Kulturen und Gesellschaften sind seit jeher Wandlungsprozessen unterworfen. Ein signifikantes Merkmal heutiger Wandlungsprozesse ist unumstritten die Geschwindigkeit, mit der sich in den verschiedensten Bereichen Veränderungen in Form von demographischen Strukturen, wissenschaftlichen Erkenntnissen und wirtschaftlichen oder politischen Rahmenbedingungen ergeben.
Diese wirken sich auf die Lebensformen und Lebensbedingungen aller Menschen und den Zustand der Gesamtgesellschaft in einschneidende Weise aus und verändern sie. [...] Wissen unterscheidet sich von der reinen Informationsaufnahme. Wissen ist die bewusste Anwendung und Zuordnung von Information und deren Beurteilung. Der Terminus der "Wissensgesellschaft" greift diesen Aspekt und die damit verbundenen Auswirkungen auf.
Diesbezügliche Auswirkungen finden sich auch im Bildungsbereich. Stichworte wie lebenslanges Lernen, selbstständige Weiterbildung oder die Neudefinition des Kompetenzbegriffs beschreiben beispielsweise die Herausforderungen, denen sich sowohl
Lernende als auch die entsprechenden Institutionen gegenüber gestellt sehen.
Das Lernen des Lernens als Vermittlung der Fähigkeit zur Problembewältigung selbst wird zum grundlegenden und vorrangigen Lernziel.(Weiter-) Bildung ist nicht mehr ein Privileg, sondern eine Notwendigkeit, um den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen folgen und sie mitgestalten zu können.
Es ist vermehrt die Kompetenz und die Bereitschaft gefordert, sich über die Schulzeit hinaus selbstständig weiterbilden zu können. [...] Es erscheint deshalb unumgänglich, Werkzeuge zur Verfügung zu stellen beziehungsweise zu haben, die es erlauben, auf die neuen
Anforderungen der beruflichen Umwelt flexibel und angepasst zu reagieren dieser Wandel hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf die Weiterbildung nach der Schulzeit, sondern zeigt auch direkte Effekte auf die berufliche Grundausbildung.
In dieser Arbeit sollen Konzepte des Lernens untersucht werden, wobei die Begriffe der Qualifikation und Kompetenz näher erläutert werden. Ein besonderes Augenmerk soll darauf folgend auf das selbst gesteuerte Lernen gelegt werden. Abschließend wird mit dem Beispiel des Internet eine Methode exemplarisch aufgegriffen und diesbezüglich analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIE FORDERUNG NACH DEM LEBENSLANGEN LERNEN
- DER KOMPETENZBEGRIFF
- DER QUALIFIKATIONSBEGRIFF
- DIE PROBLEMATIK DER BEGRIFFSABGRENZUNG
- DAS VERHALTENSMODELL ALS ERKLÄRUNGSANSATZ FÜR DEN LERNPROZESS
- STANDARDISIERTER ERWERB VON KOMPETENZEN DURCH FORMALES LERNEN
- DIESELEKTIONSFUNKTION
- DIE INTEGRATIONS- UND LEGITIMATIONSFUNKTION
- INFORMELLES LERNEN
- DAS NON-FORMALE LERNEN
- SELBSTGESTEUERTES LERNEN
- SELBSTGESTEUERTES LERNEN AM BEISPIEL DES INTERNET
- KRITERIEN ZUR ÜBERPRÜFUNG DES EINSATZES VON METHODEN BEIM LERNEN MIT DEM INTERNET
- FAZIT
- LITERATUR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung befasst sich mit dem Konzept des selbstgesteuerten Lernens vor dem Hintergrund des sich wandelnden Bildungsbegriffs. Sie analysiert die Bedeutung von lebenslangem Lernen, Kompetenzen und Qualifikationen in einer sich dynamisch entwickelnden Gesellschaft. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Lernformen, insbesondere das informelle und non-formale Lernen, und untersucht die Rolle des selbstgesteuerten Lernens in diesem Kontext. Der Fokus liegt dabei auf der exemplarischen Analyse des Internet als Lernmedium.
- Lebenslanges Lernen als Notwendigkeit in einer Wissensgesellschaft
- Der Kompetenzbegriff und seine Bedeutung für die berufliche Handlungsfähigkeit
- Die verschiedenen Lernformen: formales, informelles und non-formales Lernen
- Das Konzept des selbstgesteuerten Lernens und seine Voraussetzungen
- Das Internet als Lernmedium und seine Möglichkeiten und Herausforderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Ausarbeitung beleuchtet den Wandel von Kulturen und Gesellschaften und die damit verbundenen Herausforderungen für das Lernen. Die Geschwindigkeit der Veränderungen in den Bereichen demographischer Strukturen, wissenschaftlicher Erkenntnisse, Wirtschaft und Politik erfordert eine Anpassung der Bildungssysteme.
Das Kapitel "Die Forderung nach dem lebenslangen Lernen" analysiert die Bedeutung des lebenslangen Lernens im Kontext der Lissabon-Agenda und der gesellschaftlichen Forderung nach Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Der Abschluss einer formalen Berufsausbildung wird als Beginn des lebenslangen Lernens betrachtet, wobei die Lernenden dazu befähigt werden sollen, sich selbstständig weiterzubilden.
Das Kapitel "Der Kompetenzbegriff" beschäftigt sich mit der Definition und Bedeutung des Kompetenzbegriffs. Kompetenz wird als ganzheitlicher Ansatz zur Beschreibung der beruflichen Handlungsfähigkeit einer Person definiert, die sich aus verschiedenen Kompetenzen zusammensetzt. Der Begriff der Schlüsselkompetenzen wird im Kontext der notwendigen Kompetenzen für eine erfolgreiche berufliche Assimilation erläutert.
Das Kapitel "Der Qualifikationsbegriff" beschreibt den Qualifikationsbegriff als Umschreibung des allgemeinen Bildungsstands und seine Beziehung zu formalen Bildungssystemen. Qualifikationen werden als formale Anforderungen betrachtet, die für den Zugang zu einem Beruf, einer Berufsausbildung oder einer Schulform erfüllt sein müssen.
Das Kapitel "Die Problematik der Begriffsabgrenzung" untersucht die Schwierigkeiten bei der Abgrenzung zwischen Kompetenz und Qualifikation im täglichen Sprachgebrauch. Die Evaluation von Qualifikationen erscheint im Vergleich zur Feststellung von Kompetenzen einfacher, insbesondere im Kontext von Lehr- und Lernprozessen.
Das Kapitel "Das Verhaltensmodell als Erklärungsansatz für den Lernprozess" stellt das Verhaltensmodell von Straka vor, welches den individuellen Individuum-Umgebung-Bezug in Form von drei Ebenen beschreibt. Der Lernprozess wird als Umkehrung der beschriebenen Abläufe verstanden, bei dem sich die inneren Bedingungen des Individuums durch eine Lernepisode verändern.
Das Kapitel "Standardisierter Erwerb von Kompetenzen durch formales Lernen" definiert formales Lernen als planmäßiges Lernen in Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen, das zu Zertifikaten führt. Die Selektionsfunktion des formalen Bildungswesens wird im Kontext der Neuverteilung von Lebenschancen erläutert, während die Integrations- und Legitimationsfunktion die Weitergabe von Werten und Normen der Gesellschaft an die Lernenden beinhaltet.
Das Kapitel "Informelles Lernen" beschreibt informelles Lernen als Lernen außerhalb des organisierten Lehrens und Lernens in Bildungsinstitutionen. Es findet in unmittelbaren Lebens- und Erfahrungszusammenhängen statt und zeichnet sich durch seine pragmatische und nicht-bewusste Natur aus.
Das Kapitel "Das Non-Formale Lernen" definiert non-formales Lernen als Lernen außerhalb der Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung, das nicht zu anerkannten Abschlüssen und Zertifikaten führt. Der Ursprung des Begriffs "Selbstlernen" wird im angelsächsischen Kulturraum und in der Studentenbewegung der 1960er Jahre verortet.
Das Kapitel "Selbstgesteuertes Lernen" beleuchtet das Konzept des selbstgesteuerten Lernens, das sich durch die Selbststeuerung der Lernenden im Lernprozess auszeichnet. Die Voraussetzungen und Möglichkeiten des selbstgesteuerten Lernens werden im Kontext von externen und internen Lernbedingungen betrachtet.
Das Kapitel "Selbstgesteuertes Lernen am Beispiel des Internet" untersucht die Möglichkeiten und Herausforderungen des selbstgesteuerten Lernens im Kontext des Internets. Die modernen Informations- und Kommunikationstechnologien werden als geeignet für die Unterstützung des selbstgesteuerten Lernens angesehen, da sie den Lernenden mehr Entscheidungsspielräume und Zugriff auf Informationen ermöglichen.
Das Kapitel "Kriterien zur Überprüfung des Einsatzes von Methoden beim Lernen mit dem Internet" beschreibt die Kriterien für den Einsatz von Methoden beim Lernen mit dem Internet, die sich auf die räumliche und zeitliche Distanz, die Präsentationsformen, die nicht-lineare Anordnung der Lerninhalte, die Interaktivität, den Informationszugriff und die Kommunikation und Kooperation beziehen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das lebenslange Lernen, den Kompetenzbegriff, den Qualifikationsbegriff, die verschiedenen Lernformen (formales, informelles, non-formales Lernen), das selbstgesteuerte Lernen und die Rolle des Internets als Lernmedium. Die Ausarbeitung beleuchtet die Herausforderungen des Lernens in einer sich dynamisch entwickelnden Gesellschaft und die Bedeutung von selbstgesteuertem Lernen für die Anpassung an die neuen Anforderungen.
- Arbeit zitieren
- Daniel Fedders (Autor:in), 2008, Selbstgesteuertes Lernen vor dem Hintergrund des sich wandelnden Bildungsbegriffs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133904