In der folgenden Arbeit soll das Thema der Interdependenzen von PR und Journalismus beleuchtet werden. Interdependenzen bezeichnen die wechselseitige Abhängigkeit zwischen zwei Parteien oder Personen, in diesem Fall zwischen zwei Systemen. In wieweit PR und Journalismus wechselseitig voneinander abhängig sind, ist die Fragestellung dieser Arbeit. Für die genaue Unterscheidung von Journalismus und PR werden unter Punkt 2 Definitionen der beiden Systeme gegeben. Bereits hier tritt die erste Schwierigkeit auf, denn der Deutsche-Journalisten-Verband zählt PR-Schaffende bspw. unter das Berufsbild des Journalisten.
Wie sich jedoch im Nachfolgenden herausstellen wird, verfolgen Journalisten und PR-Schaffende gänzlich ungleiche Ziele ihrer Arbeit. Allerdings sind ihre Arbeitsmethoden ähnlich. Unter Punkt 3 und 4 werden einige Ansätze der Journalismus-PR-Beziehung aufgezeigt, die sich innerhalb der letzten drei Jahrzehnte besonders in der Forschung zu den Interdependenzen zwischen PR und Journalismus etabliert haben und am meisten diskutiert wurden. Dazu gehören die Determinationshypothese, das Intereffikationsmodell und mehrere Ansätze auf der Mikro-Ebene, der Mikro-Makro-Ebene (Meso-Ebene) und der Makro-Ebene. Eine Problematik der verschiedenen Ansätze stellt immer wieder die Zuordnung der Systeme PR und Journalismus dar. Gehören beide dem Mediensystem an? Oder sind es Subsysteme von einem Muttersystem Publizistik?
Im Anschluss daran werden die verschiedenen Ansätze unter Punkt 4.2 kritisiert und bewertet. Wie sieht nun die Realität aus? Wie viel PR ist tatsächlich im Journalismus wieder zu finden und wie ist der Journalismus auf den Informationslieferanten PR angewiesen? Was sind die Ziele der Journalisten und PR-Praktiker? Diesen Fragen soll unter Punkt 5 nachgegangen werden. Dabei erscheint es wichtig, nicht alle journalistischen Redaktionen pauschal zu beurteilen, sondern die jeweilige wirtschaftliche Situation mit zu betrachten. Das Selbstbild der Journalisten und PR-Schaffenden wird an dieser Stelle ebenfalls beleuchtet und die Gemeinsamkeiten der täglichen Arbeit dargestellt. Ein Ansatz in der Journalismus-PR-Forschung hat sich genau dieser Ähnlichkeiten angenommen: das Interpenetrationsmodell von PR und Journalismus. Als einziges Modell zu Erklärung der Journalismus-PR-Beziehung enthält es ein PR-Journalismus-Feld, welches die empirische Bewegung der beiden Systeme miteinbezieht. Die Schlussbetrachtung unter Punkt 6 schließt die Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- PR und Journalismus: Definitionen
- Einige Ansätze der Journalismus-PR-Beziehung
- Determinationshypothese
- Interefikationsmodell
- Veränderungen im Kommunikationssystem durch PR
- Interdependenzen zwischen PR und Journalismus auf Mikro, Mikro-Makro und Makro-Ebene
- Kritik und Bewertung der Ansätze
- Die Rolle von Journalismus und PR
- Die Rolle der PR als Informationszubringer in Redaktionen
- Funktionen und Ziele von PR- und Journalismustätigkeit
- Schlussbetrachtung
- Bibliographie
- Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der wechselseitigen Abhängigkeit von PR und Journalismus, also den Interdependenzen zwischen diesen beiden Systemen. Die Arbeit untersucht, inwiefern PR und Journalismus voneinander abhängig sind und wie sich diese Beziehung im Laufe der Zeit entwickelt hat.
- Definitionen von PR und Journalismus
- Analyse verschiedener Ansätze zur PR-Journalismus-Beziehung
- Die Rolle der PR als Informationslieferant für den Journalismus
- Die Funktionen und Ziele von PR- und Journalismustätigkeit
- Kritik und Bewertung der verschiedenen Ansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit dar und führt in das Thema der Interdependenzen von PR und Journalismus ein. Sie beleuchtet die Schwierigkeit, die beiden Systeme klar voneinander abzugrenzen, da der Deutsche-Journalisten-Verband PR-Schaffende zum Berufsbild des Journalisten zählt.
Das zweite Kapitel definiert die beiden Begriffe PR und Journalismus und zeigt auf, dass beide Systeme trotz ähnlicher Arbeitsmethoden unterschiedliche Ziele verfolgen.
Das dritte Kapitel analysiert verschiedene Ansätze zur Beschreibung der Beziehung von PR und Journalismus. Zunächst wird die Determinationshypothese vorgestellt, die behauptet, dass PR die Themen und das Timing der Medienberichterstattung kontrolliert. Diese Hypothese wird jedoch kritisch betrachtet und ihre Gültigkeit angezweifelt. Anschließend wird das Interefikationsmodell vorgestellt, das die Beziehung als wechselseitige Ermöglichung und Beeinflussung beschreibt.
Kapitel vier beleuchtet die Veränderungen im Kommunikationssystem durch PR und untersucht die Interdependenzen zwischen PR und Journalismus auf verschiedenen Ebenen: Mikro, Mikro-Makro und Makro. Es werden verschiedene Ansätze vorgestellt, die diese Interdependenzen auf den unterschiedlichen Ebenen beschreiben.
Das fünfte Kapitel untersucht die Rolle der PR als Informationslieferant in Redaktionen und analysiert die Funktionen und Ziele von PR- und Journalismustätigkeit. Es wird deutlich, dass PR-Arbeit der positiven Darstellung von Unternehmen und der Generierung von Öffentlichkeit dient, während Journalisten sich als neutrale Vermittler verstehen, die ihrem Publikum komplexe Sachverhalte erklären wollen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Interdependenzen von PR und Journalismus, die Determinationshypothese, das Interefikationsmodell, die Rolle der PR als Informationslieferant, Funktionen und Ziele von PR und Journalismus, Kritik und Bewertung der Ansätze, das Kommunikationssystem, sowie die wirtschaftlichen Aspekte der Beziehung zwischen PR und Journalismus.
- Citar trabajo
- Elisa Minossi (Autor), 2008, Interdependenzen von PR und Journalismus - Einige Ansätze, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133803