Diese von der Fachliteratur geradezu vernachlässigte Novelle Thomas Manns enthält zeitgeschichtliche, aber auch autobiographische spannende Facetten, die Einblicke in das Schaffen Manns in der Disruption der Nachkriegszeit gewährt. Die folgende Arbeit geht der Frage nach, inwiefern diese Erzählung als Schlüsselliteratur für den komplexen politischen Anschauungswandels Thomas Mann gelten kann und in welchem Verhältnis die Konzeption des Professors mit dem Autor steht. Hierfür werden bestehende Untersuchungen betrachtet und herausgearbeitet, inwiefern die konservative Welt von Cornelius Brüche durch die Inflation, ihre Erscheinungen und neuen Gesellschaftsformen erfährt. Im Anschluss soll betrachtet werden, welche Funktion die Rolle des Professors in Bezug auf Thomas Mann ausübt. Gibt es Überschneidungen, sind Autor und Figur identisch? Wo liegt die äußere, gesellschaftliche und politische Disruption, wo die innere, das Wesen betreffende?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kontextuelle Verortung
- Unordnung und Frühes Leid eine Inflationsnovelle
- Thomas Mann und die neue Republik
- Forschungsstand
- Hauptteil
- Biografische Bezüge
- Das,,Drunter und Drüber aller Dinger"
- Der Generationskonflikt, ein rein und raus
- Die Verbrüderung mit dem Tode, Gegen die Frechheiten der Zeit
- Manns literarische Verarbeitungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht Thomas Manns Novelle "Unordnung und frühes Leid" im Kontext der Inflation und der politischen Umbrüche in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg. Sie analysiert die Darstellung der gesellschaftlichen Veränderungen und des Generationskonflikts in der Familie des Professors Abel Cornelius, der mit der neuen Lebensweise der Jugendgeneration konfrontiert ist.
- Die Inflation als sozialer und kultureller Umbruch
- Der Generationskonflikt zwischen konservativer Elterngeneration und emanzipierter Jugend
- Die Rolle der Tradition und die Suche nach neuen Werten
- Die Auseinandersetzung mit dem Tod und der Vergänglichkeit
- Die Beziehung zwischen Vater und Tochter als Spiegel der gesellschaftlichen Wandlung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Protagonisten Abel Cornelius vor, der inmitten der Inflationsjahre die Veränderungen der Zeit kritisch betrachtet. Cornelius flüchtet sich in die Vergangenheit und die Liebe zu seiner Tochter, um den Turbulenzen der Gegenwart zu entgehen.
Kontextuelle Verortung
Dieses Kapitel beleuchtet den Entstehungskontext der Novelle "Unordnung und frühes Leid" im Jahr 1923. Die Erzählung spiegelt die hyperinflationären Verhältnisse in Deutschland wider und zeichnet ein Bild des Umbruchs in der jungen Weimarer Republik.
Hauptteil
Der Hauptteil der Arbeit analysiert die Darstellung des Generationskonflikts, der durch die Inflation verstärkt wird. Die konservativen Ansichten von Cornelius stehen im Gegensatz zur Lebensfreude und Freiheit der jungen Generation.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Novelle "Unordnung und frühes Leid" sind der Generationskonflikt, die Inflation, die Vergänglichkeit, die Tradition, die Sehnsucht nach Geborgenheit, die Liebe und der Umgang mit dem Tod. Die Arbeit beleuchtet die politische und gesellschaftliche Dimension der Novelle und deren autobiografische Bezüge.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2022, Thomas Manns Erzählung "Unordnung und frühes Leid" im Spannungsfeld von Umbruch und Tradition. Eine innere und äußerliche Zerreißprobe, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1325997