Giovanni Verga (1840 bis 1922) gilt als einer der Begründer des Verismus (Verismus von lat. vero: wahr) in Italien. Diese literarische Strömung wurde vom französischen Naturalismus und dessen Vertreter wie z.B. Émile Zola geprägt. Vergas erster veristischer Roman „I Malavoglia“ wird als das berühmteste und bemerkenswerteste Werk in Vergas veristischer Schaffensphase angesehen. Der Autor und sein Roman „I Malavoglia“ sollen in der folgenden Arbeit näher betrachtet werden. Dabei scheint es zunächst sinnvoll, den Verismus in Italien zu beschreiben (2.). Welche grundsätzlichen Eigenschaften veristisches Schreiben ausmachen, die Frage nach den Gründen der Entstehung und warum der Verismus vor allem durch sizilianische Autoren vertreten wurde, sollen hier geklärt werden. Anschließend werden Teile der Biographie von Giovanni Verga und einige seiner Werke aufgezeigt (3.1), um schließlich den Autor und den Verismus in Zusammenhang zu bringen (3.2).
In Vergas Romanen vor 1880 wird bereits seine Haltung gegenüber der sozialen Gesellschaft und dem menschlichen Leben insgesamt deutlich, die von Schwermut und Pessimismus geprägt ist. Entscheidende Voraussetzungen für das veristische Schreiben sind die Herkunft Vergas aus dem damals noch sehr unterentwickelten Sizilien und Vergas Sichtweise auf die Problematik der Klassengesellschaft, die in den letzten drei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts noch sehr ausgeprägt war. Zur gleichen Zeit beginnt sich jedoch auch die ökonomische und industrielle Entwick-lung in Sizilien stärker auszubreiten.
Tradition und Fortschritt spielen ambivalente Rollen, die immer wieder hinterfragt werden. Vergas pessimistische Haltung, dass man für das Leben immer kämpfen müsse, „lotta per la vita“, ist im Roman „I Malavoglia“ deutlich zu spüren. Unter Punkt 4 wird eine kurze Zusammenfassung des Romans „I Malavoglia“ gegeben, die den Untergang der sizilianischen Fischerfamilie Malavoglia skizziert und die veristischen Merkmale im Roman werden durchleuchtet. Dabei sind insbesondere die Erzähltechnik und die verwendete Sprache der Figuren von Bedeutung. Der 5. Punkt schließt die Arbeit mit der Schlussbetrachtung ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Verismus in Italien
- Giovanni Verga
- Leben und Romane bis 1875
- Verga und der Verismus bis 1922
- Die Handlung und der Verismus in „I Malavoglia"
- Schlussbetrachtung
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Verismus in Italien, insbesondere mit Giovanni Vergas Roman „I Malavoglia". Die Arbeit analysiert die Entstehung des Verismus, beleuchtet Vergas Leben und Werk und untersucht die veristischen Merkmale in „I Malavoglia".
- Der Verismus als literarische Strömung in Italien
- Giovanni Vergas Leben und Werk
- Die veristischen Merkmale in „I Malavoglia"
- Vergas pessimistische Sicht auf die menschliche Gesellschaft
- Die Rolle des sozialen Aufstiegs und der „roba" im Roman
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Verismus und Giovanni Vergas Roman „I Malavoglia" ein. Sie stellt die Ziele und den Aufbau der Arbeit dar.
Das Kapitel „Der Verismus in Italien" beschreibt die Entstehung des Verismus in Italien und die Gründe für dessen Verbreitung vor allem bei sizilianischen Autoren. Es werden die wichtigsten Vertreter des Verismus in Italien vorgestellt.
Das Kapitel „Giovanni Verga: Leben und Romane bis 1875" beleuchtet Vergas Leben und seine Werke vor der Entstehung des Verismus. Es zeigt die Entwicklung seiner literarischen Sprache und die Einflüsse auf sein Schaffen.
Das Kapitel „Giovanni Verga und der Verismus bis 1922" analysiert Vergas Hinwendung zum Verismus und die Bedeutung dieser literarischen Strömung für sein Werk. Es werden Vergas wichtigsten Romane der veristischen Phase und die Bedeutung des „Ciclo dei Vinti" erläutert.
Das Kapitel „Die Handlung und der Verismus in „I Malavoglia"“ analysiert die Handlung des Romans und die veristischen Merkmale in der Erzähltechnik, der Sprache und der Darstellung der Protagonisten. Es werden Vergas pessimistische Sicht auf die menschliche Gesellschaft und die Rolle des sozialen Aufstiegs im Roman untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Verismus, Giovanni Verga, „I Malavoglia", die sizilianische Gesellschaft, die soziale Misere, die Rolle des sozialen Aufstiegs, die „roba", die Erzähltechnik, die Sprache und die pessimistische Sicht auf die menschliche Gesellschaft.
- Citation du texte
- Elisa Minossi (Auteur), 2008, Der Verismus in Giovanni Vergas 'I Malavoglia', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133805