Der Einfluss staatlicher Technologiepolitik auf industrielle Innovation

Wird die Stärkung der technologischen Leistungsfähigkeit durch direkte Subventionen des Staates in private Unternehmen gewährleistet?


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2009

24 Pages, Note: 1,7


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Förderung von Innovationsaktivitäten
2.1 Welche Ziele verfolgt der Staat durch Förderung von Innovationsaktivitäten?
2.2 Wer fördert im Namen des Staates?
2.3 Übersicht des politischen Instrumentariums zur Förderung und Zielerreichung

3 Empirische Studien zu Auswirkungen der öffentlichen Förderungen auf die durchgeführten Innovationsprojekte
3.1 Mannheimer Innovationspaneel: Erhebung 2001
3.1.1 Unmittelbare Auswirkung der öffentlichen Förderung auf die durchgeführten Innovationsprojekte
3.1.2 Effekte auf die FuE-Budgets der Unternehmen (Vergleich geförderte / nicht-geförderte Unternehmen)
3.1.3 Bringen die geförderten mehr als nichtgeförderte Unternehmen?
3.2 Ist FuE-Förderung gleichbedeutend mit Wachstum und Produktivität?
3.3 Deutschland im internationalen Vergleich
3.4 Beispiele Ostdeutschland / Mittelstandsförderung / Hightechstrategie

4 Beurteilung der Ergebnisse vor dem Hintergrund der Zielsetzungen
4.1 Ökonomische Aspekte
4.2 Betriebswirtschaftliche Aspekte

5 Zusammenfassung

Anhang

Literaturverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Vergleich der FuE-Intensität geförderten Unternehmen mit den Unternehmen der Kontrollgruppe

Tabelle 2: Marktneuheiten und Patente von geförderten und nicht geförderten innovativen Unternehmen

Tabelle 3: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Ressorts

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Ergebnisse der ZEW Untersuchung

Abbildung 2: Sektorale FuE-Intensität 1994-1996 und Produktivitätswachstum 1995-2004

Abbildung 3: Weltmarktrelevante Patente im internationalen Vergleich 1991-2006

Abbildung 4: Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt im internationalen Vergleich (1981-2003)

Abbildung 5: Ausgaben des Bundes für Forschung und Entwicklung nach Ressorts 2007

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Auszug aus der Haushaltsdebatte vom 29.03.2006 im Deutschen Bundestag. Das Wort hat Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel:

“Ich möchte nun drittens zu dem aus meiner Sicht in der Tat zentralen Punkt Forschung und Innovationen kommen. Da stellt sich die Frage: Wo sind wir besser als andere, damit wir unseren Lebensstandard halten können? Herr Kuhn, Sie müssen doch neidlos anerkennen, dass wir in den nächsten vier Jahren 6 Milliarden Euro mehr für Forschung und Entwicklung ausgeben.

[...] Wir haben zwar die Erhöhung um 6 Milliarden Euro beschlossen - ich hoffe, dass uns das Parlament mehrheitlich dabei folgt -, aber wir haben noch keine klar ausgearbeitete Strategie. Deshalb befassen wir uns im Rahmen eines unserer Projekte für die zweite Etappe mit der Frage, an welcher Stelle wir diesen Beitrag in Höhe von 6 Milliarden Euro ausgeben müssen, damit am Ende der Legislaturperiode Deutschland insgesamt 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Forschung und Entwicklung ausgibt. Diese Sache ist noch nicht in trockenen Tüchern, weil auf jeden Euro der öffentlichen Hand 2 Euro privater Investitionen der Wirtschaft folgen müssen.“[1]

Diese Arbeit soll aufzeigen, welche Möglichkeiten der Staat besitzt, um industrielle Innovation voranzutreiben und welchen Einfluss er auf Innovationen nehmen kann. Insbesondere werden dabei die Subventionierung und die direkte Projektförderung von privaten Unternehmen untersucht. Ziel des Staates ist es, die technologische Leistungsfähigkeit des Landes zu gewährleisten. „Wo sind wir besser als andere, damit wir unseren Lebensstandard halten können?“

In Kap. 2 wird gezeigt, wie der Staat Innovationsaktivitäten fördert und mit welchen politischen Instrumenten er die Erreichung seiner Ziele verfolgt. Die direkte Projektförderung wird dazu in Kap. 3 näher untersucht, um festzustellen, ob es sinnvoll ist, Industrieförderung durch Subventionierung zu betreiben. Es werden Daten aus dem Mannheimer Innovationspaneel verglichen. Desweiteren soll gezeigt werden, dass industrielle Innovation das Wachstum und die Produktivität positiv beeinflusst, was durch drei praktische Beispiele belegt wird. Den Abschluss der Kernuntersuchung bildet eine Veranschaulichung Deutschlands im internationalen Vergleich. Ist die deutsche Industrie innovations- und technologisch leistungsfähig? In Kap. 4 dieser Arbeit werden die Ergebnisse vor dem Hintergrund der Zielsetzung in bezug auf ökonomische und betriebswirtschaftliche Aspekte beurteilt und kritisch hinterfragt. Kap. 5 fasst die Erkenntnisse zusammen und gibt einige kurze Gedankengänge wieder, die evtl. zur Verbesserung der Subventionspolitik beitragen könnten.

2 Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Förderung von Innovationsaktivitäten

2.1 Welche Ziele verfolgt der Staat durch Förderung von Innovationsaktivitäten?

„In der Forschung liegt der Schlüssel zur Innovation - und Innovationen sind der Motor für Wachstum und Wohlstand.“[2]

Das Streben des Staates ist es, den deutschen Bürgern technologischen, gesundheitlichen, wissenschaftlichen und sozialen Wohlstand zu garantieren. Dazu muss sich die BRD in einer rasant fortentwickelnden Welt immer auf dem neuesten Entwicklungs- und Forschungsstand befinden. Wohlstand basiert auf einer gesunden, wettbewerbsfähigen und technologisch fortschrittlichen Wirtschaft. Um diese zu gewährleisten, unterstützt die Bundesregierung die Forschung nach Innovationen in verschiedensten Sektoren der Industrie durch Subventionen und Förderungen.

In der Gesamtbetrachtung lassen sich nach Aussage der Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF), Annette Schavan - trotz einer Schwerpunktbildung sowohl in der institutionellen als auch in der projektorientierten Förderung (siehe Kap. 2.3) - folgende einheitliche, forschungspolitische Zielsetzungen erkennen:

- Die Förderung von Spitzentechnologien als Innovationsmotoren,
- die Vorsorge und Zukunftsgestaltung (Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Gesundheit),
- die Sicherung wissenschaftlicher Exzellenz (Exzellenzinitiative, Hochschulpakt),
- die Stärkung und Vernetzung der Forschungslandschaft (Mobilitätsforschung) und
- die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit.[3]

Auf genaue politische Instrumente zur Erreichung dieser Zielsetzungen wird in Kap. 2.3 eingegangen. Trotz sehr allgemein formulierter Zielsetzungen verfolgt die FuT-Politk - neben der Grundlagenforschung und der regionalpolitischen Förderung - in erster Linie das Ziel, die technologische Leistungsfähigkeit in bestimmten als Schüsseltechnologien[4] erachteten

Bereichen zu stärken wie z.B. in der Lasertechnik, Halbleitertechnologie, Medizin etc.

Die Bundesregierung erwartet, dass durch die Förderung Ergebnisse gleichzeitig oder nacheinander eintreten, etwa auf stabilisierungs-, regional- oder strukturpolitischen Felde.[5] Sie verspricht sich z.B. von einer Investition in ein Forschungsprojekt eine Erweiterung oder sogar eine richtige Vertiefung des Unternehmens in dieses Projekt oder in diesen Technologiezweig.

In den letzten Jahren ist darüber hinaus das Konzept der Nachhaltigkeit[6] als wichtigstes technologiepolitisches Ziel formuliert worden. Im übertragenen Sinn bedeutet dies die Orientierung an nachhaltigen Technologien, deren Entwicklung sich im Einklang mit den ökologischen (Stabilität der Natur und Sicherstellung der Regenerationsfähigkeit natürlichen Ressourcen), ökonomischen (Wertschöpfungsketten und Produktionssysteme) und sozialen Bedürfnissen (Lebensqualität der Menschen verbessern und Stabilität der Gesellschaft) der Anwender befindet. Aus diesem Grund rief die Bundesregierung auch das „Rahmenprogramm Forschung für Nachhaltigkeit“[7] ins Leben.

2.2 Wer fördert im Namen des Staates?

Die Bundesregierung besteht aus mehreren Ministerien. Diese bekommen jeweils ein bestimmtes Budget zur Verfügung gestellt, über dessen Höhe und Verteilung im Bundestag abgestimmt und entschieden wird. Die 3 wichtigsten Ministerien, mit dem höchsten Förderungsbudget sind:

- das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF),
- das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und
- das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg).

Eine kleine Übersicht über die Ausgaben des Staates und der einzelnen Ministerien können sie aus der Abbildung 5 und der Tabelle 3 (beide im Anhang) entnehmen. Für viele Technologieunternehmen sind somit diese drei Ministerien hauptsächliche Ansprechpartner für ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. In 2007 wurden bundesweit 10,136 Mrd. Euro alleine für Forschung und Entwicklung ausgegeben.

2.3 Übersicht des politischen Instrumentariums zur Förderung und Zielerreichung

Der Staat hat mehrere Möglichkeiten, Technologie und Forschung zu unterstützen. Von daher ist das Spektrum von Instrumenten entsprechend vielfältig. Es gibt 3 Schwerpunktbereiche,

in die die Ministerien vor allem investieren:

- Förderung institutioneller Einrichtungen (Großforschungseinrichtungen, Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer-Gesellschaft, Hochschulen etc.),
- finanzielle Anreize (Programme mit FuE-Förderung und Verbundprojekten, Innovationsprogramme, Risikokapital) und
- Bereitstellung von Infrastrukturen und Unterstützung des Technologietransfers (Information und Beratung, Unterstützung von Kooperationen und Netzwerken).[8]

[...]


[1] Angela Merkel, 29.03.2006, http://www.bundesregierung.de/nn_1498/Content/DE/Rede/2006/03/2006-03-29-rede-von-bundeskanzlerin-angela-merkel-am-29-maerz-in-der-haushaltsdebatte.html , Abruf am 2.5.2009

[2] Bundesregierung, Hightech Strategie, http://www.hightech-strategie.de, Startseite Abruf 20.05.2009

[3] Vgl. BMBF, 2009, Bilanz und Perspektive, S.8 ff

[4] Vgl. BMBF, 2004, Bundesbericht Forschung 2004, S.III ff

[5] Vgl. Schröder, 1988, Subventionen als staatliche Handlungsmittel, S.395

[6] BMBF, Forschung für Nachhaltigkeit, http://www.fona.de/de/5696, Abruf am 21.05.2009

[7] Bundesregierung, 2004, http://www.foerderinfo.bund.de/de/386.php, Abruf am 20.05.2009

[8] Vgl. Dörfler Rupert, 2003, Technologiepolitik in der Bundesrepublik Deutschland, S.146ff

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Résumé des informations

Titre
Der Einfluss staatlicher Technologiepolitik auf industrielle Innovation
Sous-titre
Wird die Stärkung der technologischen Leistungsfähigkeit durch direkte Subventionen des Staates in private Unternehmen gewährleistet?
Université
RWTH Aachen University  (Technologie und Innovationsmanagement)
Cours
Technologie und Innovationsmanagement
Note
1,7
Auteur
Année
2009
Pages
24
N° de catalogue
V134027
ISBN (ebook)
9783640416523
ISBN (Livre)
9783640412051
Taille d'un fichier
840 KB
Langue
allemand
Mots clés
Einfluss, Staat, Technologie, Technologiepolitik, Innovation, Industrie, industrielle Innovation, Stärkung der Leistungsfähigkeit, private Unternehmen, direkte Subventionen
Citation du texte
Hendrik Bergmann (Auteur), 2009, Der Einfluss staatlicher Technologiepolitik auf industrielle Innovation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134027

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