1. Einleitung
Um Werthers Leidensgeschichte vom Hochgefühl der Liebe bis zum seelischen und letztendlich auch körperlichen Verfall nachvollziehen zu können, ist es zwingend notwendig, sein Verhältnis zur Natur zu untersuchen.
Johann Wolfgang Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ ist geprägt von Naturbeschreibungen. Diese sind zu Anfang von schwärmerisch-schönem später jedoch mehr und mehr von depressivem Charakter.
„Die Leiden des jungen Werther“ entstand zur Zeit des Sturm und Drang. In diesem Zusammenhang änderte sich einhergehend mit der gesamten Weltsicht der jungen Generation auch deren Naturauffassung. Horst Flaschka schreibt in seinem 1987 erschienenem Werk „Werther“: „Unter dem Einfluss Rousseaus verfechten die Stürmer und Dränger in großer Geschlossenheit die Wiederherstellung der durch Zivilisation der Gesellschaft denaturierten Einheit von Mensch und Natur .“ Brigitte Hauger leitet ihre Diskussion zum „Themenkreis Natur“ wie folgt ein: „Die Natur und das Verhältnis des Menschen zur Natur ist ein Zentralthema des „Werther“. Arbeiten zum Themengebiet Natur im „Werther“ sind zahlreich erschienen.
Inhaltsverzeichnis
- 1,1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Die Verwirklichung des Naturverständnisses des Sturm und Drang im Werther
- 2.2 Werthers Wandelnde Naturauffassung
- 3. Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Darstellung der Natur in Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ und untersucht, wie diese Darstellung das Naturverständnis des Sturm und Drang widerspiegelt. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Werthers Beziehung zur Natur und wie diese Entwicklung seine Gefühlswelt und sein Schicksal beeinflusst.
- Das Naturverständnis des Sturm und Drang
- Die Bedeutung der Natur als Zufluchtsort und Antithese zum städtischen Leben
- Die Verbindung zwischen menschlichem Empfinden und der Natur
- Die Veränderung von Werthers Naturauffassung im Laufe des Romans
- Die Folgen von Werthers veränderter Beziehung zur Natur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Naturdarstellung in „Die Leiden des jungen Werther“ ein und stellt die These auf, dass Werthers tragische Figur das Naturverständnis des Sturm und Drang erlebbar macht. Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Natur für die Stürmer und Dränger und stellt die These auf, dass Werthers veränderte Naturauffassung seine Gefühlswelt und sein Schicksal beeinflusst.
Der erste Teil des Hauptteils analysiert das Naturbild des Sturm und Drang und zeigt auf, wie dieses im „Werther“ zum Ausdruck kommt. Die Stürmer und Dränger sahen die Natur als einen lebenden Organismus, mit dem sie sich eins fühlen wollten. Sie sehnten sich nach der Unverfälschtheit und dem Ursprünglichen der Natur und sahen die Stadt als künstlich und unnatürlich an. Werthers Sehnsucht nach der Natur und seine Verbundenheit mit ihr werden anhand von Beispielen aus dem Text verdeutlicht.
Der zweite Teil des Hauptteils befasst sich mit der sich wandelnden Naturauffassung Werthers. Es wird gezeigt, wie Werthers Gefühlswelt mit dem Wechsel der Jahreszeiten einhergeht und wie er die Natur als Ort der Zuflucht und der Einsamkeit erlebt. Die Episode mit den gefällten Nussbäumen verdeutlicht, wie Werther die Einschränkung der Natur um des menschlichen Vorteils willen verurteilt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Darstellung der Natur in Goethes „Die Leiden des jungen Werther“, das Naturverständnis des Sturm und Drang, die Verbindung zwischen menschlichem Empfinden und der Natur, die Veränderung von Werthers Naturauffassung, die Stadt als Antithese zur Natur, die Natur als Zufluchtsort und die Folgen von Werthers veränderter Beziehung zur Natur.
- Citation du texte
- Silvio Holland-Moritz (Auteur), 2004, Die Darstellung der Natur in „Die Leiden des jungen Werther“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132574