Zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung gehört auch die Betrachtung der Ergebnisqualität einer Behandlung, die ein Patient erhält. Diese Patientenorientierung, als ein Qualitätskriterium der Krankenversorgung, gewinnt zunehmend an Bedeutung. So wird immer deutlicher, dass sie als eine zentrale Handlungsmaxime für alle Einrichtungen des Gesundheitswesens gesehen wird. Zur Erhebung werden sogenannte PROMs verwendet, die als faktenorientiere Befragungsansätze, den Krankheitsverlauf der Patienten vor, während und langfristig nach der Behandlung abbilden. Dadurch kann eine patientenorientierte Behandlung gefördert werden, in dem durch die verbesserte Kommunikation zwischen Patient und Arzt eine bessere Symptombeurteilung und damit gleichzeitig eine zielgerichtetere und bedarfsgerechtere Behandlung ermöglicht wird. Dies zielt somit nicht nur auf die Patienten selbst ab, sondern auch auf die Ärzte, Gesundheitsversorgungsanbieter
und Entscheidungsträger. Dieses Potenzial zeigt sich auch anhand einer Übertragung der bisherigen Erfahrungen der Anwendung von PROMs in die innovative Versorgungsform der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung.
Die Aufteilung eines Systems in viele Bereiche wirft naturgemäß Fragen nach Zuständigkeiten und Verantwortung auf und führt zu Problemen beim Informationsaustausch zwischen den Sektoren, die die Zusammenführung und effektive Nutzung von Fähigkeiten und Expertisen aus unterschiedlichen Sektoren erschweren. Patienten navigieren zudem nicht als sektorenspezifische Akteure durch das Gesundheitssystem, sondern nehmen meist Versorgungsangebote in beiden Sektoren in Anspruch. Auch die demografisch bedingte Zunahme von Patienten mit komplexen Erkrankungen sowie eine Verbesserung
der Versorgung von Patienten mit seltenen Erkrankungen stellen zusätzliche Herausforderungen dar und erhöhen den Bedarf an besonders qualifizierter Diagnostik und Therapie und interdisziplinär abgestimmten Versorgungskonzepten. Dies wurde
vom Gesetzgeber erkannt und die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (§ 116b SGB V) eingeführt. Der Gesetzgeber verspricht sich durch diese Reform eine qualitative Verbesserung der Gesundheitsversorgung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Relevanz
- 1.2 Zielsetzung der Arbeit und zentrale Fragestellung
- 1.3 Aufbau und Gliederung der Arbeit
- 1.4 Stand der Forschung
- 2. Theoretische und empirische Grundlagen
- 2.1 Gesundheitsversorgung in Deutschland
- 2.1.1 Ambulante Versorgung
- 2.1.2 Stationäre Versorgung
- 2.1.3 Ambulante und stationäre Rehabilitationseinrichtungen
- 2.1.4 Misch- und Sonderformen medizinischer Leistungen
- 2.2 Ambulante spezialfachärztliche Versorgung § 116b SGB V
- 2.2.1 Teilnahme- und Zugangsvoraussetzungen
- 2.2.2 Patientenspektrum
- 2.2.3 Vergütungsstruktur
- 2.3 Qualitätssicherung im Gesundheitswesen
- 2.3.1 Qualitätsbegriff im Gesundheitswesen
- 2.3.2 Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen
- 2.3.3 Qualitätssicherung im Gesundheitswesen
- 2.3.4 Sektorenübergreifende Qualitätssicherung
- 2.4 Patientenperspektive in der Gesundheitsversorgung
- 2.4.1 Patientenbefragungen als Erhebungsinstrument der Patientenperspektive
- 2.4.2 Faktenorientierte Befragungsansätze
- 2.4.3 Patient-reported outcome measures
- 2.4.4 Patient-reported experience measures
- 2.5 Zusammenfassung
- 3. Methodisches Vorgehen
- 3.1 Empirische Sozialforschung
- 3.2 Datenerhebung
- 3.2.1 Vorgehen der Fragebogenentwicklung und Gestaltung des Interviewleitfadens
- 3.2.2 Auswahl der Befragten
- 3.2.3 Leitfadengestütztes Experteninterview
- 3.2.4 Durchführung und Transkription
- 3.3 Datenauswertung
- 3.3.1 Qualitative Inhaltsanalyse
- 3.3.1.1 Bestimmung der Analysetechnik
- 3.3.1.2 Festlegung des konkreten Ablaufmodells
- 3.3.1.3 Bestimmung der Analyseeinheiten
- 3.3.1.4 Zusammenstellung des Kategoriensystem
- 3.4 Gütekriterien qualitativer Forschung
- 4. Darstellung der Ergebnisse
- 5. Diskussion
- 5.1 Interpretation der Ergebnisse
- 5.2 Kritische Reflexion
- 5.3 Fazit
- 5.4 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit zielt darauf ab, die Verbesserung der Ergebnisqualität in der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) durch die Integration von Patient-reported Outcome Measures (PROMs) zu untersuchen. Die Arbeit analysiert die Relevanz von PROMs in der ASV und untersucht deren potenziellen Beitrag zur Patientenorientierung und zur Steigerung der Behandlungsqualität.
- Sektorenübergreifende Versorgung und die Herausforderungen des Informationsaustauschs
- Patientenorientierung und die Bedeutung von PROMs als Qualitätskriterium
- Die Rolle von PROMs in der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung
- Das Potenzial von PROMs zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Patient und Arzt
- Die Implikationen von PROMs für die Qualitätsmessung und Qualitätssicherung in der ASV
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt in die Problemstellung und Relevanz der Arbeit ein. Es beleuchtet die Herausforderungen der sektorenübergreifenden Versorgung und die wachsende Bedeutung der Patientenorientierung in der Gesundheitsversorgung. Das zweite Kapitel präsentiert die theoretischen und empirischen Grundlagen der Arbeit. Es behandelt verschiedene Aspekte der Gesundheitsversorgung in Deutschland, die ambulante spezialfachärztliche Versorgung, die Qualitätssicherung im Gesundheitswesen und die Patientenperspektive. Das Kapitel untersucht auch die Rolle von PROMs in der Gesundheitsversorgung und deren Potenzial zur Verbesserung der Ergebnisqualität. Das dritte Kapitel beschreibt das methodische Vorgehen der Arbeit. Es erläutert die empirische Sozialforschung, die Datenerhebung und die Datenauswertung. Das vierte Kapitel stellt die Ergebnisse der Arbeit dar.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: ambulante spezialfachärztliche Versorgung, Patientenorientierung, Ergebnisqualität, Qualitätsmessung, Patient-reported Outcome Measures (PROMs), sektorenübergreifende Versorgung, Gesundheitsversorgung, Qualitätssicherung.
- Citar trabajo
- Jennifer Dähn (Autor), 2021, Verbesserung der Ergebnisqualität im Gesundheitssektor, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1331451