Wenn wir aus den Quellen über die Verwandtschaftsverhältnisse erfahren, so zumeist im Zusammenhang mit dem bekanntesten Vertreter der Dynastie, Kleisthenes. Als Begründer der Tyrannis in Sikyon wird weitgehend einstimmig Orthagoras, Sohn des Andreas angesehen. Dass jener Vater als Koch aus dem einfachen Volke gestammt haben soll, wird den Vorstellungen des 5. und 4. Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung entsprungen sein. So erklärt zum Beispiel Aristoteles über die Volksnähe der Sikyonischen Tyrannen deren lange Herrschaftsdauer - zwar weitgehend berechtigt, doch toposhaft. Es gehörte zu jener späteren Zeit zum allgemeinen Bild der Tyrannen, dass sie tüchtige Aufsteiger aus dem Volke gewesen seien.
Orthagoras war ein ehrgeiziger Aristokrat, der sich gegen die Nachbarstadt Pellene engagierte und über das Amt des Polemarchen vor Mitte des 7. Jahrhunderts v.u.Z. den Einstieg in eine Tyrannenherrschaft erlangte.
Sein Nachfolger war offenbar Myron (I). Wenn Herodotos' Stammbaum des Kleisthenes stimmt, muss er der Bruder des Orthagoras gewesen sein, da Orthagoras selbst dort nicht als direkter Vorfahr des Kleisthenes genannt wird. Myron errang einen Wagensieg während der 33. Olympiade (648 v.u.Z.), woraufhin er ein Schatzhaus mit zwei Schreinen stiftete.
Inhaltsverzeichnis
- DIE QUELLENLAGE
- DIE ORTHAGORIDEN VOR KLEISTHENES.
- KLEISTHENES.
- Pellene
- Krisaischer Krieg
- Argosfeindschaft im Inneren
- Wagensiege
- Charakterisierung des Kleisthenes.
- DAS ENDE DER ORTHAGORIDENHERRSCHAFT.
- QUELLEN
- LITERATUR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Geschichte der Orthagoriden, einer Tyrannenfamilie, die im 7. und 6. Jahrhundert v.u.Z. in Sikyon herrschte. Sie untersucht die Quellenlage, die Herrscher der Dynastie vor Kleisthenes, die Regierungszeit des Kleisthenes und das Ende der Orthagoridenherrschaft.
- Die Quellenlage und ihre Herausforderungen
- Die Herrscher der Orthagoriden vor Kleisthenes
- Die Regierungszeit des Kleisthenes und seine wichtigsten Aktionen
- Die Gründe für das Ende der Orthagoridenherrschaft
- Die Bedeutung der Orthagoriden für die Geschichte Sikyons und des antiken Griechenlands
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Quellenlage für die Geschichte der Orthagoriden. Es wird deutlich, dass die Quellenlage lückenhaft und widersprüchlich ist, was die Rekonstruktion der Geschichte der Orthagoriden erschwert. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Orthagoriden vor Kleisthenes. Es werden die wichtigsten Vertreter der Dynastie vorgestellt und ihre Regierungszeiten beleuchtet. Das dritte Kapitel widmet sich der Regierungszeit des Kleisthenes, dem bekanntesten Vertreter der Orthagoriden. Es werden seine wichtigsten Aktionen, wie die Eroberung von Pellene, die Teilnahme am Krisaischen Krieg und die Auseinandersetzung mit Argos, sowie seine Rolle bei der Förderung der Kultur und des Sports in Sikyon dargestellt. Das vierte Kapitel behandelt das Ende der Orthagoridenherrschaft. Es werden die Gründe für den Untergang der Dynastie und die Folgen für Sikyon untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Orthagoriden, Tyrannen von Sikyon, Kleisthenes, Pellene, Krisaischer Krieg, Argosfeindschaft, Wagensiege, Kulturförderung, Quellenlage, Geschichte Sikyons, antikes Griechenland.
- Citation du texte
- M.A. / Dipl.Kfm.(FH) Oliver H. Herde (Auteur), 2002, Die Orthagoriden, Tyrannen von Sikyon, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132868