Vor einiger Zeit diskutierten namhafte Kommunikationswissenschaftler auf einer Veranstaltung in London neueste Entwicklungen auf dem Gebiet der politischen Kommunikation. Dabei konstatierten Jay Blumler und Dennis Kavanagh „A Third Age of Political Communication“. Ihr Fokus lag dabei auf dem angloamerikanischen Raum.
Im Rahmen dieser Hausarbeit wird untersucht, ob die Befunde von Blumler und Kavanagh sich auch auf Deutschland übertragen lassen. Dazu werden die Charakteristika des „Third Age of Political Communication“ im ersten Teil der Arbeit zusammengefasst und im Anschluss auf ihre Tragfähigkeit im Hinblick auf die politische Kommunikation in Deutschland analysiert. Da der Rahmen einer Hausarbeit durch eine erschöpfende empirische Untersuchung gesprengt würde, beschränkt sich der Autor auf eine Darstellung und Analyse der politischen Kommunikation im Umfeld der Bundestagswahl 1998. Diese Wahl und der vorhergehende Wahlkampf wurden von Journalisten als eine Zäsur in der politischen Kommunikation - verstanden als Wahlkampfkommunikation - angesehen. Politikwissenschaftler und Kommunikationswissenschaftler bemühen sich allerdings um eine differenziertere Sicht, wobei eine generelle Übereinstimmung dahingehend festgestellt werden kann, dass das Fernsehen Wahlen entscheiden kann, und Wahlkämpfe mediengerechte Inszenierungen von politischen Ereignissen sind. Aber ist der Vergleich hiesiger Wahlkämpfe mit den Spektakeln in den USA nicht bereits alltäglich geworden? Und waren die Entwicklungen im letzten Wahlkampf wirklich so spektakulär? Es wird also in dieser Hausarbeit auch darum gehen zu klären, welche neuen Entwicklungen den Wahlkampf 1998 geprägt haben. Bereits heute ist absehbar, dass auch der Wahlkampf 2002 die Trends der letzten Wahlen, die unter dem Schlagwort der Amerikanisierung – oder besser Mediatisierung - zusammengefasst werden, weiter fortschreiben wird. Denn das Niveau des Wahlkampfes 1998 zu unterschreiten, kann sich keine Partei leisten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ein „Third Age of Political Communication“ in Deutschland?
- Die drei Zeitalter der politischen Kommunikation nach Blumler und Kavanagh
- Age 1
- Age 2
- Age 3
- Zunehmende Professionalisierung der Politikvermittlung
- Zunehmender Wettbewerbsdruck
- Anti-elitäre Popularisierung und Populismus
- Zentrifugale Diversifikation
- Wahrnehmung der Politik durch die Rezipienten
- Das „Third Age of Political Communication“ und der Bundestagswahlkampf 1998
- Zunehmende Professionalisierung der Politikvermittlung
- Zunehmender Wettbewerbsdruck
- Anti-elitäre Popularisierung und Populismus
- Zentrifugale Diversifikation
- Wahrnehmung der Politik durch die Rezipienten
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht, ob die Erkenntnisse von Blumler und Kavanagh über ein „Third Age of Political Communication“ auch auf die politische Kommunikation in Deutschland zutreffen. Der Fokus liegt dabei auf dem Bundestagswahlkampf 1998 und der Frage, inwieweit dieser Wahlkampf neue Entwicklungen in der politischen Kommunikation in Deutschland widerspiegelt.
- Die drei Phasen der politischen Kommunikation nach Blumler und Kavanagh
- Die Charakteristika des „Third Age of Political Communication“
- Die Bedeutung des Fernsehens für die politische Kommunikation in Deutschland
- Die Rolle der Professionalisierung und des Wettbewerbsdrucks im Wahlkampf 1998
- Die Wahrnehmung der Politik durch die Rezipienten im Kontext des Wahlkampfs 1998
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Forschungsfeld und die Zielsetzung der Arbeit dar, wobei die Erkenntnisse von Blumler und Kavanagh über ein „Third Age of Political Communication“ im angloamerikanischen Raum vorgestellt werden.
Im ersten Kapitel werden die drei Phasen der politischen Kommunikation nach Blumler und Kavanagh erläutert. Dabei wird auf die charakteristischen Merkmale jeder Phase eingegangen, die die Entwicklung der politischen Kommunikation im Zeitablauf widerspiegeln.
Das zweite Kapitel analysiert, ob sich die Merkmale des „Third Age of Political Communication“ auch auf den Bundestagswahlkampf 1998 in Deutschland übertragen lassen. Dabei werden Themen wie die zunehmende Professionalisierung der Politikvermittlung, der steigende Wettbewerbsdruck, die anti-elitäre Popularisierung und der Einfluss des Fernsehens beleuchtet.
Schlüsselwörter
Politische Kommunikation, Third Age, Mediatisierung, Bundestagswahlkampf 1998, Professionalisierung, Wettbewerbsdruck, Anti-elitäre Popularisierung, Fernsehen, Rezipienten
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- Thomas Zimmerling (Autor), 2000, Ein 'Third Age of Political Communication' in Deutschland?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13319