Ziel dieser Seminararbeit ist es, die Begrifflichkeiten Moral, Ethik sowie die deontologische Ethik als auch die teleologische Ethik und Korruption zu definieren und abzugrenzen. Durch die Prinzipal-Agenten-Theorie wird die Funktionsweise der Korruption dargestellt. Weiterhin werden auch die negativen Folgen der Korruption für private und staatliche Akteure bzw. die Gesellschaft näher beschreiben. Darüber hinaus soll anhand der zu Beginn eingeführten Begriffe der deontologischen und teleologischen Ethik aufgezeigt werden, warum Korruption unmoralisch ist.
Die Korruption als Teilbereich der Wirtschaftskriminalität gilt im öffentlichen Diskurs als anrüchig, verachtenswert und abträglich. Dies liegt zum einen daran, dass die Korruption gesetzlich verboten ist und zum anderen an deren moralischer Verwerflichkeit. Nichtdestotrotz werden regelmäßig in der Politik, der Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung Korruptionspraktiken aufgedeckt. Medienwirksame Beispiele hierfür sind die Spendenaffäre um den ehemaligen Bundeskanzler Kohl, die Korruptionsermittlungen gegen multinationale Unternehmen wie Siemens und Daimler und die Korruptionsskandale um die FIFA. 2003 äußerte sich der langjährige Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzende der Siemens AG Heinrich von Pierer wie folgt: „Warum sollte ein Unternehmen oder die Wirtschaft als Ganzes überhaupt moralisch handeln? (...) Ein Unternehmen sollte ganz einfach deshalb moralisch handeln, weil sich unmoralisches Handeln nicht lohnt! (...). Denn Täuschung, Betrug und Korruption lassen sich auf Dauer nicht verbergen. Und wenn solche unrechtmäßigen Verhaltensweisen aufkommen, dann schadet das – unabhängig vom Strafmaß – der Reputation. Dies wiederum kann letztlich zu einem immensen wirtschaftlichen Schaden führen.“ Somit kann die Korruption als unmoralisches und systemschädigendes Verhalten identifiziert werden. Ebenfalls warnte bereits die Konferenz der Innenminister und Senatoren (IMK) im Jahr 1996 ausdrücklich vor Korruption, da sie eine ernsthafte Gefahr für die moralischen Grundlagen der Gesellschaft darstellt. Somit lässt sich konstatieren, dass - wenn über das Thema Korruption gesprochen wird - immer moralisch oder verurteilend diskutiert wird.
Folglich stellt sich die Frage, welche Aspekte der Korruption und warum diese aus wirtschaftsethischer Sicht als unmoralisch empfunden werden.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung
- Definitionen und Abgrenzungen
- Moral
- Ethik
- Tugendethik
- Deontologische Ethik
- Teleologische Ethik
- Korruption
- Korruptionsfolgen
- Folgen für private Akteure
- Folgen für staatliche Akteure und die Gesellschaft
- Was ist ,,unmoralisch\" an Korruption?
- Bewertung aus der Perspektive der deontologischen Ethik
- Bewertung aus der Perspektive der teleologischen Ethik
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit untersucht die moralische Dimension von Korruption und analysiert die Folgen dieses Phänomens für verschiedene Akteure. Die Arbeit beleuchtet die ethischen Grundlagen, die Korruption als unmoralisch qualifizieren, und untersucht die Auswirkungen auf private Akteure, staatliche Akteure und die Gesellschaft insgesamt.
- Definition und Abgrenzung von Moral und Ethik
- Ethische Begründungen für die Unmoralität von Korruption
- Negative Folgen von Korruption für private Akteure und Unternehmen
- Schädliche Auswirkungen von Korruption auf staatliche Institutionen und das gesellschaftliche Zusammenleben
- Analyse der Korruption aus der Perspektive unterschiedlicher ethischer Positionen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung skizziert die Problematik von Korruption im öffentlichen Diskurs und stellt die moralische Verwerflichkeit dieses Phänomens heraus. Sie thematisiert die weitreichenden Folgen von Korruption für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik.
- Das zweite Kapitel definiert die zentralen Begriffe "Moral" und "Ethik" und stellt verschiedene ethische Positionen (Tugendethik, Deontologische Ethik, Teleologische Ethik) vor, um den ethischen Rahmen für die Analyse von Korruption zu setzen.
- Kapitel drei beleuchtet die Folgen von Korruption, sowohl für private Akteure wie Unternehmen als auch für staatliche Akteure und die Gesellschaft insgesamt. Es werden die vielfältigen Auswirkungen von Korruption auf wirtschaftliches Wachstum, gesellschaftliches Vertrauen und politische Stabilität erörtert.
- Im vierten Kapitel wird die Frage "Was ist ,,unmoralisch" an Korruption?" aus der Perspektive der deontologischen und der teleologischen Ethik untersucht. Die Argumentationslinien beider ethischer Positionen werden dargelegt, um zu verdeutlichen, warum Korruption als unmoralisches Handeln angesehen werden kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die Themenbereiche Korruption, Moral, Ethik, Tugendethik, Deontologische Ethik, Teleologische Ethik, Korruptionsfolgen, Folgen für private Akteure, Folgen für staatliche Akteure und die Gesellschaft. Die Arbeit greift auf verschiedene ethische Perspektiven zurück, um die Unmoralität von Korruption zu beleuchten.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2017, Was ist "unmoralisch" an Korruption?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1328592