Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem moralischen Status nichtmenschlicher Tiere aus pathozentrischer Sicht und verfolgt dabei zwei Fragestellungen: Welche Argumente begründen eine moralische Berücksichtigung von Tieren und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die gegenwärtigen Praktiken der Nutztierhaltung und unseren Fleischkonsum? Somit ist das Ziel dieser Arbeit herauszuarbeiten, inwieweit die Nutzung von Tieren zu Nahrungszwecken und ökonomischen Vorteilen angesichts der gegenwärtigen Tierhaltungsbedingungen moralisch vertretbar ist. Hierfür werden drei Philosophen herangezogen, deren Moraltheorien mithilfe ihrer eigenen Werke und Sekundärliteratur erläutert werden.
Da Tiere als empfindungsfähige Wesen definiert wurden, wurden Tiere erstmals in die moralische Gemeinschaft miteinbezogen. Die Unterschiede zwischen Mensch und Tier erwiesen sich hierbei als graduell. Mit Blick auf die gegenwärtigen Tiernutzungsformen wird diese Ansicht aktuell jedoch keineswegs vertreten. In Deutschland erfolgen stets jährlich über 50 Millionen Schlachtungen von Schweinen, welche in Massenbetrieben unter inhumanen Bedingungen gehalten werden. Im Mittelpunkt steht dabei ihr Nutzen und ihre Produktivität, sodass es häufig zu Fehlbetäubungen kommt, wodurch die Tiere unerträgliche Schmerzen erleiden. Doch nicht nur das Leben von Schweinen ist von erheblichem Leid geplagt, sondern auch das von allen anderen 200 Millionen Nutztieren, die derzeit in Deutschland gehalten werden. Auch Versuchstiere müssen ein schmerzvolles Leben in Kauf nehmen, um die Entwicklung neuer Produkte voranzutreiben, von welchen sie selbst nicht einmal Gebrauch machen können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen
- Tierethik
- Moralischer Status
- Tierrechte
- Gegenwärtige Praktiken der Tiernutzung
- Die Schlachtung am Beispiel von Mastschweinen
- Nutztierhaltung
- Konsequenzen und Risiken für Tiere
- Tierethische Position: Peter Singer
- Ethische Einstellung
- Präferenzutilitarismus und Gleichheit
- Personales und Nichtpersonales Leben
- Konsequenzen für den Umgang mit Tieren
- Kritik
- Tierethische Position: Tom Regan
- Ethische Einstellung
- Moral agents und moral patients
- Das Schadensprinzip
- Der inhärente Wert
- Konsequenzen für den Umgang mit Tieren
- Kritik
- Tierethische Position: Peter Carruthers
- Ethische Einstellung
- Kontraktualismus
- Das Argument der sozialen Stabilität
- Die Relevanz der Spezieszugehörigkeit
- Konsequenzen für den Umgang mit Tieren
- Kritik
- Vergleich der Ansätze
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den moralischen Status von nichtmenschlichen Tieren aus pathozentrischer Perspektive und befasst sich mit zwei zentralen Fragestellungen: Welche Argumente begründen eine moralische Berücksichtigung von Tieren und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die gegenwärtigen Praktiken der Nutztierhaltung und unseren Fleischkonsum? Das Ziel der Arbeit ist es, zu ergründen, inwieweit die Nutzung von Tieren zu Nahrungs- und ökonomischen Zwecken angesichts der gegenwärtigen Tierhaltungsbedingungen moralisch vertretbar ist.
- Die moralische Berücksichtigung von Tieren
- Die gegenwärtigen Praktiken der Nutztierhaltung
- Der Fleischkonsum
- Die ethische Vertretbarkeit der Tiernutzung
- Die Relevanz von Tierethik in der heutigen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die historische Entwicklung der Tierethik und setzt die gegenwärtige Nutztierhaltung in den Kontext der moralischen Debatte um den Status nichtmenschlicher Tiere. Das zweite Kapitel definiert die zentralen Begriffe „Tierethik“, „Moralischer Status“ und „Tierrechte“ und stellt die Grundlagen für die Analyse der verschiedenen tierethischen Positionen dar. Das dritte Kapitel beleuchtet die gegenwärtigen Praktiken der Tiernutzung in Deutschland, insbesondere die Schlachtung von Mastschweinen und die Nutztierhaltung in Massenbetrieben, und zeigt die daraus resultierenden Folgen für die Tiere auf. Die Kapitel 4, 5 und 6 stellen die tierethischen Positionen von Peter Singer, Tom Regan und Peter Carruthers vor, erläutern ihre jeweiligen ethischen Einstellungen, zentralen Argumente und Konsequenzen für den Umgang mit Tieren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf den moralischen Status nichtmenschlicher Tiere, die Kritik an anthropozentrischen Positionen, die Entwicklung der Tierethik, die gegenwärtigen Praktiken der Tiernutzung, die tierethischen Positionen von Peter Singer, Tom Regan und Peter Carruthers, den Präferenzutilitarismus, den Kontraktualismus, den inhärenten Wert von Tieren und die Frage nach der moralischen Vertretbarkeit der Tiernutzung. Die Analyse befasst sich mit Themen wie Speziesismus, Tierrechte, Leidensfähigkeit, Nutztierhaltung, Fleischkonsum und den ethischen Herausforderungen im Umgang mit Tieren.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2021, Der moralische Status nichtmenschlicher Tiere in der philosophischen Diskussion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1328823