Das politische System der Bundesrepublik Deutschland ist bundesstaatlich und demokratisch organisiert und bewährt sich nun seit fast sechzig Jahren.
Doch wie genau funktioniert dieses System und welchen Problemen unterliegt es ?
Das politische System der BRD und seine Spannungsfelder
Das politische System der Bundesrepublik Deutschland ist bundesstaatlich und demokratisch organisiert und bewährt sich nun seit fast sechzig Jahren.
Doch wie genau funktioniert dieses System und welchen Problemen unterliegt es?
In seinem Textauszug aus dem Buch Politikwissenschaft: Eine Einführung von Mols, Lauth und Wagner geht der Autor Karl-Rudolf Korte auf diese Fragestellung ein und versucht einen Überblick über das politische Geschehen der BRD zu geben. Dieses gehört für ihn zum Kernbereich der Politikwissenschaft. Im ersten Kapitel behandelt er zunächst die Entwicklung der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem politischen System der BRD.
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung des politischen Systems hat sich seit 1949 laut Korte stark verändert. Auch die Weimarer Zeit bildete neben angelsächsischen Einflüssen ein Grundgerüst für Fragestellungen nach dem politischen Systems. Hier nennt Korte die nicht empirischen Merkmale der Forschung. Die Verwaltungs- und Polizeiwissenschaften bildeten die Grundlage der Forschung. Sie bedienten sämtliche staatlichen Aktivitäten. Doch um das heutige politische System der Bundesrepublik zu definieren, reicht es laut Korte nicht aus, auf die Vergangenheit oder den Auslöser hinzuweisen. Es kommt die Fragestellung auf, was alles zu diesem System dazugehört und wie man es von anderen Bereichen abgrenzen kann. Verschiedene Begriffe wie „Politisches System“ und „Regierungssystem“ müssen für eine Orientierung unterschieden werden. Diese verschiedenen Politikbegriffe verdeutlichen eine Veränderung im Politikverständnis. An ihnen lassen sich Fragestellungen, Konzeptionen und Methoden aufzeigen. Für den Autor ist Politikwissenschaft ohne einen Zeitbezug nicht möglich und die Analysevielfalt richtete sich auch immer nach dem Zeitgeist. Diese These verdeutlicht er an dem politischen System der BRD. Durch die nationalsozialistische Vergangenheit war Politikwissenschaft in Westdeutschland nach 1949 nur Verfassungs- und Demokratielehre. Es ging darum, zu verstehen wie das neue politische System und seine Institutionen funktionierten. Bedingungen sollten erforscht werden um in Deutschland eine stabile Demokratie aufzubauen. Das Vorbild hierzu war angelsächsische politische System, welches die Regierungslehre in den Vordergrund stellte. Das Problem hierbei war, dass das neue politische System nicht hinterfragt sondern nur seine Funktionsweise untersucht wurde. Die politischen Verhältnisse wurden als gegeben hingenommen.
Nach dem zweiten Weltkrieg bestimmten der Wiederaufbau, Wirtschaftswunder, Kalter Krieg und die Anpassung an die Staatengemeinschaft das politische Bild. Das Lebensgefühl der Menschen wurde laut Korte benachteiligt. Jedoch wurden die politischen Machtverhältnisse gegen Ende der sechziger Jahre kritischer hinterfragt und beobachtet.
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- Citation du texte
- Florian Schaffer (Auteur), 2007, Das politische System der BRD und seine Spannungsfelder , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133704