Es sind fast ausschließlich Literaturwissenschaftler, die die Standards der biographischen Benn-Forschung setzen, unter anderen Paul Raabe, Werner Rübe, Christian Schärf, Helmut Lethen und besonders Joachim Dyck. Der emeritierte Professor für Literaturtheorie und Vorsitzende der Gottfried-Benn-Gesellschaft ragt mit den untersuchten 20 Jahre vom ersten internationalen Ruhm bis zum fulminanten Comeback Benns aus der Forschung hervor. Er beschreibt Benn erstmals ausführlich als Dichter in Uniform. Das ist sinnvoll, denn Benn überlebte die NS-Zeit und den Zweiten Weltkrieg in Wehrmachtsuniform. Es ist zu zeigen, dass seine literarischen Veröffentlichungen nach 1945 ohne seinen Eigensinn und seine Zeit als Sanitätsoffizier nicht angemessen zu verstehen sind. Die Militärzeit strahlte auf Benns Lebensweg aus und beeinflusste sein weiteres künstlerisches Schaffen maßgeblich.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Einführung
- Kunst und Macht
- Emigration in die Armee
- April 1935: Benns Reaktivierung in Hannover
- Ein Liebesleben in guter Regie
- Völkischer Angriff. Das Schwarze Korps versus Benn
- Versetzt nach Berlin. Der Oberstabsarzt zur Verfügung des OKH
- Dichten für die Schublade
- Benns Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer
- Die oberste Instanz der Wehrmacht für Versorgung und Dienstbeschädigung
- Kunst und Drittes Reich. Ein provoziertes Leben
- Benns schöpferische Hochform in Landsberg an der Warthe
- Rauschgift der Poesie. Sein Comeback nach dem Krieg
- Ein Täter, ein Verfolgter
- Literatur
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Gottfried Benns Emigration in die Armee während der NS-Zeit. Sie analysiert Benns künstlerisches Schaffen in diesem Kontext und beleuchtet seine ambivalenten Beziehungen zum NS-Regime. Die Arbeit untersucht, wie Benns literarisches Werk von seiner Zeit als Sanitätsoffizier geprägt wurde und wie er seine Rolle als Dichter in Uniform definierte.
- Benns Verhältnis zur Kunst und Macht im NS-Staat
- Die Rolle der Armee als Zufluchtsort und Rückzugsort für Benn
- Benns literarisches Schaffen während der NS-Zeit
- Die Auswirkungen der Militärzeit auf Benns künstlerisches Schaffen nach dem Krieg
- Benns ambivalente Haltung zum NS-Regime und seine Verdrängung des eigenen politischen Engagements
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungslage dar. Sie beleuchtet die Bedeutung von Benns Militärzeit für sein literarisches Schaffen und die Rezeption seiner Werke. Das zweite Kapitel analysiert Benns Verhältnis zur Kunst und Macht im NS-Staat. Es untersucht seine anfängliche Begeisterung für das neue Regime und seine spätere Enttäuschung über die NS-Kulturpolitik. Das dritte Kapitel widmet sich Benns Emigration in die Armee. Es beschreibt seine Reaktivierung in Hannover, sein Leben als Sanitätsoffizier und seine Konflikte mit der NS-Ideologie. Das vierte Kapitel beleuchtet Benns literarisches Schaffen während der NS-Zeit. Es untersucht seine Gedichte, die er in dieser Zeit schrieb, und seine Auseinandersetzung mit der Kunst im Kontext des Dritten Reiches. Das fünfte Kapitel analysiert Benns Comeback nach dem Krieg und die Rezeption seiner Werke. Es untersucht, wie seine Militärzeit sein künstlerisches Schaffen beeinflusste und wie er mit seiner Vergangenheit umging.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Gottfried Benn, Emigration, Armee, NS-Zeit, Kunst, Macht, Literatur, Sanitätsoffizier, Drittes Reich, politisches Engagement, Verdrängung, Comeback, Rezeption.
- Quote paper
- Magister Artium Frank Gerlich (Author), 2009, Dichter in Uniform, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133006