In der folgenden Arbeit sollen Elemente einer Narrativik der Ökonomie herausgearbeitet und im Kontext einer soziologischen Betrachtung des Individuums innerhalb einer ökonomischen Welt gelesen werden. Um einen adäquaten Hintergrund für diese Untersuchungen zu schaffen, werden daher vor der Analyse ausgewählter Sequenzen aus den Romanen „Wir schlafen nicht“ und „Die Schule der Arbeitslosen“ theoretische Texte zu der Platzierung und Deplatzierung des modernen Menschen in der freien Marktwirtschaft angeführt und ausgewertet.
Der Theorieteil beinhaltet vorrangig das „Postscriptum über die Kontrollgesellschaften“ von Deleuze, welches durch Passagen aus Foucaults „Der Panoptismus“ ergänzt werden soll, um das Individuum innerhalb des ökonomischen Netzes auch im Hinblick auf Ansätze eines Gefängnisses und Kontrollinstanzen bzw. ihrer Blicke, die nicht identifiziert werden können und dennoch existent sind (oder zumindest diesen Anschein vermitteln) in den Mittelpunkt rücken zu können.
Das daraus resultierende Format des ökonomischen Menschen soll sodann als Schablone für die Lesart des Aufsatzes „Totale Mobilmachung“ von Ulrich Bröckling stehen, wodurch eine Brücke zur Position des Menschen in der modernen Arbeitswelt geschlagen werden soll. Dieser Punkt bildet ebenfalls die Überleitung zu den angeführten narrativen Texten, in denen nach stilistischen Motiven einer Ökonomie sowie die Verankerung des Menschen als Dienstleister („Wir schlafen nicht“) bzw. Dienstleistungsnehmer („Die Schule der Arbeitslosen“) in eben dieser gesucht werden soll.
Ziel der Untersuchungen ist es, narrative Elemente in Zusammenhang mit der Position des Individuums in der narrativen Ökonomie zu stellen und zu sehen, inwiefern sich die theoretischen Modelle auf dieser Ebene so auch in Romanform wieder finden lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Gesellschaft als Ökonomie-Ort - Deleuze
- Die Suche nach dem Platz im Sieb - Deleuze
- Ökonomie als Stilmittel - ausgewählte Sequenzen
- Der Mensch im ökonomischen Netz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Narrativik der Ökonomie in ausgewählten Texten der Gegenwartsliteratur. Sie untersucht, wie die ökonomische Welt in literarischen Werken dargestellt wird und welche Auswirkungen sie auf das Individuum hat. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die theoretischen Modelle von Deleuze und Foucault auf die literarische Ebene zu übertragen und die Position des Individuums in der modernen Arbeitswelt zu beleuchten.
- Die Rolle der Ökonomie in der Gesellschaft
- Die Auswirkungen der Ökonomie auf das Individuum
- Die Darstellung der Ökonomie in der Gegenwartsliteratur
- Die Position des Menschen in der modernen Arbeitswelt
- Die Narrativik der Ökonomie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach der Narrativik der Ökonomie in der Gegenwartsliteratur. Sie erläutert die theoretischen Grundlagen der Arbeit, die auf den Werken von Deleuze und Foucault basieren. Der erste Abschnitt befasst sich mit der Gesellschaft als Ökonomie-Ort und analysiert die Modelle von Disziplinar- und Kontrollgesellschaften. Der zweite Abschnitt untersucht die Ökonomie als Stilmittel in ausgewählten Sequenzen aus den Romanen „Wir schlafen nicht“ und „Die Schule der Arbeitslosen“. Der dritte Abschnitt widmet sich dem Menschen im ökonomischen Netz und beleuchtet die Position des Individuums in der modernen Arbeitswelt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Narrativik der Ökonomie, die Gesellschaft als Ökonomie-Ort, die Disziplinar- und Kontrollgesellschaften, die Position des Individuums in der modernen Arbeitswelt, die Darstellung der Ökonomie in der Gegenwartsliteratur, Deleuze, Foucault, „Wir schlafen nicht“, „Die Schule der Arbeitslosen“.
- Citar trabajo
- Wiebke Meeder (Autor), 2008, Die Narrativik der Ökonomie im Spiegel ausgewählter Texte, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132687