wie Angst - aus. Der Träumende kann dabei nicht zwischen Umwelt und Ich dif-ferenzieren. Nach C.G Jung - einem Schüler Freuds - tauchen im Traum oft bestimmte Symbole auf (Archetypen), die dem kollektiven Unbewussten entstammen.9

Das Unbewusste ist ''die allein herrschende Qualität im Es''10 und kann durch Bemühung - z.B. Hypnose oder im Traum - bewusst gemacht werden, ''wobei wir die Empfindung ha-ben dürfen, daß wir oft sehr starke Widerstände überwinden''.11

Dass Poes Geschichte also nur ein Traumerlebnis des Ich-Erzählers darstellt, zeigt sich darin, dass der größte Teil der Handlung in der Nacht (''about midnight'', 267/ ''just at midnight'', 268/ ''four o´clock'', 270) stattfindet. Das Unbewusste schlummert dabei im Erzähler (''old man´s sleep'', 267) und wird ihm schließlich im Traum bewusst (''The shriek, I said, was my own in a dream.'', 271). Der Autor benutzt dabei verschiedene Schlüsselbegriffe, die sich als Metaphern und Symbole wie ein roter Faden durch die Geschichte ziehen.12 Ein ''einziges Element des manifesten Traumes'' vertrete laut Freud oft ''eine ganze Anzahl von latenten Traumgedanken''.13 Die konnotative Lesart der Geschichte steht daher im Zentrum der folgenden Interpreta-tion und von Vornherein ist es wichtig, den alten Mann, sein Zimmer und die verschiede-nen Geräusche als Teile der Psyche des Protagonisten anzusehen.

Dass der alte Mann nicht real ist, sondern lediglich eine Projektion des Es des Protago-nisten nach Außen zeigt sich einmal an der Textstelle ''I could see nothing [...] of the old men´s face or person'' (269), sowie an der Tatsache, dass nach dessen angeblicher Er-mordung ''no blood- spot'' zu zu sehen ist (270). Der alte Mann steht also für die Triebna-tur des Erzählers, welche auf Grund der Regulierung des Über-Ichs bei einem gesunden Menschen keine Bedrohung darstellt.14 Die Antagonisten in Poes Geschichten fungieren oftmals als Analytiker des Protagonis-ten15 und vorerst ist die Einstellung gegenüber dem alten Mann noch positiv, denn das Es ist noch nicht in Aktion getreten: ''the old man´s sleep'' ist noch nicht gestört - er liegt ''u-pon his bed'' (267) in seinem Zimmer, welches ''black as pitch with the thick darkness'' beschrieben wird. Dieser dunkle Raum steht für den Bereich des Unterbewussten, in dem sich das Es befindet.16 Seine ''shutters were close fastened'' - das Es ist unter Kontrolle. Bei Tage, d.h. bei vollem Bewusstsein des Erzählers, erscheint es ihm alles andere als be-drohlich. Er erkennt es an, spricht sogar mit ihm ''in a hearty tone''. (Zitate, S.268)

Doch bei Nacht - im Traum - taucht der Erzähler in sein Unterbewusstsein ein: ''I trust in my head'' (267), ''I looked in upon him while he slept''. Er macht sich buchstäblich daran, mit ''secret deeds or thoughts'' (268) sein Es zu erforschen: ''I went to work'' (267), ''I kept pushing it on steadily'' (268).

Der Erzähler in The Tell-Tale Heart befindet sich im Traum in einem Zustand

von Konflikt und Aufruhr, wenn der Inhalt des unbewußten Es Aussicht hat, ins Ich und zum Bewußtsein einzudringen, und das Ich sich gegen diesen Einbruch neuerlich zur Wehr setzt.17

Die Zusammenführung von Es und Ich ist schwer möglich, was sich allein darin zeigt, dass der Erzähler eine Stunde braucht, um seinen Kopf ''within the opening'' (267) - also lediglich zur Grenze zwischen den Instanzen - zu bringen.18

Die schwerste Anforderung an das Ich ist wahrscheinlich die Niederhaltung der Triebansprü- che des Es, wofür es große Aufwände an Gegenbesetzungen zu unterhalten hat. Es kann aber auch der Anspruch des Über-Ichs so stark und so unerbittlich werden, daß das Ich seinen an- deren Aufgaben wie gelähmt gegenübersteht.19

In der achten Nacht gelingt es dem Erzähler schließlich im Traum, durch seine ''own powers'' (268) sein Es buchstäblich aufzuwecken: ''perhaps he heard me; for he moved on the bed suddenly, as if startled'' (268). Der Ausruf ''Who´s there?'' des alten Mannes zeigt den Moment des Erwachens der Triebnatur, denn während des Schlafes hat eine sonst unterdrückte Triebregung (ein unbewußter Wunsch) die Stärke gefunden, sich im Ich geltend zu machen. [...] Da das wache Ich die Motilität beherrscht, wird diese Funktion im Schlafzustand gelähmt, und damit wird ein guter Teil der Hemmungen, die dem unbewußten Es auferlegt waren, überflüssig. Die Einziehung oder Herabsetzung dieser ''Gegenbesetzun- gen'' erlaubt nun dem Es ein jetzt unschädliches Maß an Freiheit.20

Der erwachte Alte wird fortan bedrohlich auf den Erzähler wirken.21 Dabei projiziert der Protagonist lediglich eine Spiegelung seiner triebhaften Seite auf den alten Mann. Was er da entdeckt, ist ihm absolut verhasst. Denn er erkennt buchstäblich das Böse in ihm selbst und ist zutiefst erschüttert.

Die ''latern'' mit ihrem Lichtstrahl symbolisiert in diesem Sinne eine Betrachtung im Lich-te der Realität - also die Zurkenntnisnahme - des Es. Das ''vulture eye'' (267) oder auch ''Evil Eye'' des Alten stellt für den Erzähler eine Bedrohung dar und lässt sein Blut gefrie-ren (268). Er sieht in diesem Auge - als eine Art Vermittler - seine triebhafte Seite reflek-tiert, die auf ihn absolut böse wirkt und im Verborgenen auf ihren Ausbruch lauert.

Jeder in Bildung begriffene Traum erhebt mit Hilfe des Unbewußten einen Anspruch an das Ich auf Befriedigung eines Triebes, wenn er vom Es [...] ausgeht. Das schlafende Ich ist aber auf den Wunsch, den Schlaf festzuhalten, eingestellt, empfindet diesen Anspruch als eine Stö- rung und sucht diese Störung zu beseitigen.22

So beabsichtigt der Erzähler ''to take the life of the old man, and thus rid myself of the eye for ever'' (267).

Wie auch die ''shutters'' des Raumes noch fest verschlossen sind, ist dies vorerst auch das Auge. Doch der Protagonist weiß von dem "hideous veil" (269), welches das Auge wie ein Film bedeckt. Er sieht die bemitleidenswerte Verhüllung seiner Libido, welche nur dazu dient, eben dieses wahre Naturell zu verstecken. Durch dieses ''veil'' wird seine in-nere Wirklichkeit von seiner äußeren sanften Natur (''kind[...]'' und ''gentl[e]'', 267) ge-trennt. Dies wird gleichermaßen durch ''door'', ''opening'', ''wall'' und ''street door'' symbo-lisiert und stellt die Grenzlinie zwischen den beiden psychischen Instanzen - Es und Ich - dar und somit auch die Stelle des größten Konfliktes.

[...]


1 von Franz, M.L.: ''Der Individuationsprozess'', in: Der Mensch und seine Symbole, hg. von C.G.Jung u.a. (Olten: Walter Verlag, 1985), S.160-229, hier S.172.

2 Gottesman, Irving I.: Schizophrenie: Ursachen, Diagnosen und Verlaufsformen (Oxf: Spektrum, 1993), S. 26.

3 Weissberg, Liliane: Edgar Allan Poe, Sammlung Metzler Bd. 204 (Stuttgart: Metzler, 1991), S. 78.

4 Dazu mehr in Poes essayistische Kurzgeschichte ''The Imp of the Perverse'' in: Edgar Allan Poe, Selected Tales (London: Penguin, 1994), S.357-363.

5 Freud, Sigmund: Abriß der Psychoanalyse/ Das Unbehagen in der Kultur, (FfM: Fischer, 1972), S.10.

6 ebd., S.42

7 Zu Grunde liegende Ausgabe: ''The Tell-Tale Heart'' in: Edgar Allan Poe, Selected Tales (London: Penguin, 1994), S.267-272.

8 Die Deutung erfolgt dabei auf der Subjektstufe, ''welche jedes Traumstück , zum Beispiel alle han-delnden Personen, auf den Träumer selbst bezieht'', C.G.Jung: Mensch und Seele. Aus dem Gesamt-werk 1905-1961, hg.von Jolande Jacobi (Olten:Walter Verlag, 1971), S.90.

9 Das Unbewusste bezeichnet die geistig-körperlichen Abläufe, die nicht ins Bewusstsein vordringen. Nach Freud ist dies der Ausgangspunkt des Trieblebens und der Teil der Psyche, der noch nicht be-wusste oder verdrängte Inhalte speichert.

10 Freud, S.23

11 ebd., S.20

12 Vgl. Freud, S.25: ''Der Traummacht einen uneingeschränkten Gebrauch von sprachlichen Symbo-len, deren Bedeutung der Träumer meist nicht kennt.''

13 ebd., S.27f.

14 Der Protagonist sagt ja selbst ''I loved the old man. He had never wronged me. He had never given me insult.'' (267), und: ''it was not the old man who vexed me'' (268).

15 Der alte Mann könnte daher als ''eine Wiederkehr - Reinkarnation - einer wichtigen Person aus sei-ner Kindheit, Vergangenheit erblickt [werden] und darum Gefühle und Reaktionen auf ihn übertr[a-gen], die sicherlich diesem Vorbild gegolten haben''. Und weiter: ''Diese Übertragung ist ambivalent, sie umfasst positive, zärtliche, wie negative, feindselige Einstellungen gegen den Analytiker, der in der Regel an die Stelle eines Elternteils, des Vaters oder der Mutter, gesetzt wird'', Freud, S.33.

16 Nach Jung seien ''Tag und Licht [...] Synonyme des Bewußtseins, Nacht und Dunkel die des Unbe- wußten'', Jung: Mensch und Seele, S.60.

17 Freud, S.24

18 Für die Überschreitung der Grenze wird er später noch länger brauchen, denn die ''Überwindung der Widerstände ist der Teil unserer Arbeit, der die meiste Zeit und die größte Mühe in Anspruch nimmt'', Freud, S.37.

19 Freud, S.31

20 ebd., S.25

21 ''Man darf nicht vergessen, daß der Traum in allen Fällen das Ergebnis eines Konfliktes, eine Art von Kompromißbildung ist. Was für das unbewußte Es eine Befriedigung ist, kann eben darum für das Ich ein Anlaß zur Angst sein'', Freud, S.29.

22 ebd., S.28

Excerpt out of 28 pages

Details

Title
Die Doppelgängergeschichten "The Tell-Tale Heart" und "William Wilson" von Edgar Allan Poe
Subtitle
Eine kurze Darstellung
College
Ruhr-University of Bochum  (Komparatistik)
Course
Doppelgänger in der Literatur
Grade
sehr gut
Author
Year
2003
Pages
28
Catalog Number
V13235
ISBN (eBook)
9783638189347
ISBN (Book)
9783638642781
File size
577 KB
Language
German
Keywords
Es, Über-Ich, Traum, Doppelgänger, Verdrängung
Quote paper
Anja Einhorn (Author), 2003, Die Doppelgängergeschichten "The Tell-Tale Heart" und "William Wilson" von Edgar Allan Poe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13235

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