Die Natur ist ‚in uns’ – schreibt J.-J. Rousseau und meint damit ein Idealbild eines ‚natürlichen Menschen’, welcher in den harmonischen Beziehungen zu seiner Umwelt steht und auch ‚naturgemäß’ in sich ausgeglichen ist. Andererseits stellt der Mensch sich gegenüber der Natur und er ‚zwingt ’ sie oder ‚erstickt’ sie oder lässt sie ‚verkommen’. In der Tat er zwingt sich selbst (den sozialen Stereotypen zu entsprechen), er erstickt seine Freiheit (indem er den modernen Idealen folgt), er lässt seine Individualität verkommen (weil er seine Berufung nicht mehr erkennt). Rousseau’s Ideenrevolution entwickelt sich in der vorrevolutionären Situation Frankreichs. Die Menschen sind einem sozialen und politischen Ordnung angewiesen, sie gehören dem „Sozialkörper“ des Staates und kaum mehr sich selbst. Der Staat akzeptiert die pflichtbewussten Bürger und bestimmt damit das Ziel der sozialen Einrichtungen der Zeit; diese, „entkleiden den Menschen seiner eigentlichen Natur und geben ihm für seine absolute eine relative Existenz.“ [S. 12]. J.-J. Rousseau protestiert gegen ‚Pauschalität’ des Menschen seiner Zeit, er propagandiert das ‚Rückkehr zur Natur’, er plädiert für die natürliche Individualität jedes Menschen: „der natürliche Mensch ruht in sich. Er ist eine Einheit und ein Ganzes; er bezieht sich nur auf sich oder seinesgleichen.“ [S. 12.]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das Menschenbild von Jean-Jacques Rousseau
3. Erziehung als Kunst und die Rolle der Erzieher
4. Eigenrecht des Kindes und negative Erziehung
5. Fazit: Problematik rousseauschen Ideen
1. Einleitung
In dieser Arbeit wird ein Versuch vorgenommen, einige der zentralen Gedanken von Jean-Jacques Rousseau über die Erziehung darzustellen und zu interpretieren. Die Arbeit wird also in Form von einer Textanalyse erfasst. Der Fokus wird insbesondere auf den Auszug aus dem Roman von J.-J. Rousseau „Emil oder über die Erziehung“.[1]
Jean-Jacques Rousseau ist einer der bedeutendsten Vertreter der Aufklärungspädagogik und der Autor einer Idee der ‚naturorientierten’ Erziehung des Kindes. Die rousseausche revolutionäre Erziehungsidee war es, die Natur im Kind zu pflegen: „in der natürlichen Ordnung sind alle Menschen gleich; ihre gemeinsame Berufung ist: Mensch zu sein.“ [ S. 14.] Die Menschen sind Kinder der Natur und die Natur ist die eingeborene Gabe des Menschen: die Natur ist neben uns und in uns. So behauptet sich der Erziehungsprinzip von J.-J. Rousseau: „Pflanzen werden gezogen: Menschen werden erzogen.“ [S. 10.]
2. Das Menschenbild von Jean – Jacques Rousseau
Die Natur ist ‚in uns’ – schreibt J.-J. Rousseau und meint damit ein Idealbild eines ‚natürlichen Menschen’, welcher in den harmonischen Beziehungen zu seiner Umwelt steht und auch ‚naturgemäß’ in sich ausgeglichen ist. Andererseits stellt der Mensch sich gegenüber der Natur und er ‚zwingt ’ sie oder ‚erstickt’ sie oder lässt sie ‚verkommen’. In der Tat er zwingt sich selbst (den sozialen Stereotypen zu entsprechen), er erstickt seine Freiheit (indem er den modernen Idealen folgt), er lässt seine Individualität verkommen (weil er seine Berufung nicht mehr erkennt). Rousseau’s Ideenrevolution entwickelt sich in der vorrevolutionären Situation Frankreichs. Die Menschen sind einem sozialen und politischen Ordnung angewiesen, sie gehören dem „Sozialkörper“ des Staates und kaum mehr sich selbst. Der Staat akzeptiert die pflichtbewussten Bürger und bestimmt damit das Ziel der sozialen Einrichtungen der Zeit; diese, „entkleiden den Menschen seiner eigentlichen Natur und geben ihm für seine absolute eine relative Existenz.“ [S. 12]. J.-J. Rousseau protestiert gegen ‚Pauschalität’ des Menschen seiner Zeit, er propagandiert das ‚Rückkehr zur Natur’, er plädiert für die natürliche Individualität jedes Menschen: „der natürliche Mensch ruht in sich. Er ist eine Einheit und ein Ganzes; er bezieht sich nur auf sich oder seinesgleichen.“ [S. 12.]
Als Vertreter der Aufklärung ruft J.-J. Rousseau seine Generation auf, die neuen Erziehungswege zu betreten. Der Mensch ist gut von Natur und man muss dieser Natur freien Raum zur Entwicklung lassen. Genauso das Kind, es braucht die Unterstützung und nicht die Anweisung; es muss die Umwelt selbst erleben und erkennen und nicht durch das Leben geleitet werden. Man muss nur die Natur anschauen, um zu verstehen, wo der ‚Kern der Wahrheit’ liegt. Die Pflanzen und Bäume brauchen guten Boden, Wasser und Sonnenschein zum Wachsen. Aber vor allem, brauchen sie einen Platz für ihre Wurzel. Ein Baum im Freien bringt gute Früchte. Das Kind ist wie ein Baum: es hat Bedarf an Unterstützung und guten Bedingungen für seine Entwicklung. In erster Linie, mag es aber spüren, dass sein freier Wille akzeptiert und nicht unterdrückt wird. Das Kind, welches in Übereinstimmung mit Natur steht und selbst zu solcher Erkenntnis kommt, wird ein Mensch, der seiner Berufung bewusst ist, - „ein natürlicher Mensch.“ [vgl. S. 9.]
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[1] Jean-Jacques Rousseau: Emil oder über die Erziehung. 11. unveränderte Aufl. Paderborn 1993. S. 9-15.
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- Studentin Maria Syromolotova (Author), 2007, Jean-Jacques Rousseau: Emil oder über die Erziehung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132748
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