In dieser Seminararbeit soll mittels einer Fragebogenerhebung überprüft werden, ob es Auffälligkeiten in der Verwendung des Modus in der indirekten Rede zwischen zwei verschiedenen Generationen gibt. Dabei werden für jede Kontrollgruppe je circa 15 Probanden:innen ausgewählt, die einmal 20 bis 30 Jahre und einmal 50 bis 60 Jahre alt sind.
Der Fokus der Untersuchung liegt dabei auf der schriftlichen Standardsprache. Seit der Grammatikalisierung von werden zur Bildung des analytischen Konjunktivs II verdrängt die würde-Periphrase (und vor allem in dialektalem Sprachgebrauch auch die täte-Periphrase) in immer mehr Kontexten den synthetischen Konjunktiv II. In dieser Arbeit soll untersucht werden, ob sich dieses Sprachwandelphänomen auch in einer Apparent-Time-Studie beobachten lässt und welche Gründe es dafür geben könnte, dass sich gewisse synthetische Formen nach wie vor gegen analytische behaupten.
Analog zum Präteritumschwund zu Gunsten des Perfekts breiten sich analytische Verbalformen in der deutschen Sprache immer weiter aus. Dies betrifft seit dem Mittelalter neben Tempus und Genus Verbi auch das Modalsystem. Die Zunahme des periphrastischen Verbalkomplexes zur Umschreibung des synthetischen, präteritalen Konjunktivs – gebildet mit den Hilfsverben werden oder tun + Infinitiv – findet in allen Funktionsbereichen dieses Modus statt, so auch in seinem wichtigstem, der indirekten Rede.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 1. Einleitung
- 2. Konjunktiv II - Form und Funktion
- 2.1 Funktion indirekte Redewiedergabe
- 2.2 Formen des Konj. II
- 2.3 Analytischer Konj. II – würde-Periphrase
- 3. Empirischer Teil - der Konjunktiv im Gebrauch
- 3.1 Aufbau des Fragebogens
- 3.2 Auswertung der Fragebögen
- Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die Verwendung des präteritalen Konjunktivs in der indirekten Rede, insbesondere die Konkurrenz zwischen analytischen und synthetischen Formen. Ziel ist es, den Sprachwandel im Bereich des Konjunktivs II im Laufe der Zeit zu untersuchen und mögliche Gründe für die Präferenz bestimmter Formen zu identifizieren.
- Der Sprachwandel vom synthetischen zum analytischen Konjunktiv II
- Die Verwendung des Konjunktivs II in der indirekten Rede
- Die Rolle der Grammatikalisierung und Natürlichkeitstheorie
- Der Einfluss verschiedener Generationen auf den Sprachgebrauch
- Die Entwicklungstendenzen des Deutschen im Bereich Modus
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den analytischen Sprachwandel im Deutschen vor, wobei der Fokus auf den präteritalen Konjunktiv und seine Verwendung in der indirekten Rede liegt. Die Arbeit wird mit einer Apparent-Time-Studie verbunden, um die Sprachentwicklung anhand der Präferenzen zweier Generationen zu untersuchen.
- Konjunktiv II - Form und Funktion: Dieses Kapitel erläutert die Funktionen des Konjunktivs II, insbesondere die indirekte Redewiedergabe. Es werden die verschiedenen Formen des Konjunktivs II sowie die Entwicklung der Konjunktivverwendung im Laufe der Zeit dargestellt.
- Empirischer Teil - der Konjunktiv im Gebrauch: Das Kapitel beschreibt die Methodik der Arbeit, die sich auf eine Fragebogenerhebung stützt. Es werden der Aufbau des Fragebogens und die Auswertung der Ergebnisse erläutert.
Schlüsselwörter
Präteritaler Konjunktiv, indirekte Rede, Sprachwandel, analytische Formen, synthetische Formen, Grammatikalisierung, Natürlichkeitstheorie, Generationenvergleich, Apparent-Time-Studie, Fragebogenerhebung, Modus, Indikativ, Konjunktiv I, Konjunktiv II, Consecutio temporum, Sprachökonomie, Sprachgeschichte.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2018, Der präteritale Konjunktiv in der indirekten Rede. Die Verwendung von analytischen und synthetischen Formen im Generationenvergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1333959