Die folgende Seminararbeit beschäftigt sich mit den Beziehungen zwischen den griechischen Volksgruppen zur Zeit der griechischen Kolonisation mit Ägypten. Die Bezeichnung Griechen werde ich als Sammelbegriff für die vom Mutterland des heutigen Griechenlands sowie von den Inseln Kleinasiens kommenden Angehörigen verschiedener Volksgruppen verwenden. Dabei werde ich speziell untersuchen wie die Griechen nach Ägypten kamen und welche Gründe es dafür gab. Außerdem werden die Handelsbeziehungen mit Ägypten aufgrund von archäologischen Quellen nachzuweisen sein. Jedoch werde ich mich nicht nur auf diese Quellen beziehen, sondern natürlich auch den sogenannten „Vater der Geschichtsschreibung“, Herodot, mit einbeziehen. Besonders sein zweites Buch gibt Aufschluß über die Beziehungen zu Ägypten sowie die politischen Verhältnisse dort. Dieser schriftlichen Quelle ist dabei eine ganz entscheidende Wichtigkeit beizumessen, vor allem weil die Aussagen sich in vielen Fällen mit den archäologischen Quellen decken.
Besondere Bedeutung kommt dabei dem Handelsplatz der Griechen, Naukratis, zu. Diese Stadt, welche unter der Saitendynastie in Ägypten eine entscheidende Rolle zwischen den Beziehungen von Griechenland und Ägypten bildete, ist auch deshalb von spezieller Bedeutung, da dort im Jahre 1885 Ausgrabungen stattfanden und auch hier die Beweislage über bloße Vermutungen hinaus geht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zeitliche Einordnung
- Die griechischen Beziehungen zu Ägypten vor der Kolonisation
- Die politischen Verhältnisse in Ägypten zur Zeit der Kolonisation
- Das Emporion Naukratis
- Weitere Fundorte
- Ägyptischer Einfluß in Griechenland
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Beziehungen zwischen griechischen Volksgruppen und Ägypten während der griechischen Kolonisation. Die Arbeit beleuchtet die Ankunft der Griechen in Ägypten, die dahinterliegenden Gründe und die Handelsbeziehungen, gestützt auf archäologische Funde und Herodots Schriften. Ein besonderer Fokus liegt auf Naukratis als zentralem Handelsplatz.
- Ankunft und Gründe der griechischen Kolonisation in Ägypten
- Handelsbeziehungen zwischen Griechenland und Ägypten
- Die Rolle von Naukratis als Handelszentrum
- Archäologische Funde als Quellen
- Herodots Darstellung der politischen Verhältnisse in Ägypten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Arbeit analysiert die Beziehungen zwischen Griechen und Ägypten während der griechischen Kolonisation, wobei der Begriff "Griechen" als Sammelbegriff für verschiedene Volksgruppen aus dem heutigen Griechenland und Kleinasien verwendet wird. Die Arbeit untersucht die Gründe für die Ansiedlung der Griechen in Ägypten und beleuchtet die Handelsbeziehungen anhand archäologischer Quellen und Herodots Schriften, die als besonders wichtig erachtet werden, da sich ihre Aussagen oft mit archäologischen Befunden decken. Besondere Aufmerksamkeit wird Naukratis als wichtigstem Handelsplatz gewidmet.
2. Zeitliche Einordnung: Dieses Kapitel beschreibt die politischen Verhältnisse in Ägypten vor dem verstärkten Kontakt mit den Griechen. Es skizziert den Niedergang Ägyptens vom 12. bis zum 9. Jahrhundert v. Chr. aufgrund schwindenden Einflusses der Pharaonendynastien, steigenden Machtgewinns der Priester und Masseneinwanderung von Libyern. Der darauffolgende Zerfall des Reiches in Kleinstaaten und die Kämpfe zwischen Assyrer und Äthiopern werden dargestellt. Der Aufstieg des Saitenreichs unter Psammetich I. wird als der Beginn des verstärkten Auftretens von Griechen in Ägypten hervorgehoben. Die Kapitel unterstreicht die Bedeutung der politischen Instabilität Ägyptens als Kontext für den Zustrom griechischer Siedler.
2.1 Die griechischen Beziehungen zu Ägypten vor der Kolonisation: Dieses Kapitel beleuchtet die Beziehungen zwischen Griechen und Ägyptern vor der Kolonisation, beginnend mit der mykenischen Zeit. Es wird deutlich gemacht, dass es zwar bereits Kontakte gab, diese aber im Umfang begrenzt waren. Archäologische Funde wie griechische Töpferwaren, insbesondere Bügelhenkelkannen, entlang des Nils belegen Handelsbeziehungen. Der indirekte Handel über Phönizien wird als wichtiger Faktor dargestellt, da die Seefahrt damals riskant war. Die Unterbrechung der Kontakte während des griechischen dunklen Zeitalters und der ägyptische Niedergang werden ebenfalls thematisiert. Die Wiederaufnahme der Beziehungen in der Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. wird anhand von Funden wie Skarabäen und Bronzen belegt, welche den direkten Seeweg nach Ägypten dokumentieren.
Schlüsselwörter
Griechen, Ägypten, Kolonisation, Naukratis, Handel, Archäologie, Herodot, Saitendynastie, politische Verhältnisse, Handelsbeziehungen, griechische Kolonisation in Ägypten.
Häufig gestellte Fragen zu: Beziehungen zwischen Griechen und Ägypten während der griechischen Kolonisation
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Beziehungen zwischen griechischen Volksgruppen und Ägypten während der griechischen Kolonisation. Sie beleuchtet die Ankunft der Griechen in Ägypten, die Gründe dafür und die Handelsbeziehungen, basierend auf archäologischen Funden und den Schriften Herodots. Ein besonderer Fokus liegt auf Naukratis als zentralem Handelsplatz.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt die Ankunft und die Gründe der griechischen Kolonisation in Ägypten, die Handelsbeziehungen zwischen Griechenland und Ägypten, die Rolle von Naukratis als Handelszentrum, archäologische Funde als Quellen und Herodots Darstellung der politischen Verhältnisse in Ägypten. Die zeitliche Einordnung erfolgt mit Fokus auf die politische Situation in Ägypten vor und während der Kolonisation, inklusive der Beziehungen zwischen Griechen und Ägyptern vor der eigentlichen Kolonisation.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf archäologische Funde (z.B. griechische Töpferwaren, Skarabäen, Bronzen) und die Schriften Herodots. Die Übereinstimmung der archäologischen Befunde mit Herodots Aussagen wird als besonders wichtig erachtet.
Welche Rolle spielt Naukratis?
Naukratis wird als wichtigstes Handelszentrum zwischen Griechen und Ägyptern hervorgehoben und nimmt einen zentralen Platz in der Analyse ein.
Wie wird die politische Situation in Ägypten dargestellt?
Die Arbeit beschreibt den Niedergang Ägyptens vom 12. bis zum 9. Jahrhundert v. Chr., den Zerfall des Reiches in Kleinstaaten, die Kämpfe zwischen Assyrern und Äthiopiern und den Aufstieg des Saitenreichs unter Psammetich I. Die politische Instabilität Ägyptens wird als Kontext für den Zustrom griechischer Siedler dargestellt.
Welche Bedeutung haben die Beziehungen zwischen Griechen und Ägypten vor der Kolonisation?
Es wird gezeigt, dass bereits vor der Kolonisation begrenzte Kontakte bestanden, belegt durch archäologische Funde wie griechische Töpferwaren entlang des Nils. Der indirekte Handel über Phönizien und die Unterbrechung der Kontakte während des griechischen dunklen Zeitalters werden ebenfalls thematisiert. Die Wiederaufnahme der Beziehungen in der Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. wird anhand von Funden belegt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Griechen, Ägypten, Kolonisation, Naukratis, Handel, Archäologie, Herodot, Saitendynastie, politische Verhältnisse, Handelsbeziehungen, griechische Kolonisation in Ägypten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Zeitlichen Einordnung (inklusive der Beziehungen vor der Kolonisation), ein Kapitel über das Emporion Naukratis, ein Kapitel über weitere Fundorte, ein Kapitel über ägyptischen Einfluss in Griechenland und eine Zusammenfassung.
Wer wird als "Griechen" bezeichnet?
Der Begriff "Griechen" wird als Sammelbegriff für verschiedene Volksgruppen aus dem heutigen Griechenland und Kleinasien verwendet.
- Arbeit zitieren
- Jan Richter (Autor:in), 2002, Die Griechen in Ägypten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13330