In den letzten Jahren wurde kaum ein Bilanzierungsthema kontroverser diskutiert, als die Frage der Bewertung und Erfassung von aktienbasierten Vergütungsformen (Share-based Payment Transactions) für Mitarbeiter und Führungskräfte. Hierbei handelte es sich grundsätzlich um die Fragestellungen, ob Aktienoptionen auf Gesellschafter- oder Gesellschaftsebene gewährt werden, eine Begebung von Aktienoptionen erfolgswirksam zu erfassen ist und mit welchem Wert sowie zu welchem Zeitpunkt diese Vergütungen zu bewerten sind. Mit der Verabschiedung von IFRS 2 am 19. Februar 2004 hat das IASB die bis dahin bestehende Regelungslücke in der Bilanzierung und Bewertung von anteilsbasierten Vergütungen in der externen Rechnungslegung geschlossen. Lange Zeit überwiegte die Entlohnung aus einem Festgehalt und einer ergebnisabhängigen Tantieme. Die zunehmende Verbreitung von aktienbasierten Vergütungen ist Folge der fortschreitenden Globalisierung der Wirtschaft und soll der unzureichenden Beachtung von Renditeinteressen der Aktionäre, insbesondere durch die Führungskräfte eines Unternehmens, entgegenwirken. Gegenstand der nachstehenden Ausführungen ist die Darstellung der Vorschriften zur bilanziellen Behandlung von aktienbasierten Vergütungssystemen nach IFRS 2. Des Weiteren werden diese Vorschriften einer kritischen Analyse unterzogen. Um der Komplexität der Thematik gerecht zu werden, finden lediglich die Rechnungslegungsvorschriften des IASB Berücksichtigung. Die vorliegende Seminararbeit gliedert sich in fünf Kapitel. Nach der vorangegangenen Darstellung der Thematik, wird im zweiten Kapitel die Bedeutung aktienbasierter Vergütungen aus Sicht des Unternehmens und der Anteilseigner bzw. Aktionäre erläutert. Im dritten Kapitel wird zunächst der Geltungsbereich des IFRS 2 beschrieben. Darauf aufbauend werden die Regelungen zum Bilanzansatz und deren Bewertung der unterschiedlichen Formen aktienbasierter Vergütungen aufgezeigt. Darüber hinaus werden diese anhand eines ausgewählten Beispieles näher erläutert. In Kapitel vier werden die Regelungen des IFRS 2 einer kritischen Beurteilung unterzogen. Die vorliegende Seminararbeit endet im fünften Kapitel mit einer kurzen Zusammenfassung der Thematik.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Motive für den Einsatz aktienbasierter Vergütungen
- 2.1 Motive aus Sicht des Unternehmens
- 2.2 Motive aus Sicht der Aktionäre
- 3. Ausgestaltung und Bilanzierung aktienbasierter Vergütungen nach IFRS 2
- 3.1 Anwendung und Geltungsbereich des IFRS 2
- 3.2 Eigenkapitalorientierte aktienbasierte Vergütungen
- 3.2.1 Bilanzansatz und Bewertung
- 3.2.2 Anwendungsbeispiel
- 3.3 Cashorientierte aktienbasierte Vergütungen
- 3.3.1 Bilanzansatz und Bewertung
- 3.3.2 Anwendungsbeispiel
- 3.4 Kombinationsmodelle
- 3.5 Anhangangaben
- 4. Kritische Würdigung des IFRS 2
- 4.1 Informationsgehalt und Aussagekraft
- 4.2 Bewertungs- und Gestaltungsspielräume
- 5. Zusammenfassende Schlussbemerkung
- Literaturverzeichnis
- Versicherung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Bilanzierung und Bewertung aktienbasierter Vergütungen nach IFRS 2. Ziel ist es, die Vorschriften des IFRS 2 darzustellen und kritisch zu würdigen. Die Arbeit beleuchtet sowohl die Motive für den Einsatz solcher Vergütungen aus Unternehmens- als auch Aktionärsperspektive.
- Motive für den Einsatz aktienbasierter Vergütungen
- Bilanzierung und Bewertung nach IFRS 2
- Anwendungsbeispiele für verschiedene Modelle
- Kritische Analyse des IFRS 2 bezüglich Informationsgehalt und Gestaltungsspielräumen
- Zusammenfassende Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der aktienbasierten Vergütungen ein und beschreibt die kontroverse Diskussion um deren Bewertung und Erfassung. Sie hebt die steigende Verbreitung solcher Vergütungen hervor und betont die Notwendigkeit einer erhöhten Transparenz und bilanziellen Erfassung, die durch die Verabschiedung des IFRS 2 erfüllt werden sollte. Die Einleitung verweist auf die bis dahin bestehende Regelungslücke und den Wunsch, die Renditeinteressen der Aktionäre durch die Ausrichtung auf das Shareholder-Value-Konzept zu stärken und opportunistisches Verhalten des Managements zu vermeiden.
2. Motive für den Einsatz aktienbasierter Vergütungen: Dieses Kapitel untersucht die Gründe für die Verwendung aktienbasierter Vergütungen sowohl aus der Sicht des Unternehmens als auch aus der Sicht der Aktionäre. Es beleuchtet die strategischen Vorteile für Unternehmen, wie beispielsweise die Bindung qualifizierter Mitarbeiter und die Ausrichtung der Unternehmensziele an den Interessen der Aktionäre. Gleichzeitig werden die Perspektiven der Aktionäre betrachtet, die durch diese Vergütungsmodelle eine stärkere Beteiligung am Unternehmenserfolg erwarten. Das Kapitel analysiert den Zusammenhang zwischen aktienbasierten Vergütungen und dem Shareholder-Value-Konzept und dem Principal-Agent-Problem, wobei der Fokus auf der Motivation der Mitarbeiter zur Steigerung des Unternehmenswertes liegt.
3. Ausgestaltung und Bilanzierung aktienbasierter Vergütungen nach IFRS 2: Dieses Kapitel befasst sich umfassend mit den Vorschriften des IFRS 2 zur Ausgestaltung und Bilanzierung aktienbasierter Vergütungen. Es differenziert zwischen eigenkapitalorientierten und cashorientierten Vergütungen, erläutert die jeweiligen Bilanzierungsansätze und Bewertungsmethoden detailliert, und illustriert diese mit konkreten Anwendungsbeispielen. Der Geltungsbereich des IFRS 2 wird definiert und die Bedeutung von Anhangangaben für die Transparenz hervorgehoben. Kombinationsmodelle werden ebenfalls behandelt. Die Erklärungen umfassen die Berücksichtigung von Ausübungsbedingungen und deren Einfluss auf den Bewertungsprozess.
4. Kritische Würdigung des IFRS 2: In diesem Kapitel wird der IFRS 2 einer kritischen Prüfung unterzogen. Es werden sowohl der Informationsgehalt und die Aussagekraft der Vorschriften als auch die bestehenden Bewertungs- und Gestaltungsspielräume analysiert. Die Diskussion umfasst die potenziellen Auswirkungen dieser Spielräume auf die Vergleichbarkeit von Unternehmensberichten und die Frage, inwieweit der IFRS 2 die angestrebte Transparenz tatsächlich erreicht. Der Fokus liegt auf einer Bewertung der Stärken und Schwächen des Standards und der Implikationen für die Praxis der Unternehmensberichterstattung.
Schlüsselwörter
IFRS 2, Aktienbasierte Vergütungen, Share-based Payment, Bilanzierung, Bewertung, Eigenkapital, Cash, Shareholder-Value, Principal-Agent-Problem, Informationsgehalt, Gestaltungsspielräume, Unternehmensführung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Aktienbasierte Vergütungen nach IFRS 2
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich mit der Bilanzierung und Bewertung aktienbasierter Vergütungen nach IFRS 2. Sie analysiert die Vorschriften des IFRS 2, deren Anwendung und kritische Aspekte.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Motive für den Einsatz aktienbasierter Vergütungen aus Unternehmens- und Aktionärsperspektive, die Ausgestaltung und Bilanzierung nach IFRS 2 (inklusive eigenkapital- und cashorientierter Vergütungen und Anwendungsbeispielen), sowie eine kritische Würdigung des IFRS 2 bezüglich Informationsgehalt und Gestaltungsspielräumen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist die Darstellung und kritische Würdigung der Vorschriften des IFRS 2 zur Bilanzierung aktienbasierter Vergütungen. Es soll ein umfassendes Verständnis der Regelungen und deren Auswirkungen vermittelt werden.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zu den Motiven für aktienbasierte Vergütungen, zur Ausgestaltung und Bilanzierung nach IFRS 2, einer kritischen Würdigung des IFRS 2 und einer zusammenfassenden Schlussbemerkung. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, ein Literaturverzeichnis und eine Versicherung.
Welche Arten von aktienbasierten Vergütungen werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen eigenkapitalorientierten und cashorientierten aktienbasierten Vergütungen. Für beide Arten werden die Bilanzierungsansätze und Bewertungsmethoden detailliert erläutert und anhand von Anwendungsbeispielen veranschaulicht.
Welche Aspekte des IFRS 2 werden kritisch bewertet?
Die kritische Würdigung des IFRS 2 konzentriert sich auf den Informationsgehalt und die Aussagekraft der Vorschriften sowie auf die bestehenden Bewertungs- und Gestaltungsspielräume. Es wird analysiert, welche Auswirkungen diese Spielräume auf die Vergleichbarkeit von Unternehmensberichten haben und inwieweit der IFRS 2 die angestrebte Transparenz tatsächlich erreicht.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: IFRS 2, Aktienbasierte Vergütungen, Share-based Payment, Bilanzierung, Bewertung, Eigenkapital, Cash, Shareholder-Value, Principal-Agent-Problem, Informationsgehalt, Gestaltungsspielräume, Unternehmensführung.
Welche Motive für den Einsatz aktienbasierter Vergütungen werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die Motive aus Sicht des Unternehmens (z.B. Mitarbeiterbindung, Ausrichtung auf Unternehmensziele) und aus Sicht der Aktionäre (z.B. stärkere Beteiligung am Unternehmenserfolg). Der Zusammenhang mit dem Shareholder-Value-Konzept und dem Principal-Agent-Problem wird analysiert.
Wie werden die Kapitel der Arbeit zusammengefasst?
Die Zusammenfassung der Kapitel bietet einen Überblick über die einzelnen Abschnitte: Einleitung, Motive für den Einsatz aktienbasierter Vergütungen, Ausgestaltung und Bilanzierung nach IFRS 2, kritische Würdigung des IFRS 2.
Wo finde ich weitere Informationen?
Das Literaturverzeichnis der Arbeit bietet weiterführende Quellen und Informationen zum Thema aktienbasierte Vergütungen und IFRS 2.
- Citation du texte
- Dirk Strohmeier-Scheu (Auteur), 2008, IFRS 2- Bilanzierung und Bewertung von aktienbasierten Vergütungen , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134065