In dieser Arbeit soll ein Entscheidungsprozess im Rahmen einer Veränderung der verwaltungsrechtlichen Verfahrensweise bei Rückforderungen von Geldleistungen gegenüber Kindertagespflegepersonen aufgrund von Ausfallzeiten analysiert werden. Dieser Prozess hat im Jugendamt des Landkreises O tatsächlich stattgefunden und wurde vom Verfasser dieser Hausarbeit in der Abwicklung beobachtet. Die Relevanz dieses Prozesses ergibt sich aus den, in den letzten Jahren stark steigenden, Aufwendungen im Bereich der Kindertagespflege. Ansatzpunkt dieser Arbeit ist dabei die Untersuchung, wie die einzelnen Akteure im analysierten Handlungsfeld unter Einfluss des institutionellen Kontextes interagiert haben. Und weiterhin, wie sich daraus das erzielte Ergebnis, also die Veränderung der verwaltungsrechtlichen Verfahrensweise der Rückforderung, erklären lässt.
In der praktischen Arbeit in der Kommunalverwaltung kommt es immer wieder vor, dass Entscheidungen innerhalb der Organisation getroffen werden müssen, um bestimmte Konfliktsituationen aufzulösen. Um dabei evtl. gemachte Fehler zu vermeiden und für künftige Entscheidungen zu lernen, ist es hilfreich, einen solchen Entscheidungsprozess unter Heranziehung wissenschaftlicher Instrumente zu analysieren. Dazu bietet sich der akteurzentrierte Institutionalismus an. Dieser dient i.d.R. der Erklärung politischer Entscheidungen. Er kann aber auch zur Analyse von Entscheidungen im Verwaltungsprozess dienen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen des akteurzentrierten Institutionalismus
- Institutioneller Kontext
- Akteure
- Interaktion in Handlungssituationen
- Untersuchungsgegenstand und Verortung im Forschungskontext
- Analyse des Untersuchungsgegenstandes unter Anwendung des akteurzentrierten Institutionalismus
- Ausgangsproblematik
- Institutioneller Kontext des Handlungsfeldes
- Akteure des Handlungsfeldes
- Interaktion im Handlungsfeld und Erklärung des Ergebnisses
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Veränderung der verwaltungsrechtlichen Verfahrensweise bei Rückforderungen von Geldleistungen gegenüber Kindertagespflegepersonen aufgrund von Ausfallzeiten aus der Perspektive des akteurzentrierten Institutionalismus (AZI). Im Fokus steht dabei die Analyse eines konkreten Entscheidungsprozesses im Jugendamt des Landkreises O, der vom Verfasser beobachtet wurde. Die Arbeit untersucht die Interaktion der beteiligten Akteure unter dem Einfluss des institutionellen Kontextes und erklärt, wie das Ergebnis, nämlich die veränderte Verfahrensweise, zustande kam.
- Anwendung des akteurzentrierten Institutionalismus zur Analyse eines Entscheidungsprozesses in der öffentlichen Verwaltung
- Untersuchung des Einflusses des institutionellen Kontextes auf die Interaktion der Akteure
- Erläuterung der Entscheidungsfindung und der veränderten Verfahrensweise im Hinblick auf die Rückforderungen von Geldleistungen
- Analyse der Relevanz des Entscheidungsprozesses vor dem Hintergrund steigender Aufwendungen im Bereich der Kindertagespflege
- Bewertung der Erkenntnisse und potentieller Zukunftsfolgen des Prozesses
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und erläutert den Einsatz des akteurzentrierten Institutionalismus als analytisches Instrument. Dabei werden die Relevanz des untersuchten Entscheidungsprozesses und die steigenden Aufwendungen im Bereich der Kindertagespflege hervorgehoben.
Das zweite Kapitel widmet sich den Grundlagen des akteurzentrierten Institutionalismus. Es werden die zentralen Elemente des Konzepts, wie der institutionelle Kontext, die Akteure und die Interaktion in Handlungssituationen, erläutert.
Im dritten Kapitel wird der Untersuchungsgegenstand, die Veränderung der Verfahrensweise bei Rückforderungen von Geldleistungen, im wissenschaftlichen Diskurs verortet. Es wird die Problematik, der institutionelle Kontext und die beteiligten Akteure des Handlungsfeldes dargestellt.
Das vierte Kapitel analysiert den Entscheidungsprozess unter Anwendung des akteurzentrierten Institutionalismus. Es beleuchtet die Interaktion der Akteure und erklärt die Entstehung des Ergebnisses, also der veränderten Verfahrensweise.
Schlüsselwörter
Akteure, akteurzentrierter Institutionalismus, Entscheidungsprozess, Jugendamt, Kindertagespflege, Rückforderungen, Geldleistungen, Ausfallzeiten, institutioneller Kontext, Interaktion, Handlungsfeld, Verwaltungsprozess, Verfahrensweise, Veränderung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2020, Rückforderungen von gezahlten Geldleistungen gegenüber Tagespflegepersonen durch das Jugendamt. Änderung des Vorgehens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1334870