Immer strahlender treten im Bereich der griechischen Philosophie [...] die Gestalten der sog. Vorsokratiker hervor, jener genialen griechischen Denker vor Sokrates, die als wahrhaft originale Pfadfinder, d. h. als wirklich schöpferische Köpfe im Bereich des reinen Denkens die Philosophie wie die Wissenschaft überhaupt für immer begründet haben.
Doch was war es, das diese Menschen so besonders macht? Welche Ideen machten die Begründung der Wissenschaft aus? Die Philosophie wird oft als mit Thales beginnend beschrieben. In der Schule lernt man den Satz von Thales und auch von Pythagoras hat man schon einmal gehört. Aber der für diese Arbeit interessante Aspekt ist die Frage nach dem Sein der Dinge. Diese Arbeit befasst sich mit den philosophischen Theorien der Milesier, die davon ausgingen „daß es für alles Seiende einen gemeinsamen Urgrund (arché) gibt, der als einheitl. Urstoff der Vielheit der Dinge zugrundeliegt und als Ursache die erfahrbaren Veränderungen bewirkt“. Zu diesen gehören Thales, Anaximander und Anaximenes.
Des weiteren wird auf die aufgrund der durch die Milesier gewonnenen Erkenntnisse, weiterentwickelten Thesen des Pythagoras, des Xenophanes, Heraklits und Parmenides eingegangen.
Das besondere, was diese Denker auszeichnet, ist, dass sie in ihren Gedankengängen für die damalige Zeit, im sechsten und fünften Jahrhundert vor Christus, völlig neue Wege beschritten und somit den nachfolgenden Generationen neue Möglichkeiten des Denkens eröffneten. Sie lösten sich von der vor ihnen üblichen Erklärung der Welt durch den Mythos, der „von <ursprünglichen> Ereignissen, die für die jetzige Situation die Grundlage bilden und von denen der Mensch in dieser Situation folglich betroffe ist“ erzählte. Sie begannen wissenschaftliche Methoden zu entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Thales und das Wasser als Urgrund der Dinge
- Anaximander: Das Unendliche und was daraus wurde
- Anaximenes und die Luft
- Pythagoras und die Welt der Zahl
- Xenophanes - Alles ist Eins
- Heraklit: Das Feuer und das Weltgesetz
- Parmenides und das Seiende
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den philosophischen Theorien der Vorsokratiker, insbesondere der Milesier, die nach einem gemeinsamen Urgrund (arché) für alle Dinge suchten. Die Arbeit analysiert die Theorien von Thales, Anaximander, Anaximenes, Pythagoras, Xenophanes, Heraklit und Parmenides und untersucht, wie diese Denker die Welt jenseits von mythologischen Erklärungen zu verstehen versuchten.
- Die Suche nach dem Urgrund der Dinge
- Die Abkehr vom Mythos und die Entwicklung wissenschaftlicher Methoden
- Die Rolle der Elemente (Wasser, Luft, Feuer) in den frühen philosophischen Theorien
- Die Entwicklung des Begriffs des Unendlichen (Apeiron) bei Anaximander
- Die Bedeutung der Zahl und der Harmonie in der Philosophie des Pythagoras
Zusammenfassung der Kapitel
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Einleitung
Die Einleitung stellt die Vorsokratiker als bahnbrechende Denker vor, die die Philosophie und Wissenschaft grundlegend geprägt haben. Sie führt in die Thematik der Suche nach dem Urgrund der Dinge ein und stellt die Milesier als zentrale Akteure dieser frühen philosophischen Bewegung vor.
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Thales und das Wasser als Urgrund der Dinge
Dieses Kapitel widmet sich der Philosophie des Thales, der als erster Philosoph der abendländischen Geschichte gilt. Thales suchte nach einem Urgrund der Dinge und fand ihn im Wasser. Die Arbeit analysiert Thales' Argumentation, die auf der Beobachtung der verschiedenen Aggregatszustände des Wassers und seiner Rolle im Leben basiert. Sie beleuchtet auch die Frage, ob Thales bereits eine philosophische oder eher eine mythologische Sichtweise vertrat.
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Anaximander: Das Unendliche und was daraus wurde
Anaximander, ein Schüler des Thales, entwickelte die Theorie des Unendlichen (Apeiron) als Urgrund der Dinge. Dieses Kapitel untersucht Anaximanders Argumentation, die auf der Beobachtung der ständigen Veränderung und des Kreislaufs der Elemente basiert. Die Arbeit beleuchtet, wie Anaximander das Unendliche als ein Prinzip begreift, das sowohl die Entstehung als auch den Untergang der Dinge bewirkt.
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Anaximenes und die Luft
Anaximenes, ein weiterer Schüler des Thales, sah in der Luft den Urgrund der Dinge. Dieses Kapitel analysiert Anaximenes' Theorie, die auf der Beobachtung der Luft als einem allgegenwärtigen und wandelbaren Element basiert. Die Arbeit untersucht, wie Anaximenes die Entstehung der anderen Elemente aus der Luft erklärt und wie er die Rolle der Luft in der Welt beschreibt.
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Pythagoras und die Welt der Zahl
Pythagoras, ein griechischer Philosoph und Mathematiker, entwickelte eine Philosophie, die auf der Bedeutung der Zahl basiert. Dieses Kapitel untersucht die pythagoreische Lehre, die die Welt als eine harmonische Ordnung von Zahlen begreift. Die Arbeit beleuchtet die Rolle der Mathematik in der pythagoreischen Philosophie und die Bedeutung der Harmonie für das Verständnis der Welt.
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Xenophanes - Alles ist Eins
Xenophanes, ein griechischer Philosoph und Dichter, kritisierte die traditionelle Religion und entwickelte eine monotheistische Philosophie. Dieses Kapitel untersucht Xenophanes' Kritik an den anthropomorphen Göttern und seine Vorstellung von einem einzigen, allmächtigen Gott. Die Arbeit beleuchtet Xenophanes' Einfluss auf die Entwicklung der Philosophie und seine Bedeutung für die Kritik an traditionellen Denkweisen.
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Heraklit: Das Feuer und das Weltgesetz
Heraklit, ein griechischer Philosoph, sah im Feuer den Urgrund der Dinge und betonte die ständige Veränderung und den Fluss der Welt. Dieses Kapitel untersucht Heraklits Philosophie, die auf der Beobachtung der dynamischen Prozesse in der Natur basiert. Die Arbeit beleuchtet Heraklits Lehre vom ewigen Wandel, seine Vorstellung von einem Weltgesetz und seine Kritik an der menschlichen Unfähigkeit, die Wahrheit zu erkennen.
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Parmenides und das Seiende
Parmenides, ein griechischer Philosoph, entwickelte eine Philosophie, die auf der Unveränderlichkeit des Seins basiert. Dieses Kapitel untersucht Parmenides' Argumentation, die auf der Kritik an der Vorstellung von Veränderung und Bewegung basiert. Die Arbeit beleuchtet Parmenides' Einfluss auf die Entwicklung der Metaphysik und seine Bedeutung für die Frage nach der Natur des Seins.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Vorsokratiker, die Milesier, den Urgrund der Dinge (arché), die Abkehr vom Mythos, die Entwicklung wissenschaftlicher Methoden, die Elemente (Wasser, Luft, Feuer), das Unendliche (Apeiron), die Zahl und die Harmonie, der Monotheismus, der ewige Wandel, das Weltgesetz und die Natur des Seins.
- Quote paper
- Christoph Höbel (Author), 2007, Die Ontologie der Vorsokratiker, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132516