In dieser Seminararbeit steht der von Schumpeter in seinem 6.Kapitel des Werkes Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung dargestellte Konjunkturzyklus im Mittelpunkt. Diese ‚kurze‘ Seminararbeit und das dazugehörige Referat entstehen im Rahmen der
Veranstaltung Dogmengeschichte: Schumpeters „Theorie der Wirtschaftlichen
Entwicklung“. Im Fokus der Arbeit sowie der Veranstaltung steht das erstmals im
Jahr 1911 aufgelegte Werk „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung: Eine
Untersuchung über Unternehmergewinn, Kapital, Kredit, Zins und den
Konjunkturzyklus“ von Joseph Alois Schumpeter (1883 bis 1950). Schumpeter
verfasste dieses umfassende Werk im Alter von 28 Jahren, als jüngster Professor der
Donaumonarchie in Czernowitz.1
Speziell in dieser Arbeit steht der von Schumpeter im sechsten Kapitel der „Theorie der
wirtschaftlichen Entwicklung“ dargestellte „Zyklus der Konjunktur“ im Fokus. Es ist
jedoch anzumerken, dass dieses Kapitel von Schumpeter mit der vierten Auflage aus
dem Jahr 1934 umbenannt wurde. In den ersten drei Bänden überschrieb er dieses
Kapitel noch mit: „Das Wesen der Wirtschaftskrisen“.
Hier versuche ich einen kurzen Einblick in die Schumpetersche Sichtweise der
wirtschaftlichen Wellenbewegung zu geben. Es stellen sich dabei die Fragen: Wie
kommt es zu konjunkturellen Zyklen, wer beeinflusst diese oder wie geht der typische
Verlauf von statten.
Dieses weitreichende Thema, welches im 6. Kapitel seines Werkes erörtert wird, war
auf der einen Seite Grundlage für Schumpeters eigene Forschung der darauffolgenden
Jahrzehnte. Beispielsweise entwickelte er die Ansätze in seinem 1939 erschienenen,
über 1000 Seiten umfassenden Werk „Business Cycles. A Theoretical, Historical and
Statistical Analysis of the Capitalist Process“ zu Deutsch: „Konjunkturzyklen” weiter.
Auf der anderen Seite griffen andere führende Ökonomen des vergangenen
Jahrhunderts Schumpeters Betrachtungsweisen auf, denn die Ansätze haben ihre
grundsätzliche Gültigkeit bis in die heute geführten Konjunkturdiskussionen nicht
verloren.
Phasen der wirtschaftlichen Wellenbewegungen sind laut Schumpeter bereits seit den
Napoleonischen Kriegen (1799 bis 1815) augenscheinlich und von anderen
Schwankungen zu unterscheiden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangsannahme und die zentrale Rolle von Krisen
- Zentrale Rolle von Krisen
- Der Verlauf des Konjunkturzyklus
- Die Phase des Aufschwungs
- Das Ende des Aufschwungs
- Die Phase der Depression
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht Joseph Alois Schumpeters Theorie des Konjunkturzyklus, wie sie in seinem Werk „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“ dargestellt wird. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Entstehung konjunktureller Zyklen, der Einflussfaktoren und des typischen Verlaufs dieser Zyklen. Die Arbeit analysiert Schumpeters Ansatz, der die Ursachen für Krisen und die Instabilität des Systems im System selbst verortet.
- Schumpeters Ausgangsannahme eines vollkommenen Gleichgewichtsmodells und dessen Grenzen
- Die zentrale Rolle von Krisen als endogenes Element des kapitalistischen Prozesses
- Der Verlauf des Konjunkturzyklus: Aufschwung, Ende des Aufschwungs und Depression
- Schumpeters Erklärung für die periodische Natur wirtschaftlicher Wellenbewegungen
- Der Einfluss von Schumpeters Theorie auf die heutige Konjunkturdiskussion
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Seminararbeit ein und beschreibt den Fokus auf Schumpeters Theorie des Konjunkturzyklus aus seinem Werk "Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung". Sie skizziert die zentralen Fragen, die die Arbeit beantworten will, und hebt die Bedeutung von Schumpeters Werk für die ökonomische Forschung hervor. Die Einleitung betont auch die historische Perspektive, indem sie auf die verschiedenen Auflagen des Werkes und die Entwicklung von Schumpeters Ansätzen eingeht. Die dauerhafte Relevanz seiner Konzepte für heutige Konjunkturdiskussionen wird ebenfalls unterstrichen.
Ausgangsannahme und die zentrale Rolle von Krisen: Dieses Kapitel erläutert die theoretische Grundlage von Schumpeters Konjunkturzyklustheorie. Es beginnt mit der Darstellung seiner Ausgangsannahme eines vollkommenen Gleichgewichtsmodells nach Walras, betont jedoch dessen Grenzen im Hinblick auf die reale Wirtschaft. Der Kernpunkt dieses Kapitels ist die Betonung der Endogenität der Krisenursachen: Krisen resultieren nicht aus externen Faktoren, sondern sind ein inneres, systemisches Phänomen des Kapitalismus. Schumpeter betrachtet Krisen nicht als bloße Störungen, sondern als integraler Bestandteil des kapitalistischen Entwicklungsprozesses, der zu Richtungsänderungen und -veränderungen führt. Die Bedeutung des Verständnisses des vorhergehenden Aufschwungs für das Verständnis der Krise wird ebenfalls herausgestellt.
Schlüsselwörter
Konjunkturzyklus, Schumpeter, Krisentheorie, wirtschaftliche Entwicklung, Kapitalismus, Gleichgewichtsmodell, endogene Krisen, Aufschwung, Depression, Unternehmergewinn.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Schumpeters Konjunkturzyklustheorie
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit analysiert Joseph Alois Schumpeters Theorie des Konjunkturzyklus, wie sie in seinem Werk „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“ dargestellt wird. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Entstehung konjunktureller Zyklen, der Einflussfaktoren und des typischen Verlaufs dieser Zyklen. Die Arbeit untersucht Schumpeters Ansatz, der die Ursachen für Krisen und die Instabilität des Systems im System selbst verortet.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Schumpeters Ausgangsannahme eines vollkommenen Gleichgewichtsmodells und dessen Grenzen, die zentrale Rolle von Krisen als endogenes Element des kapitalistischen Prozesses, den Verlauf des Konjunkturzyklus (Aufschwung, Ende des Aufschwungs und Depression), Schumpeters Erklärung für die periodische Natur wirtschaftlicher Wellenbewegungen und den Einfluss von Schumpeters Theorie auf die heutige Konjunkturdiskussion.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Seminararbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zu Schumpeters Ausgangsannahme und der zentralen Rolle von Krisen, ein Kapitel zum Verlauf des Konjunkturzyklus und eine Schlussbemerkung. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche ist Schumpeters Ausgangsannahme?
Schumpeter beginnt mit der Darstellung eines vollkommenen Gleichgewichtsmodells nach Walras, betont aber dessen Grenzen für die reale Wirtschaft. Sein Kernpunkt ist die Betonung der Endogenität der Krisenursachen: Krisen sind kein externes Phänomen, sondern ein inneres, systemisches Phänomen des Kapitalismus.
Wie beschreibt Schumpeter den Verlauf des Konjunkturzyklus?
Die Arbeit beschreibt den Konjunkturzyklus in drei Phasen: Aufschwung, Ende des Aufschwungs und Depression. Dabei wird der Aufschwung als Voraussetzung für das Verständnis der Krise hervorgehoben.
Welche Rolle spielen Krisen in Schumpeters Theorie?
Schumpeter betrachtet Krisen nicht als bloße Störungen, sondern als integraler Bestandteil des kapitalistischen Entwicklungsprozesses, der zu Richtungsänderungen und -veränderungen führt. Sie sind ein endogenes Element des Systems.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Konjunkturzyklus, Schumpeter, Krisentheorie, wirtschaftliche Entwicklung, Kapitalismus, Gleichgewichtsmodell, endogene Krisen, Aufschwung, Depression, Unternehmergewinn.
Welche Bedeutung hat Schumpeters Theorie heute?
Die Arbeit unterstreicht die dauerhafte Relevanz von Schumpeters Konzepten für heutige Konjunkturdiskussionen.
Wo finde ich mehr Informationen zu Schumpeters Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung?
Diese Seminararbeit dient als Einführung in Schumpeters Theorie. Weitere Informationen finden sich in seinem Werk "Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung" selbst.
- Quote paper
- Konrad Westphal (Author), 2009, Schumpeters Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung - Der Konjunkturzyklus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133326