Das politische System Deutschlands von Manfred G. Schmidt beschreibt, auf rund 500 Seiten und 19 Kapiteln, die Entwicklung der Politik in der Bundesrepublik Deutschland. Angefan-
gen vom Beginn der Verfassung unter den Alliierten bis hin zur Wiedervereinigung 1990 und darüber hinaus, zur derzeitigen Großen Koalition. Dabei unterteilt Schmidt die einzelnen Kapitel noch-
mals in drei Teile:
I. Politische Institutionen, Akteure und Willensbildung
II. Politikfelder
III. Bilanz
Das Buch begnügt sich nicht damit, die politischen Abläufe (politics) und politischen Formen und Institutionen (polity) der Bundesrepublik darzustellen, sondern Manfred G. Schmidt möchte auch
Einblicke in den Inhalt politischer Entscheidungen und den dabei entstehenden Zusammenhängen zwischen Institutionen, Abläufen und Entscheidungsinhalt (policy) geben.Die Bundesrepublik wird
dabei nicht nur aus innenpolitischer Sicht begutachtet, vielmehr werden auch Grundzüge der Außenpolitik nicht ausser Acht gelassen. Insbesondere, da die Konstellation von Außen- und Innenpo-
litik, die Bundesrepublik zu einem, im internationalen Vergleich, ungewöhnlich „offenen Staat“ und einer auch international Zeichen setzenden „Zivilmacht“, gemacht haben. Manfred G. Schmidt scheut bei seiner Untersuchung des politischen Systems der Bundesrepublik nicht den Blickwinkel des internationalen und historischen Vergleichs zu nutzen, wo immer dies nötig und möglich ist. Am Ende wird das politische System Deutschlands systematisch, anhand seiner Stärken und Schwächen, bewertet. Dabei wird auch die Diagnose überprüft, nach der die Politik der Bundesrepublik Deutschland eine „Erfolgsgeschichte“ ist und durch eine Bewertung ersetzt, die nach Institutionen,Abläufen und politischer Gestaltung differenziert. Manfred G. Schmidt nutzte einschlägige fachwissenschaftliche Literatur aus dem deutschen und englischen Sprachraum, soweit diese im Sommer 2006, für ihn zugänglich war.
Buchrezension: „Das politische System Deutschlands“ von Manfred G. Schmidt
Das politische System Deutschlands von Manfred G. Schmidt beschreibt, auf rund 500 Seiten und 19 Kapiteln, die Entwicklung der Politik in der Bundesrepublik Deutschland. Angefan- gen vom Beginn der Verfassung unter den Alliierten bis hin zur Wiedervereinigung 1990 und darü- ber hinaus, zur derzeitigen Großen Koalition. Dabei unterteilt Schmidt die einzelnen Kapitel noch- mals in drei Teile:
I. Politische Institutionen, Akteure und Willensbildung
II. Politikfelder
III. Bilanz
Das Buch begnügt sich nicht damit, die politischen Abläufe (politics) und politischen Formen und Institutionen (polity) der Bundesrepublik darzustellen, sondern Manfred G. Schmidt möchte auch Einblicke in den Inhalt politischer Entscheidungen und den dabei entstehenden Zusammenhängen zwischen Institutionen, Abläufen und Entscheidungsinhalt (policy) geben. Die Bundesrepublik wird dabei nicht nur aus innenpolitischer Sicht begutachtet, vielmehr werden auch Grundzüge der Au- ßenpolitik nicht ausser Acht gelassen. Insbesondere, da die Konstellation von Außen- und Innenpo- litik, die Bundesrepublik zu einem, im internationalen Vergleich, ungewöhnlich „offenen Staat“ und einer auch international Zeichen setzenden „Zivilmacht“, gemacht haben. Manfred G. Schmidt scheut bei seiner Untersuchung des politischen Systems der Bundesrepublik nicht den Blickwinkel des internationalen und historischen Vergleichs zu nutzen, wo immer dies nötig und möglich ist. Am Ende wird das politische System Deutschlands systematisch, anhand seiner Stärken und Schwä- chen, bewertet. Dabei wird auch die Diagnose überprüft, nach der die Politik der Bundesrepublik Deutschland eine „Erfolgsgeschichte“ ist und durch eine Bewertung ersetzt, die nach Institutionen, Abläufen und politischer Gestaltung differenziert. Manfred G. Schmidt nutzte einschlägige fach- wissenschaftliche Literatur aus dem deutschen und englischen Sprachraum, soweit diese im Som- mer 2006, für ihn zugänglich war.
Manfred G. Schmidt ist deutscher Politikwissenschaftler und Professor an der Universität Heidelberg. Seit Oktober 2006 ist er Dekan der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Heidelberg. Er ist insbesondere durch seine Forschungen zum politischen System der Bundesrepublik Deutschland, zur Sozialpolitik, zum Wohlfahrtsstaat und zu Demokratietheorien bekannt geworden. Derzeitig liegt der Schwerpunkt seiner Forschung bei der Bildungsausgabenpolitik im internationalen Vergleich.
Sein vorliegendes Buch, Das politische System Deutschlands, besteht aus den bereits ge- nannten drei Hauptteilen. Der Erste Teil handelt vom Regelwerk, das die Verfassung und das Wahl- system der Politik vorgeben, den wichtigsten politischen Akteuren und den Strukturen der politi- schen Willensbildung in der Bundesrepublik. Schmidt stellt klar, dass Deutschland zu den drei Dut- zend Staaten mit einer, seit mehreren Jahrzehnten stabilen liberalen Demokratie gehört. Das dies geschehen würde, hatte zu Anfang keiner erwartet, da die Erblast des NS-Regimes zu groß war. Dennoch festigte sich die Demokratie in Deutschland insbesondere durch das „Wirtschaftswunder“ und das Grundgesetz vom 19. Mai 1949. Das Grundgesetz bildet im politischen System Deutsch- lands das „Spielregelwerk“, wie Manfred G. Schmidt es ausdrückt. Das Grundgesetz, also die Ver- fassung der Bundesrepublik Deutschland, sollte liberaldemokratisch, konstitutionalistisch und föde- ralistisch sein. Somit wollte man einer Wiedergeburt eines starken Staates entgegenwirken. Mit Hil- fe des Grundgesetzes wurde dem politischen Betrieb die Richtung vorgeschrieben. Die Bundesre- publik Deutschland sollte ein Rechtsstaat, eine Republik, eine Demokratie, ein Bundesstaat, ein So- zialstaat und offener Staat zu inter- und supranationalen Organisationen werden. Der offene Staat äußerte sich durch den Export von Souveränitätsbefugnissen an, beispielsweise der EU und der NATO. Dies war, laut Schmidt, das Eintrittsticket Deutschlands in den Kreis der westlichen Demo- kratien. Jedoch folgt durch den Offenen Staat gleichzeitig ein Demokratieproblem in Deutschland, da ein Demokratiedefizit durch die Europäische Union herrscht.
Das Grundgesetz als solches ist eine Erfolgsgeschichte, da es ein insgesamt zuverlässiges, stabiles und kalkulierbares Spielregelwerk für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft darstellt.
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- Arbeit zitieren
- Mehran Zolfagharieh (Autor:in), 2008, Buchrezension zu "Das politische System Deutschlands" von Manfred G. Schmidt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133814
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