Die zunehmenden Veränderungen im Umfeld der Unternehmen zwingen auch die Personalarbeit zur schnelleren Antizipation und Reaktion auf Entwicklungen. Auch das Management des Personals steht in diesem Zusammenhang vor neuen Aufgaben: So wird der Mitarbeiter nicht mehr als schlichter Produktionsfaktor angesehen, sondern
erfährt eine Beachtung als strategisches Investitionsobjekt im Zuge eines aktiven Teil des Managements. Dabei orientiert sich die Arbeit der Personalabteilung nicht nur auf die Kontrolle der Kosten, sondern auf qualitative Aspekte in langfristiger Sicht, um zur aktiven Wertschöpfung des Unternehmens beizutragen. Der hierbei entstehende Zwang zur stärkeren Ausrichtung auf Effektivität und Effizienz der Arbeitsleistung führt zu neuartigen Herausforderungen, die das Personalcontrolling durch Analysen und Maßnahmen zu bewältigen versucht. Die einschlägige Literatur erwägt aus diesen Gründen die Einführung von Personal-
Controlling-Instrumentarien, um diesen Entwicklungen adäquat zu begegnen. Von den diversen Ausprägungen im strategischen und operativen Bereich ist ein Trend in Richtung eines Konzepts zu erkennen: Das Balanced Scorecard-Konzept von KAPLAN/NORTON stellt einen vieldiskutierten Ansatz dar, der aufgrund diverser
Anpassungsmöglichkeiten und der individuellen Bildung auf Unternehmensebene interessant strukturiert ist.
Die Unternehmen der Energieversorger liegen nicht nur in den letzten Jahren im Interesse der Öffentlichkeit: Seit der Liberalisierung des Energiemarktes gab es eine Vielzahl von staatlichen Regulierungen, die die Arbeit der Unternehmen beeinflusst haben. Im Fokus dieser reichhaltigen Umstellungen ist eine Veränderung in den Wertschöpfungsketten der Versorger zu erkennen, da sich der Wettbewerb innerhalb dieser Abläufe verschoben hat: So fokussiert die unternehmerische Tätigkeit immer
mehr auf interne Unternehmensaspekte und auch die Optimierung der
innerbetrieblichen Abläufe. Im Fokus dieses Ansatzes wurde der Einkauf eines Energieversorgers untersucht und
die Frage aufgeworfen, wie ein adäquates Instrumentarium des Personalcontrollings konfiguriert werden kann und warum diese Konfiguration für den untersuchten Konzern
geeignet sein kann.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Verzeichnis der Tabellen
- Verzeichnis der Abbildungen
- 1 Einleitung
- 1.1 Die Notwendigkeit eines Personalcontrolling-Instrumentariums in der Beschaffung eines Energieversorgers
- 1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit
- 2 Theoretische Grundlagen und Zugang zum Themenfeld
- 2.1 Personalcontrolling
- 2.1.1 Begriffsdifferenzierung des Personalcontrollings
- 2.1.2 Ebenen und Ansätze des Personalcontrollings
- 2.1.3 Aufgaben und Instrumente des Personalcontrollings
- 2.1.3.1 Aufgaben des Personalcontrollings
- 2.1.3.2 Kennzahlen als klassisches Instrument des Personalcontrollings
- 2.2 Die Balanced Scorecard als interdependentes Kennzahlensystem
- 2.2.1 Die Klassische Balanced Scorecard
- 2.2.2 Die Procurement Balanced Scorecard
- 2.3 Die Forschungsfrage im Kontext der eruierten Literatur
- 2.1 Personalcontrolling
- 3 Fallstudie im Energieversorger E.ON
- 3.1 Fallbeschreibung
- 3.1.1 Die Energiebranche im Zuge der Deregulierung
- 3.1.2 Darlegung der Besonderheiten des Konzerns
- 3.1.3 Die Forschungsfrage im Kontext der unternehmensspezifischen Anforderungen
- 3.2 Fallstudie im Energieversorger
- 3.2.1 Die Fallstudie als Forschungsstrategie
- 3.2.2 Instrumente der Datenerhebung
- 3.2.2.1 Interview als Instrument der Datenerhebung
- 3.2.2.2 Dokumente als Instrument der Datenerhebung
- 3.3 Analyse der Ergebnisse der Datenerhebung und Problemerfassung des Energieversorgers
- 3.1 Fallbeschreibung
- 4 Iteration der Ergebnisse der Fallstudie mit der Literatur
- 4.1 Darstellung und Ableitung von Zielkriterien zur Konfiguration einer PBSC
- 4.1.1 Ergebnisse und Diskussion der Besonderheiten der Beschaffung des Energieversorgers
- 4.1.2 Ergebnisse und Diskussion zur Ableitung von Zielkriterien für die Beschaffung
- 4.2 Ableitung von relevanten Kennzahlen anhand der PBSC
- 4.2.1 Ergebnisse und Diskussion in der Prozessperspektive
- 4.2.2 Ergebnisse und Diskussion in der Potenzialperspektive
- 4.2.3 Ergebnisse und Diskussion in der Kundenperspektive
- 4.2.4 Ergebnisse und Diskussion in der Wertperspektive
- 4.2.5 Ergebnisse und Diskussion in der Lieferantenperspektive
- 4.3 Generierung einer objektspezifischen PBSC
- 4.1 Darstellung und Ableitung von Zielkriterien zur Konfiguration einer PBSC
- 5 Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Anhang 1: Fragebogen
- Anhang 2: Interviewprotokolle
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Einsatzmöglichkeiten der Procurement Balanced Scorecard (PBSC) als Instrument des Personalcontrollings in der Beschaffung eines Energieversorgers. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die PBSC als ein umfassendes Kennzahlensystem zu etablieren, das die verschiedenen Perspektiven des Personalcontrollings in der Beschaffung integriert.
- Die Bedeutung des Personalcontrollings in der Beschaffung
- Die Anwendung der Balanced Scorecard im Kontext der Beschaffung
- Die Entwicklung einer objektspezifischen PBSC für einen Energieversorger
- Die Analyse der Herausforderungen und Chancen der PBSC-Implementierung
- Die Relevanz der PBSC für die strategische Steuerung der Beschaffung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Notwendigkeit eines Personalcontrolling-Instrumentariums in der Beschaffung eines Energieversorgers dar und erläutert das Ziel und den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen des Personalcontrollings und die Balanced Scorecard. Es werden die verschiedenen Ebenen und Ansätze des Personalcontrollings sowie die Aufgaben und Instrumente des Personalcontrollings vorgestellt. Die Balanced Scorecard wird als ein interdependentes Kennzahlensystem beschrieben, das verschiedene Perspektiven integriert. Die Procurement Balanced Scorecard wird als eine spezielle Form der Balanced Scorecard vorgestellt, die auf die Beschaffung fokussiert ist. Die Forschungsfrage wird im Kontext der eruierten Literatur formuliert. Kapitel 3 beschreibt die Fallstudie im Energieversorger E.ON. Die Energiebranche im Zuge der Deregulierung und die Besonderheiten des Konzerns werden dargestellt. Die Forschungsfrage wird im Kontext der unternehmensspezifischen Anforderungen erläutert. Die Fallstudie als Forschungsstrategie und die Instrumente der Datenerhebung werden vorgestellt. Kapitel 4 analysiert die Ergebnisse der Datenerhebung und die Problemerfassung des Energieversorgers. Es werden Zielkriterien zur Konfiguration einer PBSC abgeleitet und relevante Kennzahlen anhand der PBSC identifiziert. Die Ergebnisse werden in den verschiedenen Perspektiven der PBSC diskutiert. Kapitel 5 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsarbeiten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Procurement Balanced Scorecard (PBSC), Personalcontrolling, Beschaffung, Energieversorger, Kennzahlensystem, Fallstudie, E.ON, strategische Steuerung, Prozessperspektive, Potenzialperspektive, Kundenperspektive, Wertperspektive, Lieferantenperspektive.
- Arbeit zitieren
- Dipl. Ökonom Alexander Kropff (Autor:in), 2009, Die Procurement Balanced Scorecard als Instrument des Personalcontrollings, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132964