Die Geschichte der Erziehung

Von der Antike bis ins Zwanzigste Jahrhundert


Mémoire pour le Diplôme Intermédiaire, 2006

36 Pages, Note: 2,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Der Begriff der Erziehung
2.1 In der Antike und dem Hellenismus
2.2 Im Mittelalter
2.2.1 Benedikt von Nursia und Thomas von Aquin
2.2.2 Karl der Große
2.3 In der Neuzeit
2.3.1 Martin Luther
2.3.2 Die Jesuiten
2.3.3 Johann Amos Comenius
2.4 Im Zeitalter der Aufklärung
2.4.1 John Locke
2.4.2 Immanuel Kant
2.4.3 Jean-Jacques Rousseau
2.4.4 Die Philanthropen
2.4.5. Johann H. Pestalozzi
2.5 In der deutschen Klassik (1800-1900)
2.5.1 Friedrich Wilhelm August Fröbel
2.5.2 Wilhelm von Humboldt
2.6 In der Zeit von 1900-1933
2.6.1 Die Reformpädagogik
2.6.1.1 Ellen Key
2.6.1.2 Berthold Otto und Georg Kerschensteiner
2.6.1.3 Maria Montessori
2.6.2 Die Jugendbewegung
2.7 Im Nationalsozialismus
2.8 In der Nachkriegszeit
2.8.1 In Ostdeutschland
2.8.2 In Westdeutschland
2.8.2.1 Exkurs: Wilhelm Dilthey
2.8.2.2 Exkurs: Herman Nohl
2.8.2.3 Exkurs: Wilhelm Flitner
2.8.2.4 Exkurs: Eduard Spranger
2.8.3 Theodor Litt

3. "Der Club der toten Dichter"
3.1 Die Leitidee der Akademie
3.1.1 Die Schüler
3.1.2 John Keating
3.1.3 Die Konflikte der Schüler mit den Eltern
3.1.4 Das "Erbe" John Keatings
3.2 Die verschieden Erziehungsstile in Welton
3.2.1 Autoritärer Erziehungsstil
3.2.2 Erziehungsstil von John Keating

4. Resümee

5. Literatur

1. Einleitung

Als ich vor vielen Jahren den Film "Der Club der toten Dichter" des australischen Regisseurs Peter Weir zum ersten Male gesehen habe, hat er mich sofort gefangen genommen. Da ich selbst in einem Internat groß geworden bin, ist mir vieles bekannt vorgekommen oder war mir sogar sehr vertraut. In den Jahren danach ist mir der Film immer wieder begegnet und ich habe mich entsprechend des Lebensabschnitts und der eigenen Entwicklung, in ganz unterschiedlichster Form damit auseinandergesetzt. Auch heute noch übt der Film eine große Faszination auf mich aus, denn in ihm werden grundlegende Fragen, mit denen sich die Erziehungswissenschaften auseinandersetzen, angesprochen.

Den Inhalt des Films "Der Club der toten Dichter" möchte ich gerne in der Einleitung kurz wiedergeben, da ich nicht davon ausgehe, dass der Film jedem bekannt ist.

Inhaltliche Zusammenfassung:

Der Film spielt im Jahre 1958 in den USA. Todd Anderson kommt als neuer Schüler an die traditionelle und konservative Welton Academie, einem Internat von Vermont. Er ist ein verschüchterter und introvertierter Junge, der im Schatten seines Bruders, der die Schule als einer der Besten absolviert hat, steht. Als Englischlehrer ebenfalls neu an der der Schule ist ein ehemaliger Schüler, John Keating. Die Leitidee der Schule ist: Tradition, Ehre, Disziplin und Leistung. Diese Werte bestimmen den Alltag der Jugendlichen, damit sie durch die Erziehung an der Schule zu beruflichem Erfolg geführt werden.

Mit unkonventionellen Unterrichtsmethoden fordert Keating seine Schüler zu selbständigem Denken und freiem Handeln auf. Seine Schüler sollen die Welt aus neuen Blickwinkeln betrachten. Dazu lässt er die Schüler auf sein Pult steigen, um ihnen zu zeigen, dass ein Klassenraum von einer anderen Perspektive betrachtet, ein ganz anderes Bild abgibt. Besonders Todd wird von Keating immer wieder herausgefordert, sich mehr zuzutrauen und seinen eigenen Möglichkeiten zu vertrauen. Keating will seinen Schülern die Welt der Poesie und der schönen Dinge des Lebens nahe bringen. Er fordert die Schüler auf, Poesie mit dem Herzen nachzuvollziehen, sie in sich zu entdecken und nicht nur zu wiederholen, was sie zuvor gelernt haben. Auch den Wert der Nonkonformität bringt er den Schülern nahe. Damit stößt er bei seinen konservativen Kollegen und den Eltern der Schüler auf wenig Verständnis. Die Schüler jedoch sind von dieser neuen Weltanschauung, dieser neuen Sichtweise begeistert. Unter dem Motto "Carpe Diem - Nutze den Tag! Macht etwas Ungewöhnliches aus eurem Leben!" erwacht in ihnen der Wunsch, sich eigen Ziele zu setzen und Schritte zu ihrer Verwirklichung zu gehen. Von Keating erfahren sie von dem - geheimen - "Club der toten Dichter". Der Name beruht auf der These, dass erst Verstorbene diesem Club angehören können, lebende Philosophen und Literaten sind Kandidaten, die durch ihr Leben ihre Berechtigung zum Beitritt erst beweisen müssen. Diesem Club gehörte früher auch schon Keating an. Einige Schüler gründen diesen Club neu, treffen sich in einer Steinhöhle, tragen sich Gedichte vor und genießen die Gemeinschaft jenseits der engen und direktiven Mauern der Schule.

Einer der Schüler, Neil Perry, entdeckt seine Leidenschaft fürs Theaterspielen und widersetzt sich damit den Anordnungen seines Vaters. Es kommt zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn. Als der Vater ihm ankündigt, dass er von der Schule zu gehen hat und zukünftig in einer Kadettenanstalt ausgebildet wird, fühlt sich Neil so in die Enge gedrängt, dass er Selbstmord begeht. Obwohl Keating keine Schuld trifft, denn er hat Neil nicht zum Theater gedrängt, sondern ihm lediglich geraten, mit seinem Vater über den Theaterwunsch offen und ehrlich zu sprechen, muss er die Schule verlassen. Man braucht einen Schuldigen, denn der Selbstmord eines hoffnungsvollen Schülers ist ein Skandal für das Eliteinternat.

Als Keating während des Unterrichts noch persönliche Sachen aus dem Nebenraum holt, steigt Todd Anderson auf sein Pult und erweist mit der Anrede "oh Captain, mein Captain! Keating seinen Respekt. Ihm schließen sich auf gleiche Weise nach und nach fast die Hälfte der Schüler an, während der Rektor drohend und schreiend durch die Tischreihen läuft. Keating bedankt sich in der Schlussszene bei "seinen" Jungs mit einem kurzen "Danke Jungs - danke!" und geht (http://de.wikipedia.org/wiki/Club_der_toten_Dichter, Bosold, S.3).

Für mich stellt sich hier ganz zentral die Frage: Was ist Erziehung und welches Ziel wird mit ihr verfolgt? In der vorliegenden Arbeit möchte ich versuchen, mich mit dieser Frage auseinanderzusetzen und anhand des Buches (Buch zum Film) beispielhaft zu veranschaulichen, wie unterschiedlich Erziehung verstanden werden kann: Einmal als Weitergabe von Tradition, wobei hier der Begriff der Autorität eine Rolle spielt, oder als Erziehung hin zum Freidenker.

Dazu werde ich mich dem Erziehungsbegriff historisch nähern, seine Entwicklung aufzeigen und am Ende der Arbeit versuchen, die Dinge zu benennen, die in der Erziehung für mich von großer Wichtigkeit sind.

2. Der Begriff der Erziehung

Erziehung, in der praktischen Ausübung, findet schon so lange statt, wie es menschliches Leben gibt, da die Bearbeitung der Generationenfolge von Beginn an zur Entwicklungs- und Kulturgeschichte des Menschen gehört. Ein erstes konkretes Nachdenken über Ziele, Inhalte und Formen von Erziehung setzte im europäischen Raum aber erst mit der klassischen Antike (5.Jh.v.Chr.) durch die Sophisten ein (vgl. Krüger/Grunert S. 154).

2.1 In der Antike und dem Hellenismus

Traditionell hat Erziehung die Aufgabe, bestimmte gesellschaftliche Einstellungen an die kommenden Generationen weiterzugeben. Dabei geht es insbesondere darum, Religion und Tradition zu vermitteln. Erziehung im traditionellen Sinne findet in dieser Zeit weitgehend in den Familien oder auch in den Nachbarschaftsgemeinschaften statt (http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Paedagogik). Grundlegend ist in der Antike die Idee der "paideia" (= Erziehung, Bildung). Sie bereitet für das gesellschaftliche Leben in der polis (Stadtstaat) vor. Erziehung ist hier eng mit der politischen Bildung verbunden, zu der aber nicht alle Menschen gleichen Zugang haben (vgl. Gudjons, S.74). Dadurch verfügt die Führungselite über ein "Herrschaftswissen", denn bestimmte Informationen bleiben auf sie beschränkt. Die griechischen Philosophen fordern eine umfassende Bildung für die "freien Bürger" und legen damit eine Grundlage für die öffentliche Erziehung (http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Paedagogik). "Freie Bürger" sind die Bürger der Stadtstaaten, allerdings keine Frauen, Sklaven und Fremde (vgl. Krüger/Grunert, S.24), wobei deutlich wird, dass einem großen Teil der Bevölkerung die öffentliche Erziehung verwehrt bleibt. Mit der Ausbreitung des Christentums wird die öffentliche Erziehung vor allem an die Kirche gebunden. In den Dom - und Klosterschulen wird neben den antiken "freien Künsten" vor allem der christliche Glaube vermittelt (http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Paedagogik). Erst im Hellenismus (300 v. Chr.) gehen fast alle Kinder, auch die Mädchen, der freien Bürger in eine Schule. Dies ist verständlich, da die griechische Gesellschaft weitgehend vom Handel lebt und damit von einer hochgradigen Alphabetisierung abhängig ist. Deutlich wird auch hier, dass der Begriff der Erziehung sehr stark mit dem Begriff der Bildung verbunden bleibt, da die Schulen darauf ausgelegt sind Wissen zu vermitteln (vgl. Gudjons, S.75 f.).

2.2 Im Mittelalter

Mit dem Mittelalter werden die Bildungsaktivitäten der christlichen Kirche verstärkt (http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Paedagogik). Die pädagogischen Grundannahmen in dieser Zeit sind vom Glauben geprägt und die Erziehungsvorstellungen orientieren sich an biblischen Vorbildern.

2.2.1 Benedikt von Nursia und Thomas von Aquin

Durch die Ordensregeln des Benedikt von Nursia und durch die Gedanken des Philosophen und Theologen Thomas von Aquin kommt es zu Diskussionen über Ziele und Inhalte von Erziehung und Unterricht. Eine weitere Form der pädagogischen Literatur stellen die Fürstenspiegel mit ihren Tugendkatalogen dar. Unter dem Verweis auf die Bibel wird hier die Notwendigkeit einer frühen und strengen Unterweisung und Erziehung festgehalten. Auch die Frage des Umgangs der Kinder untereinander wird thematisiert. Als grundlegend werden die verschiedenen Lebensalter des Menschen und die damit verbundene Eigenheit der Kinder und Jugendlichen angesehen. Die Formbarkeit der Kinder wird als sehr hoch eingeschätzt, woraus eine früh einsetzende Erziehung als notwendig gilt (vgl. Krüger/Grunert, S.321 f.). Die Lebenssphäre der Kinder ist auch hier von der der Erwachsenen weiterhin weder räumlich noch kulturell getrennt. Man arbeitet, kocht, spielt und lebt in einem gemeinsamen Raum (vgl. Gudjons, S.77), so dass die Erziehung weiterhin in den Familien stattfindet und darauf ausgelegt ist, Tradition weiterzugeben und die Kinder auf den Arbeitsprozess vorzubereiten. Dies ist die Aufgabe der Frau, wobei hier zum ersten Mal eine Intensivierung der emotionalen Bindung zwischen Eltern und Kindern festzustellen ist (vgl. Krüger/Grunert, S.321 ff.).

2.2.2 Karl der Große

Durch Karl den Großen wird um 800 n. Chr. eine "Bildungsreform " angestoßen. Es entstehen Schulen an den Bischofskirchen, deren Anliegen es ist, die lateinische Sprache zu lehren, damit das Verständnis der Bibel gefördert wird. Durch den Buchdruck wird die Schulbildung immer bedeutsamer und es entstehen neue Schulen für die Stadtbevölkerung, die zwar noch an die Kirche angebunden sind, aber oft schon von städtischen Magistraten verwaltet werden. Die Landbevölkerung, die Unterschicht in den Städten und der überwiegende Teil der Mädchen ist allerdings weiterhin von der Schulbildung ausgeschlossen (vgl. Krüger/Grunert, S.321 ff.). Im 12.Jahrhundert kommt es zu einem Aufblühen der Bildung in Europa, deren Zentren häufig die Klöster sind und es entstehen die ersten Universitäten in Paris, Bologna und Oxford. Die Bildung bleibt allerdings weiterhin den Eliten vorbehalten (http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Paedagogik).

In Bezug auf die Bildung hat sich seit der Antike und dem Hellenismus wenig geändert, denn auch im Mittelalter haben nicht alle Bevölkerungsschichten den freien Zugang zu den Schulen. So kann man sagen, dass auch zu dieser Zeit immer noch ein "Herrschaftswissen" vorhanden und man von einer Bildung des Volkes weit entfernt ist. Einen Fortschritt kann man allerdings, meiner Meinung nach, bei dem Erziehungsbegriff feststellen. Ist dieser in der Antike und im Hellenismus noch gleichzusetzen mit dem Bildungsbegriff, so findet im Mittelalter ansatzweise ein Nachdenken über den Menschen statt. Das Lebensalter kommt zum Tragen, die Formbarkeit von Jugendlichen und Kindern wird angesprochen und über unterschiedliche Fähigkeiten des Menschen wird nachgedacht.

Dieses von christlichen Grundannahmen geprägte Menschenbild hält sich bis zur Aufklärung. Zum Tragen kommen diese Gedanken aber nur für einen Teil der Kinder und Jugendlichen, nämlich für die Kinder, die eine Schule besuchen. Für sie gelten die Tugenden Demut, Keuschheit und besonnener Ernst. Wird diesen Tugenden nicht nachgekommen, so ist eine rigorose alltägliche Strafpraxis die Folge, um die Kinder und Jugendliche zu formen (vgl. Krüger/Grunert, S.322 ff.).

Für den großen Teil der Bevölkerung allerdings hat sich im Bereich der Erziehung nichts Wesentliches geändert, denn die Kinder leben weiterhin im Haushalt der Familie, arbeiten dort mit und werden so auf ihr Leben vorbereitet.

2.3 In der Neuzeit

Mit der Reformation kommt es zu einem Niedergang des katholischen Bildungswesens (in den 1520er Jahren).

2.3.1 Martin Luther

Es gründen sich neue protestantische Schulen. Sie dienen vor allem auch der Verbreitung der dazugehörigen Ideologie, die später als protestantische Arbeitsethik bekannt wird: Askese und Arbeit erscheinen als die Daseinsberechtigung und Voraussetzung für den Einzug ins Himmelreich (http://de. wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Paedagogik). In diesem Sinne tritt Luther auch für die Erhaltung und Verbesserung von Schulen und Universitäten durch die weltliche Obrigkeit ein und mit diesen Mitstreitern kommt es dann zu der Verschmelzung von Bildung und Frömmigkeit (vgl. Krüger/Grunert, S.414).

2.3.2 Die Jesuiten

Auch auf katholischer Seite setzt eine Bildungsreform humanistisch - konfessioneller Prägung ein, deren nahezu monopolistischer Träger der Jesuitenorden ist. Das fest umrissene Studienprogramm ist auf die Ausbildung des Priesternachwuchses zugeschnitten, wird aber durch die Öffnung der jesuitischen Schulinternate für externe Schüler (Eliten) allgemein maßgeblich für die katholische Gelehrtenschule. Auch hier wird die Bindung des Wissens an einen religiösen Deutungshorizont betont (vgl. Krüger/Grunert, S.414).

Deutlich wird auch hier wieder, dass der Begriff der Erziehung immer noch mit dem Begriff der Bildung quasi identisch und diese Bildung nicht für alle Kinder, sondern nur für die der Eliten, zugängig ist.

Jedoch bedingt durch die Wandlungen auf politischem, sozialem und wirtschaftlichem Gebiet (Auflösung der Ständegesellschaft und Entstehung eines straff geleiteten Territorialstaates mit zahlreichen Außenkontakten zu anderen Ländern), wird der Staat im Laufe des 17. Jahrhunderts zum Eigentümer des gesamten Lebens und verfügt über seine Bürger und deren Eigentum (vgl. Reble, S.106). Der Staat betrachtet nun seine Untertanen unter dem Blickpunkt des wirtschaftlichen und finanziellen Nutzens und damit wird auch wichtig, dass die Untertanen über Kenntnisse und Fertigkeiten verfügen, die für den Staat wichtig sind. Das heißt, der Staat sieht es als seine Aufgabe an, einen tüchtigen Untertan heranzubilden und es .entstehen damit die ersten Staatsschulen, die diese Aufgabe übernehmen (vgl. Reble, S.106 f.). Damit entwickeln sich in dieser Zeit nicht nur die Staatsschulen, sondern auch die Frage nach einer planvollen Erziehung. Diese pädagogische Gedankenbildung entspricht dem herrschenden Lebensstil, nämlich der Idee einer vernünftig - planvollen Führung des Menschen und damit einer rationalen Lenkung des Lebens der Menschen (vgl. Reble, S.109 f.).

Damit beginnt im 17. Jahrhundert das, was man heute eine modere Erziehungslehre nennen würde: Man beobachtet Kinder, gewinnt ein Verständnis für die eigene Art des Aufwachsens von Kindern und den Zusammenhang von Kindheit und späterer Persönlichkeit. Die Kategorie der Entwicklung gewinnt an Bedeutung, und der Pädagoge Comenius prägt nun mit seinen Gedanken diese Zeit (vgl. Gudjons, S.77 f.).

2.3.3 Johann Amos Comenius

Geprägt durch den Dreißigjährigen Krieg, in dem große Teile Mitteleuropas entvölkert werden und Not und Leiden das Leben der Menschen beherrscht, entwickelt Comenius die pädagogische und didaktische Utopie "Omnes, omnia, omnino", die besagt: "Jeder Mensch darf alle Dinge der Welt vollständig erlernen dürfen" (vgl. Menck, S.193 f.). Grundlage seiner Utopie ist seine Pansophie (Allweisheitslehre), die davon ausgeht, dass der Gesamtheitszusammenhang der Wissenschaften, zugleich Gottes - und Welterkenntnis ist und es deshalb wichtig ist, dass alle Menschen Zugang zu diesem Wissen haben, da nur so die Welt "geheilt" werden kann. Wie dieses gründliche Lehren von allen und allem geschehen soll, hat Comenius in seiner Schrift "Didactica magna" dargelegt. Es ist die Geburtsstunde des Klassen - und Frontalunterrichts und dem System altersgleicher Klassen (vgl. Gudjons, S.79). Ebenso setzt er die Schulpflicht für alle Jungen und Mädchen, unabhängig von ihrer Herkunft, bis mindestens zum 12ten Lebensjahr durch (http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Amos_Comenius).

[...]

Fin de l'extrait de 36 pages

Résumé des informations

Titre
Die Geschichte der Erziehung
Sous-titre
Von der Antike bis ins Zwanzigste Jahrhundert
Université
University of Tubingen  (Erziehungswissenschaften)
Note
2,0
Auteur
Année
2006
Pages
36
N° de catalogue
V132889
ISBN (ebook)
9783640391226
ISBN (Livre)
9783640391035
Taille d'un fichier
479 KB
Langue
allemand
Mots clés
Geschichte, Erziehung, Antike, Zwanzigste, Jahrhundert
Citation du texte
Heike Matejka (Auteur), 2006, Die Geschichte der Erziehung , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132889

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