Diese Hausarbeit handelt -nach den drei Romzügen gegliedert- die Beziehung zwischen Karl dem Großen und Papst Hadrian I. ab. Karl der Große, welcher seit 786 König der Franken und seit 774 König der Langobarden war, regierte das karolingische Frankenreich in seiner Blütezeit. Sein Vater, Pippin der Jüngere, war der erste König der Franken und ebnete seinem Sohn durch die Königserhebung dahingehend den Weg. Aufgrund des allmählichen und keineswegs geradlinigen Aufstiegs der Karolinger verfolgt die karolingische Historiographie erkennbar den Zweck der Herrschaftslegitimierung. So antwortete Papst Zacharias auf die Frage, ob es gut sei, dass die Könige im Frankenreich keine königliche Macht mehr besäßen, dass es besser sei, denjenigen als König zu bezeichnen, der die Macht habe und dass daher kraft apostolischer Autorität Pippin König werden solle. Daraufhin wurde Pippin von den fränkischen Großen in der alten merowingischen Königsstadt Soissons zum König erhoben. Damit begann ein entscheidendes Bündnis zwischen den Karolingern und den Päpsten, wobei die Päpste einen Schutzherren gegenüber den Langobarden suchten. So wie Papst Zacharias, Papst Stephan II., Papst Paul I. und Papst Stephan III. das Bündnis dahingehend für sich nutzten, diente es Papst Hadrian I. ebenso. Hadrian I. war seit dem 9. Februar 772 bis zu seinem Tode am 25. Dezember 795 Papst, er entstammte der römischen Aristokratie und war ein Neffe des Dux und Primicerius Theodotus. Anfangs versuchte Hadrian eine freundliche Politik sowohl gegenüber den Karolingern als auch den Langobarden, doch durch Desiderius’ Forderungen nach einer persönlichen Begegnung mit ihm, der Salbung der Söhne Karlmanns zu Frankenkönigen, um eine unüberbrückbare Kluft zwischen Karl und dem Papst zu schaffen, und der Besetzung von Faenza, den Dukat von Ferrara sowie Comacchios und der Einschließung Ravennas, war Hadrian zu entschiedener Parteinahme gezwungen. In den ersten Monaten der Regierung Hadrians wird noch keine Verbindung zu Karl gesehen, da Hadrian den Weg durch die zuständigen Rechtsinstanzen einschlagen ließ. Dabei traf er eine politische Entscheidung, die ihn zunächst aus der Abhängigkeit von den lokalen Parteien und deren fränkischen und langobardischen Freunden befreite. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Karl der Große und Papst Hadrian I.
- Karls Sieg gegen Desiderius und sein erster Romzug
- Karls zweiter Romzug
- Karls dritter Romzug
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Beziehung zwischen Karl dem Großen und Papst Hadrian I. Sie konzentriert sich auf die Darstellung der drei entscheidenden Begegnungen zwischen beiden Persönlichkeiten, um deren wechselseitige Beeinflussung und das sich daraus ergebende Bündnis zu beleuchten. Die Arbeit beleuchtet die politischen Strategien beider Akteure und analysiert, wie die Ereignisse in Italien die Machtstrukturen im fränkischen Reich und den Einfluss des Papsttums prägten.
- Das Bündnis zwischen Karl dem Großen und Papst Hadrian I.
- Die politischen Strategien Karls des Großen in Italien
- Die Rolle des Papsttums im Kampf gegen die Langobarden
- Die Auswirkungen der fränkischen Herrschaft auf das Papsttum
- Die Legitimierung der karolingischen Herrschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt den historischen Kontext dar und beschreibt den Aufstieg der Karolinger und die Bedeutung des Bündnisses zwischen den fränkischen Königen und den Päpsten. Sie betont die Notwendigkeit der Legitimation der karolingischen Herrschaft und führt in die komplexe Beziehung zwischen Karl dem Großen und Papst Hadrian I. ein, die im Mittelpunkt der Arbeit steht. Die allmähliche Entwicklung dieses Bündnisses, initiiert durch frühere Päpste und den Bedarf des Papsttums nach Schutz vor den Langobarden, wird angerissen, um den Hintergrund für Hadrians Handeln zu verdeutlichen.
Karl der Große und Papst Hadrian I.: Dieses Kapitel analysiert die Beziehung zwischen Karl dem Großen und Papst Hadrian I. durch die drei Romzüge Karls. Es wird dargelegt, wie die militärischen Erfolge Karls die Position des Papsttums stärkten und die politische Landschaft Italiens fundamental veränderten. Der Text verdeutlicht Hadrians schwierige Situation zwischen dem Wunsch nach Schutz vor den Langobarden und der Furcht vor zu starkem fränkischen Einfluss. Die Verhandlungen und die strategischen Entscheidungen beider Protagonisten werden eingehend untersucht, um die Komplexität ihrer Beziehung zu zeigen. Die Bedeutung des Sieges über Desiderius und die darauf folgende Begegnung mit Karl in Rom wird detailliert beleuchtet, um die strategischen Konsequenzen dieses Ereignisses zu verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Karl der Große, Papst Hadrian I., Langobarden, Frankenreich, Papsttum, Italien, Bündnis, Herrschaft, Legitimation, Politik, Romzüge, Desiderius, Annales regni Francorum, karolingische Historiographie.
Häufig gestellte Fragen zu: Die Beziehung zwischen Karl dem Großen und Papst Hadrian I.
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die komplexe Beziehung zwischen Karl dem Großen und Papst Hadrian I., fokussiert auf ihre drei entscheidenden Begegnungen. Sie untersucht die politischen Strategien beider Akteure, die Auswirkungen der Ereignisse in Italien auf das fränkische Reich und das Papsttum, sowie die Legitimierung der karolingischen Herrschaft durch dieses Bündnis.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das Bündnis zwischen Karl dem Großen und Papst Hadrian I., die politischen Strategien Karls des Großen in Italien, die Rolle des Papsttums im Kampf gegen die Langobarden, die Auswirkungen der fränkischen Herrschaft auf das Papsttum und die Legitimation der karolingischen Herrschaft.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptkapitel über die Beziehung zwischen Karl dem Großen und Papst Hadrian I. (unterteilt in Karls drei Romzüge), und eine Schlussbemerkung. Die Einleitung stellt den historischen Kontext und die Bedeutung des Bündnisses zwischen fränkischen Königen und Päpsten dar. Das Hauptkapitel analysiert die drei Romzüge Karls und die daraus resultierenden politischen und strategischen Konsequenzen für beide Parteien.
Wie wird die Beziehung zwischen Karl dem Großen und Papst Hadrian I. dargestellt?
Die Beziehung wird durch die Analyse der drei Romzüge Karls des Großen dargestellt. Es wird gezeigt, wie Karls militärische Erfolge die Position des Papsttums stärkten und die politische Landschaft Italiens veränderten. Die Arbeit beleuchtet Hadrians schwierige Situation zwischen dem Wunsch nach Schutz und der Furcht vor fränkischem Einfluss, und analysiert die Verhandlungen und strategischen Entscheidungen beider Akteure.
Welche Rolle spielte der Sieg über Desiderius?
Der Sieg Karls des Großen über Desiderius, den langobardischen König, wird als entscheidender Moment für die Stärkung des Bündnisses zwischen Karl und Hadrian I. dargestellt. Die detaillierte Analyse dieses Sieges und der darauf folgenden Begegnung in Rom verdeutlicht die strategischen Konsequenzen dieses Ereignisses für die politische Machtverteilung in Italien und die Legitimation der karolingischen Herrschaft.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Karl der Große, Papst Hadrian I., Langobarden, Frankenreich, Papsttum, Italien, Bündnis, Herrschaft, Legitimation, Politik, Romzüge, Desiderius, Annales regni Francorum, karolingische Historiographie.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für Leser gedacht, die sich für die Geschichte des frühen Mittelalters, insbesondere für die Beziehungen zwischen Frankenreich und Papsttum, sowie für die politische Geschichte Italiens im 8. Jahrhundert interessieren. Der akademische Fokus legt nahe, dass sie sich an Studenten und Wissenschaftler richtet.
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- Katharina Ströhl (Author), 2009, Karl der Große und Papst Hadrian I., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132370