Wie die im Jahr 2009 im Land Berlin durchgeführte Abstimmung über das Volksbegehren „Pro Reli“ zeigt, ist der konfessionsgebundene Religionsunterricht längst nicht mehr selbstverständlich. Während im Land Nordrhein-Westfalen der schulische Religionsunterricht fest in das Schulgesetz integriert ist, besteht in Berlin von der ersten Klasse an die Wahl, ob ethischer Unterricht oder Religionsunterricht besucht wird. Der Hintergrund, auf dem die „Pro Reli“-Abstimmung basiert und auf dem auch der Religionsunterricht in nordrhein-westfälische Schulen integriert ist, ist die Frage nach der Begründung des Religionsunterrichts im Fächerkanon.
Diese Frage wird schon Mitte der 1960er Jahre gestellt. Zu diesem Zeitpunkt verliert die Verbindung von Kirche und Staat in der pluralistischen Gesellschaft an Halt, sodass eine ungerechtfertigte Privilegierung von kirchlicher Institution in der Schule gesehen wird. Während das II. vatikanische Konzil auf globaler Ebene die Kirche in das neue, pluralistisch geprägte Zeitalter führt, werden die erlangten Beschlüsse auf lokaler Ebene in Deutschland durch diverse kirchliche Institutionen umgesetzt.
Dieser Essay stellt die Stellungnahmen zum schulischen, katholischen Religionsunterricht der Deutschen Bischofskonferenz (1969-1972) und der Würzburger Synode (1974) dar und verschafft einen Einblick in die Grundlagen religiösen Lehrens und der damit verbundenen Rechtfertigung des Faches katholische Religionslehre als ordentliches Schulfach auch im Hinblick auf ökumenische Fragestellungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Ökumene im Religionsunterricht? Ansätze der Deutschen Bischofskonferenz
- Begründung und Zielsetzung des Religionsunterrichts
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert die Stellungnahmen der Deutschen Bischofskonferenz und der Würzburger Synode zum katholischen Religionsunterricht, um die rechtlichen und theologischen Grundlagen des Faches in der pluralistischen Gesellschaft zu beleuchten. Er untersucht die Entwicklung der ökumenischen Dimension des Religionsunterrichts und die Begründung seiner Bedeutung im Fächerkanon.
- Die Entwicklung des ökumenischen Charakters des katholischen Religionsunterrichts
- Die Begründung und Zielsetzung des konfessionsgebundenen Religionsunterrichts
- Die Rolle der katholischen Kirche im Bildungsauftrag der Schule
- Die Bedeutung des Religionsunterrichts für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler
- Die Relevanz des Religionsunterrichts für das Verständnis der Gesellschaft und der christlichen Überlieferung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung
Die Einleitung stellt die aktuelle Debatte um den Religionsunterricht in Deutschland vor und führt in die Problematik der Begründung und Zielsetzung des konfessionsgebundenen Unterrichts ein. Sie zeigt die Relevanz des Themas im Kontext der pluralistischen Gesellschaft und der Trennung von Kirche und Staat.
- Hauptteil
- Ökumene im Religionsunterricht? Ansätze der Deutschen Bischofskonferenz
Dieser Abschnitt untersucht die Stellungnahmen der Deutschen Bischofskonferenz von 1969-1972 zum ökumenischen Charakter des katholischen Religionsunterrichts. Er analysiert die Entwicklung der Positionen von einer strikt konfessionellen Sichtweise hin zu einer stärkeren Öffnung gegenüber anderen Konfessionen. Dabei werden die Argumente der Bischöfe für einen konfessionsgebundenen Religionsunterricht sowie die Herausforderungen der Ökumene im schulischen Kontext beleuchtet.
- Begründung und Zielsetzung des Religionsunterrichts
Dieser Abschnitt beleuchtet die Begründung und Zielsetzung des katholischen Religionsunterrichts anhand der Stellungnahmen der Deutschen Bischofskonferenz und der Würzburger Synode. Er analysiert die pädagogischen und theologischen Argumente für die Integration des Religionsunterrichts in den Fächerkanon. Die Bedeutung des Unterrichts für die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler sowie für das Verständnis der christlichen Überlieferung und der Gesellschaft wird hervorgehoben.
- Ökumene im Religionsunterricht? Ansätze der Deutschen Bischofskonferenz
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den katholischen Religionsunterricht, die Deutsche Bischofskonferenz, die Würzburger Synode, Ökumene, Konfessionsgebundenheit, Begründung, Zielsetzung, Bildungsauftrag, Gesellschaft, Schule, Kirche, und Glaubensverständnis. Der Text beleuchtet die Entwicklung des katholischen Religionsunterrichts im Kontext der pluralistischen Gesellschaft und die Bedeutung des Faches für die Bildung und Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler.
- Citar trabajo
- Stefan Rohde (Autor), 2009, Stellungnahmen der Deutschen Bischofskonferenz und der Würzburger Synode zum Religionsunterricht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133830