Negative campaigning – also das Diskreditieren des politischen Gegners – ist eine Form der Kampagnenkommunikation. Wissenschaftliche Analysen zeigen, dass Negativ-Kampagnen schon immer zu deutschen Wahlkämpfen gehörten. An der Kampagne gegen die Grünen ist jedoch das groß angelegte Ausmaß neu, mit dem versucht wurde, das Wahlergebnis zu beeinflussen. Aus diesem Grund lohnt sich eine nähere Betrachtung der Anti-Grünen-Kampagne zur Bundestagswahl 2021: Welche Merkmale prägen sie? Und war sie erfolgreich? Diese Fragen untersucht die vorliegende Arbeit, indem die Negativ-Kampagne zunächst analysiert und im zweiten Schritt bewertet wird.
Der Aufbau der Arbeit ist wie folgt: Als Grundlage werde die Begriffe „Kampagnenkommunikation“, „Wahlkampfkommunikation“ und „Negative Campaigning“ definiert. Daran anschließend erfolgt die Beschreibung der Kampagne. Näher betrachtet werden der Anlass, Auftraggeber, Gegner sowie Ziele und Zielgruppen. Die Analyse und Bewertung der Kampagne erfolgt in zwei Schritten entlang der Kriterien Problemanalyse, Strategie, Botschaften, Kanäle und Instrumente sowie Kosten und Evaluation. Die Bewertung ist gewichtet. Die Arbeit schließt mit einem Fazit.
Mitten im Bundestagswahlkampf 2021 staunten Bürger, politische Vertreter und Journalisten nicht schlecht: In 50 Großstädten Deutschlands hingen über 3.500 zusätzliche Plakate in der farblichen Aufmachung der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Anstatt die Partei zu bewerben, sollten sie ihr jedoch schaden. „Klimasozialismus“, „Ökoterror“, „Arbeitsplatzvernichtung“ lauteten die Schlagwörter, die unter dem Motto „GrünerMist“ die Grünen kritisierten. Der Wirbel war groß: Deutsche, aber auch internationale Medien berichteten über die Kampagne auf ihren Titelseiten beziehungsweise an vorderster Stelle auf ihren Online-Plattformen. Politiker der Partei Bündnis 90/Die Grünen sowie anderer Parteien bezogen Stellung, indem sie öffentlich die Kampagne verurteilten und sich mit den Grünen solidarisierten. Die Grünen sammelten binnen weniger Tage über 100.000 Euro privater Spendern, um eine Gegenkampagne zu starten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinitionen
- Beschreibung der Anti-Grünen-Kampagne
- Anlass
- Auftraggeber
- Gegner
- Ziele
- Zielgruppen
- Analyse der Anti-Grünen-Kampagne
- Problemanalyse
- Strategie
- Botschaften
- Kommunikationskanäle und Instrumente
- Kosten
- Evaluation
- Bewertung der Kampagne
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Anti-Grünen-Kampagne im Bundestagswahlkampf 2021, die mit dem Slogan "GrünerMist" für Aufsehen sorgte. Ziel ist es, die Merkmale der Kampagne zu untersuchen und zu bewerten, um zu klären, ob sie erfolgreich war.
- Begriffsdefinitionen von "Kampagnenkommunikation", "Wahlkampfkommunikation" und "Negative Campaigning"
- Beschreibung der Anti-Grünen-Kampagne hinsichtlich Anlass, Auftraggeber, Gegner, Ziele und Zielgruppen
- Analyse der Kampagne anhand von Problemanalyse, Strategie, Botschaften, Kommunikationskanälen und -instrumenten, Kosten und Evaluation
- Bewertung der Kampagne hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und ihrer Auswirkungen auf den Wahlkampf
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Anti-Grünen-Kampagne ein und erläutert die Relevanz der Untersuchung. Im zweiten Kapitel werden die zentralen Begriffe definiert, die für die Analyse der Kampagne von Bedeutung sind. Im dritten Kapitel wird die Anti-Grünen-Kampagne detailliert beschrieben, wobei der Fokus auf Anlass, Auftraggeber, Gegner, Ziele und Zielgruppen liegt. Kapitel 4 analysiert die Kampagne anhand von Problemanalyse, Strategie, Botschaften, Kommunikationskanälen und -instrumenten, Kosten und Evaluation. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Bewertung der Kampagne.
Schlüsselwörter
Anti-Grünen-Kampagne, Negative Campaigning, Wahlkampfkommunikation, Bundestagswahl 2021, "Grüner Mist", Strategie, Botschaften, Kommunikationskanäle, Evaluation, Wirksamkeit.
- Quote paper
- Johanna Pöhland (Author), 2022, Die Anti-Grünen-Kampagne zur Bundestagswahl 2021. Analyse und Bewertung der Merkmale, Kommunikationskanäle und Ergebnisse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1323607