Das NS-Regime wurde durch zahlreiche Gräueltaten geprägt. Doch wie konnten NS-TäterInnen die Taten vor sich selbst rechtfertigen. Diese Frage nach der Schuldabwehr soll in dieser Arbeit am Beispiel des Militärhistorikers, Rektors der Uni Heidelberg und badischen Kultusministers Paul Schmitthenner erörtert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Fall Paul Schmitthenner
- Psychoanalytische Betrachtung der Schuldabwehr
- Schmitthenners Lebenserinnerungen
- Haltung zum Antisemitismus
- Verhältnis zur NSDAP
- Wehrpolitische Rednertätigkeit und Ideologie
- Amtliche Stellungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Verteidigungsstrategien des NS-Belasteten Prof. Dr. Paul Schmitthenner, um ein tieferes Verständnis seiner Schuldabwehrmechanismen im Kontext des Nationalsozialismus zu gewinnen. Der Fokus liegt dabei auf der moralischen Ebene der Schuld, die aus den eigenen Taten und Handlungen resultiert. Schmitthenners Fall dient als exemplarisches Beispiel für ein häufig beobachtetes Phänomen: NS-Belastete, die ihre Taten und ihre Rolle im NS-Regime zu rechtfertigen versuchten.
- Schuldabwehrmechanismen von NS-Belasteten
- Psychoanalytische Betrachtung des Antisemitismus und seiner Verbindung zur Schuldabwehr
- Analyse von Schmitthenners Lebenserinnerungen und seiner Darstellung seiner Rolle im NS-Regime
- Beurteilung der Wirksamkeit von Schmitthenners Verteidigungsstrategien
- Das Verhältnis zwischen individueller Verantwortung und politischer Kontext im NS-Regime
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den politischen und akademischen Werdegang von Paul Schmitthenner von 1918 bis zu seinem Tod 1963. Es zeichnet seine Karriere als Militärhistoriker und seine Rolle im politischen System der Weimarer Republik sowie des NS-Regimes nach. Im zweiten Kapitel wird die psychoanalytische Sichtweise auf die Schuldabwehr von NS-Belasteten vorgestellt, wobei der Zusammenhang zwischen Antisemitismus und Schuldabwehr besonders hervorgehoben wird. Das dritte Kapitel analysiert Schmitthenners Lebenserinnerungen und versucht, seine Schuldabwehrstrategien anhand seiner eigenen Darstellung seiner Vergangenheit zu entschlüsseln.
Schlüsselwörter
Schuldabwehr, NS-Belastete, Antisemitismus, Lebenserinnerungen, Paul Schmitthenner, Verteidigungsstrategien, Entnazifizierung, Spruchkammerverfahren, Moral, Verantwortung, Geschichte des Kriegswesen, Universität Heidelberg, Weimarer Republik, Nationalsozialismus.
- Arbeit zitieren
- B.A. Mia-Maris Müller (Autor:in), 2022, Verteidigungsstrategien von NS-Belasteten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1324573