"Bis vor ein paar Jahren war Islamic Banking eine unbedeutende Nische, die im islamischen Raum nur auf geringes Interesse stieß und im Westen kaum ernst genommen wurde. Doch inzwischen ist es das am schnellsten wachsende Finanz-Segment im Nahen Osten. Denn an Liquidität herrscht am Golf kein Mangel. Allein im vergangenen Jahr nahmen die boomenden Länder am Arabischen Golf 500 Milliarden Dollar mehr ein, als sie für Infrastruktur und Immobilienprojekte ausgeben konnten. Religiöse und nationalistische Gefühle, die bei Moslems als Folge des amerikanischen Krieges gegen den Terror im Trend liegen, geben dem Islamic Banking zusätzlichen Auftrieb. Westliche Banken, die an die Petrodollars herankommen wollen, müssen sich deshalb anpassen. Das bedeutet: Die Partnerschaft zwischen der Bank und deren Kunden steht im Vordergrund." Handelsblatt-Online 13.6.2006
Die vorliegende Arbeit stellt die wesentlichen Grundgedanken und Konstrukte des Islamic Banking vor und untersucht wie sich diese Besonderheiten auf die wirtschaftliche Entwicklung in den streng nachislamischem Recht agierenden Ländern auswirkt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 AUSGANGSGEGEBENHEITEN UND ZIELSETZUNG
- 2 WIRTSCHAFTSRELEVANTE ISLAMISCHE INSTITUTIONEN
- 2.1 EIGENTUM IM ISLAM
- 2.2 ZAKAT-GEBOT
- 2.3 RIBA-VERBOT UND SEINE AUSLEGUNGEN
- 2.4 GLÜCKSSPIELVERBOT
- 3 BESONDERHEITEN ISLAMISCHER BANKENSYSTEME
- 3.1 ISLAMISCHE KREDITARTEN
- 3.1.1 Qard hasan - Zinsloser Kredit
- 3.1.2 Ijara/Ijara wa-Iqtina - Leasing
- 3.1.3 Mudaraba - Stille Partnerschaft
- 3.1.4 Musharaka - Beteiligungskapital
- 3.1.5 Murabaha - Handelsfinanzierung
- 3.2 REFINANZIERUNG DER BANKEN
- 3.2.1 Sichteinlagen
- 3.2.2 Investmentkonten
- 3.3 ARTEN VON ISLAMISCHEN BANKEN
- 3.4 AUFSICHTS- UND REGULIERUNGSGREMIEN
- 4 FOLGEN FÜR DIE WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG
- 4.1 DIREKTER EINFLUSS DES ISLAMS AUF DIE WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG
- 4.2 EINFLUSS DES STAATES AUF DIE WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG
- 4.3 EINFLUSS DES BANKENSYSTEMS AUF DIE WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG
- 4.3.1 Bedeutung eines Bankensystems für die Wirtschaft
- 4.3.2 Bankensystem als Innovationsblockade
- 5 SCHLUSSBEMERKUNG UND ANFORDERUNGEN FÜR DIE ZUKUNFT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Einfluss des Islams auf das Bankwesen islamischer Staaten und den daraus resultierenden Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung. Sie analysiert die verschiedenen Institutionen, die die Wirtschaft und das Bankwesen beeinflussen, und beleuchtet die Eigenarten islamischer Banken, die aus den religiösen Vorschriften und Institutionen hervorgehen.
- Islamische Institutionen und ihre Auswirkungen auf das Bankwesen
- Eigenarten des islamischen Bankensystems im Vergleich zu konventionellen Bankensystemen
- Der Einfluss des Islams, des Staates und des Bankensystems auf die wirtschaftliche Entwicklung
- Die Rolle des Bankensystems als potenzielle Innovationsblockade
- Anforderungen an das islamische Bankwesen für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beschreibt die Ausgangssituation und die Zielsetzung der Arbeit. Dabei wird die Besonderheit des Islams als umfassendes Regelwerk für alle Lebensbereiche hervorgehoben, das auch das Rechtssystem beeinflusst.
Kapitel 2 behandelt die wirtschaftlich relevanten islamischen Institutionen, wie Eigentum, Zakat, Riba-Verbot und das Glücksspielverbot. Diese Institutionen haben maßgeblichen Einfluss auf das islamische Bankwesen.
Kapitel 3 widmet sich den Besonderheiten des islamischen Bankensystems, insbesondere den verschiedenen Kreditarten und deren Besonderheiten. Auch die Refinanzierung der Banken und die Arten von islamischen Banken werden beleuchtet.
Kapitel 4 untersucht die Folgen des Islams und des islamischen Bankensystems für die wirtschaftliche Entwicklung.
Schlüsselwörter
Islamisches Bankwesen, wirtschaftliche Entwicklung, Institutionen, Riba-Verbot, Zakat, Qard hasan, Ijara, Mudaraba, Musharaka, Murabaha, Refinanzierung, Aufsichtsgremien, Innovationsblockade
- Citation du texte
- Andreas Huthmann (Auteur), 2002, Eigenarten des islamischen Bankensystems und wirtschaftliche Entwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13282