Im 11. bis 13. Jahrhundert herrschte immer wieder Krieg zwischen Christen und Muslimen auf der Iberischen Halbinsel. Von Interesse war nicht nur die Eroberung von Land, sondern auch Kriegsbeute und die Gefangennahme von Feinden auf beiden Seiten. Der Gefangenloskauf von Christen spielte besonders im 12. und 13. Jahrhundert eine große Rolle, da sich immer mehr Organisationen gründeten um Gefangene wieder freizukaufen. Einer dieser religiösen Orden war der Mercedarierorden, der um 1230 in Aragon entstand.
Diese Seminararbeit thematisiert die Anfänge des Mercedarierordens unter der besonderen Fragestellung, welche Rolle der Gefangenenloskauf in den Statuten des Ordens von 1272 spielte.
Zunächst möchte ich kurz auf den Gefangenloskauf in Levante, in Jerusalem und schließlich in Spanien zu sprechen kommen und somit drei zum Teil unterschiedliche Entwicklungen des Loskaufes von Gefangenen vorstellen. Das Hauptaugenmerk wird jedoch hierbei auf den katalanisch-aragonesischen Bereich liegen.
Anschließend werde ich auf den Trinitarier- und Mercedarierorden eingehen, zwei religiöse Gemeinschaften, die in unterschiedlichen Gebieten tätig waren, jedoch die gleiche Aufgabe erfüllten – nämlich den Loskauf von christlichen Gefangen. Hierbei sollen unter anderem auch Unterschiede der konkurrierenden Orden herausgestellt werden.
Ein in der Geschichtsforschung oft diskutierter Streitpunkt ist das Verhältnis zwischen König Jakob I. von Aragon und den Mercedariern. Somit möchte ich mich mit der Patronage des Königs beschäftigen und verdeutlichen, welche Schenkungen und Privilegien die Mercedarier im Laufe von Jakobs Regentschaft erhielten. Dieser Punkt ist insofern von Wichtigkeit, als dass er auch herausstellen soll, dass der Loskauforden im aragonesischen König seinen wichtigsten Förderer gefunden hatte.
Erst im Anschluss komme ich zum Hauptpunkt meiner Arbeit, den Statuten von 1272. Vorab möchte ich eine kurze Definition von Statuten geben und den Kontext herausstellen, in dem die mercedarischen Konstitutionen entstanden. Bei der anschließenden Untersuchung der Statuten werde ich ausschließlich die Kapitel behandeln, die den Gefangenenloskauf direkt oder indirekt thematisieren. Zur Ergänzung meiner Ausführungen, werde ich zusätzlich Literatur von James William Brodman und Anne Müller verwenden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gefangenschaft und Loskauf:
- Gefangenloskauf allgemein und in Levante:
- Gefangenloskauf in Aragon:
- Wichtige Gefangenenloskauforden:
- Der Trinitarierorden:
- Der Mercedarierorden:
- Jakob I. und die Mercedarier:
- Die Statuten von 1272:
- Definition von Statuten allgemein:
- Entstehungsumfeld der Statuten:
- Die Rolle des Gefangenenloskaufes in den Statuten:
- Fazit:
- Literaturverzeichnis:
- Quellenverzeichnis:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit den Anfängen des Mercedarierordens und untersucht die Rolle des Gefangenenloskaufs in den Statuten des Ordens von 1272. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung des Gefangenenloskaufs in Levante, Jerusalem und Spanien, wobei der Schwerpunkt auf dem katalanisch-aragonesischen Bereich liegt. Sie vergleicht den Mercedarierorden mit dem Trinitarierorden und analysiert die Patronage von König Jakob I. von Aragon für den Mercedarierorden. Der Hauptteil der Arbeit widmet sich den Statuten von 1272, insbesondere den Kapiteln, die den Gefangenenloskauf thematisieren.
- Die Entwicklung des Gefangenenloskaufs in Levante, Jerusalem und Spanien
- Der Vergleich des Mercedarierordens mit dem Trinitarierorden
- Die Patronage von König Jakob I. von Aragon für den Mercedarierorden
- Die Rolle des Gefangenenloskaufs in den Statuten von 1272
- Die Bedeutung der Statuten von 1272 für den Mercedarierorden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und skizziert den historischen Kontext des Gefangenenloskaufs im 12. und 13. Jahrhundert. Das zweite Kapitel behandelt die Entwicklung des Gefangenenloskaufs in Levante, Jerusalem und Spanien, wobei der Schwerpunkt auf Aragon liegt. Es werden die unterschiedlichen Entwicklungen des Loskaufs in den verschiedenen Regionen dargestellt und die Ursprünge des Gefangenenloskaufs auf der Iberischen Halbinsel beleuchtet.
Das dritte Kapitel stellt die Trinitarier und Mercedarier als wichtige Gefangenenloskauforden vor. Es werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Orden sowie ihre jeweiligen Tätigkeitsbereiche herausgestellt. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Patronage von König Jakob I. von Aragon für den Mercedarierorden. Es werden die Schenkungen und Privilegien, die der Orden von Jakob I. erhielt, dargestellt und die Bedeutung des Königs als Förderer des Mercedarierordens hervorgehoben.
Das fünfte Kapitel analysiert die Statuten von 1272, die den Mercedarierorden regulierten. Es werden die Definition von Statuten allgemein, das Entstehungsumfeld der mercedarischen Konstitutionen und die Rolle des Gefangenenloskaufs in den Statuten behandelt. Die Kapitel, die den Gefangenenloskauf direkt oder indirekt thematisieren, werden im Detail untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Gefangenenloskauf, den Mercedarierorden, die Statuten von 1272, König Jakob I. von Aragon, die Reconquista, die Kreuzzüge, die Trinitarier, die Caritas, die Sadaqa, die Patronage und die Geschichte der Iberischen Halbinsel im 12. und 13. Jahrhundert.
- Citation du texte
- Leona Nickel (Auteur), 2008, Die Anfänge des Mercedarierordens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133094