Die vorliegende Arbeit sieht zunächst einen Überblick der Entwicklung der maghrebinischen Erzähltradition in französischer Sprache vor, welche weiterhin in den historischen Kontext gesetzt wird. Des Weiteren werden die Lebenswege der ausgewählten Autoren kurz wiedergegeben und mögliche autobiographische Elemente aufgezeigt. Im Hauptteil wird dann zunächst der Begriff der Identität näher beleuchtet, bevor es um den Identitätskonflikt an sich geht und inwieweit dieser in der maghrebinischen Literatur eine Rolle spielt. In diesem Zuge sollen auch die Erzählperspektiven in den ausgewählten Werken herausgestellt werden. Nach einer kurzen Angabe über die Beweggründe für die Migration nach Frankreich erfolgt dann im Anschluss die Untersuchung des Identitätskonflikts innerhalb der Romane anhand bestimmter Kategorien. Das bedeutet, dass das Verhalten der Protagonisten in Bezug auf Sprache, Religion, Tradition und Mentalität analysiert und verglichen wird. Es soll also gezeigt werden, welche möglicherweise französischen Verhaltensweisen mit der Zeit übernommen wurden und welche maghrebinischen und damit auch oft muslimischen Traditionen sie auch in Frankreich aufrechterhalten und als wichtig empfinden. Das darauffolgende Kapitel behandelt dann die Rückkehr der Protagonisten in ihr Heimatland und ihre Gefühle, die sie dabei empfinden. Die elementare Frage ist hierbei, inwieweit sie sich nach mehreren Jahren Exil ihrem Heimatland noch zugehörig fühlen und ob der Identitätskonflikt dort überwunden werden kann. Das letzte Kapitel befasst sich schließlich mit dem Gefühl der Fremdheit, das in den Werken oft beschrieben wird und hier näher beleuchtet werden soll.
Aufgrund der französischen Kolonialgeschichte und die damit zusammenhängende vermehrte Immigration aus den sogenannten Maghreb-Staaten, Marokko, Algerien und Tunesien, nach Frankreich, sind Themen wie Migration und Identität charakteristisch für die postkoloniale, frankophone Literatur. Viele maghrebinische Autoren, die selbst immigriert sind, schildern in teilweise fiktiven, teilweise auch autobiographischen Romanen, das Gefühl einer inneren Zerrissenheit. Diese wird in der Sekundärliteratur als ein Konflikt mit der eigenen Identität bezeichnet, der entstanden ist, da die Protagonisten sowie die Autoren selbst in zwei Ländern und damit in zwei verschiedenen Kulturen gelebt haben. Anhand dreier Romane verschiedener maghrebinischer Autoren wird die Darstellung jenes Identitätskonflikts innerhalb der vorliegenden Arbeit untersucht und anschließend in Zusammenhang mit dem Thema „Rückkehr ins Heimatland“ gestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die maghrebinische Erzähltradition
- 2.1 Die Entwicklung der maghrebinischen Literatur in französischer Sprache
- 2.2 Fiktion oder Realität? – Romaninhalte und Autorenbiographien im Vergleich
- 3 Die Darstellung des Identitätskonflikts maghrebinischer Migranten in Frankreich
- 3.1 Was ist Identität? - Zur Definition eines vielschichtigen Begriffs
- 3.2 Identitätskonflikte in der maghrebinischen Literatur
- 3.3 Der Wechsel von Erzählperspektiven zur Illustration des inneren Konflikts?
- 3.4 Die Migrationsmotive in den vorliegenden Werken
- 3.5 Kulturelle Unterschiede im französischen Alltag
- 3.5.1 Französisch, Arabisch oder Berberisch? – Zum Sprachgebrauch der Protagonisten
- 3.5.2 Religiosität = Identität?
- 3.5.3 Die Bedeutung nationaler Traditionen
- 3.5.4 Maghrebinische vs. französische Mentalität
- 3.6 Die Rückkehr ins Heimatland
- 3.6.1 Die Gefühle bei der Rückkehr
- 3.6.2 Die Wahrnehmung des Heimatlandes
- 3.7 Das Gefühl der Fremdheit
- 4 Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Darstellung des Identitätskonflikts in ausgewählten Romanen maghrebinischer Autoren. Die Arbeit analysiert, wie die Autoren die inneren Konflikte ihrer Protagonisten, die zwischen zwei Kulturen leben, in ihren Werken darstellen. Die Arbeit untersucht, inwieweit die Rückkehr ins Heimatland diesen Konflikt löst oder verstärkt.
- Identitätskonflikte maghrebinischer Migranten in Frankreich
- Die Rolle der Sprache und Kultur im Identitätsbildungsprozess
- Die Bedeutung der Rückkehr ins Heimatland
- Das Gefühl der Fremdheit und die Suche nach Zugehörigkeit
- Die Auswirkungen der französischen Kolonialgeschichte auf die maghrebinische Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und erklärt die Relevanz der Darstellung des Identitätskonflikts in der maghrebinischen Literatur. Die Arbeit fokussiert sich auf drei Romane von Tahar Ben Jelloun, Assia Djebar und Malika Mokeddem, die den Konflikt zwischen französischer und maghrebinischer Kultur thematisieren.
Kapitel 2: Die maghrebinische Erzähltradition
Kapitel 2 beleuchtet die Entwicklung der maghrebinischen Literatur in französischer Sprache, mit Fokus auf Marokko und Algerien. Die Kapitel stellen die Autoren der ausgewählten Romane vor und analysieren, inwieweit ihre Werke fiktive oder autobiographische Elemente beinhalten.
Kapitel 3: Die Darstellung des Identitätskonflikts maghrebinischer Migranten in Frankreich
Kapitel 3 untersucht den Identitätskonflikt, der durch die Migration nach Frankreich entsteht. Es wird die Definition des Begriffs „Identität“ erläutert und die verschiedenen Formen des Identitätskonflikts in der maghrebinischen Literatur analysiert. Das Kapitel beleuchtet die Migrationsmotive, die kulturellen Unterschiede im französischen Alltag und die Auswirkungen auf die Protagonisten. Die Kapitel untersuchen auch die Rückkehr der Protagonisten ins Heimatland und das Gefühl der Fremdheit, das sie erleben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themen Migration, Identität, Kulturkonflikt, französische Kolonialgeschichte, maghrebinische Literatur, Rückkehr ins Heimatland, Fremdheit und die Werke von Tahar Ben Jelloun, Assia Djebar und Malika Mokeddem.
- Quote paper
- Jasmin Ahadi (Author), 2017, Darstellung des Identitätskonflikts in ausgewählten Romanen maghrebinischer Autoren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1325555